Restoran Prasac (HR - Zagreb)

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Das Restaurant Prasac liegt am Hügel in der Altstadt von Zagreb, der Oberstadt. Es war zuerst das entzückende, uralte Haus, das unsere Aufmerksamkeit erweckte. Dass darin ein Gastronomiebetrieb beheimatet ist, kam uns sehr entgegen, die sonst ewige Wirtshaussucherei hatte ein rasches Ende.
Wenige Tische, reduziert rustikal eingedeckt; eine offene Küche; uralte, kleine Fenster, gemütliches Krimskrams ... einfach perfekt für einen unprätentiösen Abend mit einer hoffentlich feinen Küche - denn die Speisekarte liegt nicht übersetzt vor, sondern wird stoisch freundlich vom Kellner übersetzt, in gutes Englisch, und auf alle Bitten um erneute Aufzählung gebetsmühlenartig vorgetragen.

Der Prosecco Marsuret zum Aperitif war schon einmal perfekt. Nicht irgendein Sprudel, sondern ein fruchtig duftiger, sehr weiniger Vertreter der extra-dry-Gruppe.
Von den Weinen, glasweise zum Chefmenü serviert, hätte ich gerne ungefähr die doppelte Menge getrunken, aber der Kellner war nicht über Gebühr an hohen Umsätzen interessiert.

Statt a la Carte ließen wir den Koch walten:
Sauer marinierte Sardellen auf einer knusprigen Schiacciata mit Zucchinisalat, schwarzen Oliven und Chipotle-Chili-Dressing. Ganz hervorragend, schöne Schärfe kommt durch, Zucchini lauwarm mariniert, schön angerichtet, das Salzige der Sardellen, das Knusprige der Schiaccata, ein wenig Fenchel drauf - ausgesprochen gut.

Gyoza, mit Schweinefleisch gefüllt, auf Pakchoi-Ingwer-Törtchen mit einer Fishsaucereduktion. Seltsam aber gut. Salzig trifft Süß, seidig der Teig, neutral das Törtchen. In Wahrheit entbehrlich.

Goldstriemenbrasse mit karamellisiertem Babyfenchel, Erbsenpüree und seinem Jus. Salzig trifft süß, ein wenig Erdiges vom Erbsenpüree - auf Tellern serviert, auf den das Besteck nicht hineinrutschen kann. Perfekt gegarter Fisch, wunderbar aromatischer Fenchel, woher der Jus kam, konnte mir niemand erklären.

Gerollter Lammnacken von unpackbarer Qualität, sensationell schmierig durch ausreichend kollagene Fasern, zarter Geschmack, dazu herrliches Knoblauch-Erdäpfelpüree, Thymianjus und ganz toll die Kohlspitzen: Leicht bitter, unseren Kohlsprossen nicht unähnlich, aber luftiger, länglich und nicht so dicht gepackt. Zum narrisch werden gut.

Carbonara von schwarzen Sepiennudeln mit Sepien- und das mir Carbonarafaschisten! Aber sie waren göttlich. Hausgemachte, schwarze Tagliolini, darauf hauchdünn geschnittener roter Zwiebel, kuttelig geschnittene Sepien von seltener Geschmeidigkeit - und darauf ein roher Dotter. Alles leicht vermengen und in Folge nur noch träumen, dass dieses Konsistenz- und Aromenwunder nie verfliegen möge.

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Oh ja, ich war sehr sehr glücklich im Prasac und würde für einen weiteren Abend locker die paar Stunden Autobahnanfahrt in Kauf nehmen. Ung´schaut.

Gregor Fauma

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