Home | Essen | The Birdyard Bar & Eatery (Wien)

The Birdyard Bar & Eatery (Wien)

Kritik verfassen

ausblendenSie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.

The Birdyard Bar & Eatery (Wien)

Das nächste Lokal dieser Art! Juhuu, es werden mehr: Das nächste Lokal, das absolut niederschwelligen Zugang zu wirklich feiner, zeitgemäßer Küche liefert. Bestes Essen, das schon fast gefährlich wenig kostet. Kein Tatütata am Teller, sondern liebevolle Kleinportionen allerfeinster Küche, in schönem Geschirr freundlich serviert. Und Mosel-Riesling auf der Karte, mit mir hat man es ja so leicht ...

Der Raum im Erdgeschoß ist meines Erachtens echt hässlich, die Glasschiebetür erinnert mich an das Betreten einer Bankfiliale. Wann immer ein Passant draußen vorbeigeht, geht auch die Türe auf. Das wird im Winter lustig werden. Die viel zu kleinen Bilder machen die kalten Wände auch nicht heimeliger, die beiden Topfpflanzen bringen es auch nicht wirklich. Die Tische und Sessel sind pechschwarz, die Beleuchtung am Abend viel zu duster und nicht sehr angenehm. Man kann kaum erkennen, was sich da am/im Teller befindet. Das ist schade. Zu Mittag bleiben die Tische schmuckfrei, keine Blumen oder Ähnliches. Am Abend funselt ein Teelicht pro Tisch.

Die Speisekarte ist klein, rund 15 Posten, es gibt Gerichte, die sich als Vorspeise eignen, manche sind bestimmt als Hauptgang gedacht, und auch Desserts lassen sich an den Ingredienzien ausmachen. Die Mengen sind aber stets in etwa dieselben, die Preise variieren nur gering zwischen 6-9 Euro pro Gericht.

Die Gerichte sind absolutes Soulfood. So richtige kulinarische Flanellpyjama. Wohlig und mollig schmiegen sie sich an den Gaumen und lullen den Genießer in aromatischem Harmonieexzess ein. Perfekt, schlicht perfekt gut. Unfassbar gut, unfassbar schön, unfassbar bekömmlich - es wird auf Sättigungsbeilagen, vulgo Kohlenhydrate, großzügig verzichtet, es sei denn, sie stellen das Gericht (Pasta, Risotto). Dadurch kann man aber auch sehr schön 3-5-6 Gangerl essen, ohne sich dabei zu belasten.

Wir waren zu dritt, das Gejammer über das Licht im Erdgeschoß kam übrigens von den beiden Frauen, die ich dorthin verschleppte.

Die Burrata mit Bittersalaten und Olivencreme (6.2): Wer das so hinbekommt, so verzückend gut, muss ein Genie sein. Ist es also auch. Wahnsinn, wie da die Kombination von Bittersalatblättern und süßlich-herber Olivencreme rund um den anschmiegsamen Milchklumpen am Gaumen ein Feuerwerk abbrennt. Pflichtgericht.
Hühnerragout mit knusprigen Hühnerhautchips und Stundenei (7.6): Eine essbare Schmusedecke.
Langustino mit wildem Brokkoli und Zitrus (8.9): Mit dem Bunsenbrenner angeflämmter Kaisergranatschwanz, deren zwei, auf Langustinotatar ... so ein perfektes Gericht habe ich lange nicht gegessen, atemberaubend gut.
Ein perfekte Tranche Lachs auf Buttermilch mit Quinoa (7.2): Das Knusprige macht den Unterschied, wow ...
Das Kalbsbries mit Karfiol und Kapernblatt (8.9) fühlte sich fast roh am Gaumen an, so zart behandelt kam es aus der Küche. Ein Traum.
Das Bauchfleisch mit Kimchi (6.9): Was für eine Aromabombe dieses Kimchi doch war! Das spielt den Schweinsbauch glatt an die Wand, mag er noch so fett und herrlich schmierig sein. Wunderbare Schärfe, die entweder ein Bier verlangt, oder eben den Mosel-Riesling ... *schmacht*.
Das Haselnuss-Dessert kam bei den beiden Ladies nicht so gut weg, meine Empfehlung, die Karotte mit Vanille und Sanddorn zu nehmen, wurde bestätigt - ganz großes Nachspeisenkino in diesem Fall.

So, jetzt sind wir mit dem Erdgeschoß, der Eatery, fertig und gehen jetzt hinunter an die Bar: Was für ein Kontrast! Während oben Einfallslosigkeit herrscht, haut Dich unten das Innendesign einfach um. Riesige, zweidimensional mit Natur/Vogelszenen gezeichnete Wände, lauschige Sitznischen und eine entzückend schöne Bar ... aber auch hier hatten die Damen am Licht zu nörgeln, keine Ahnung wieso. Das Untergeschoß ist DAS Highlight, hier würde ich gerne diese fantastischen Gerichte essen dürfen.
Es gibt auch noch ein Obergeschoß, empfinde ich aber nicht der Schreibe wert. Ein großer Holztisch, zwei, drei kleine Tischerl, nice.

Tja, die Eatery ist kulinarisch watschemitfuß, die Bar ist optisch bombe. Was haben wir doch für ein Glück mit dem, was sich in Wien grad kulinarisch so tut.

Gregor Fauma

The Birdyard Bar and Eatery (Wien)
The Birdyard
The Birdyard Bar and Eatery (Wien)
zurück
Für eine Großansicht das jeweilige Bild anklicken!
weiter

2 Kritiken | Kritik verfassen

OberkllnerPatzig, 22.11.19 @ 20:36

Gottseidank wieder so gut
Beim letzten Mal verließ ich, unten lesbar, recht enttäuscht das Birdyard, war ich doch in den Eröffnungsmonaten so angefixt von dieser fantastischen Bistronomy-Küche. Das war ja so herrlich damals.
Dann dieser unerfreuliche Besuch, wo alles nur solala geschmeckt hat, und jetzt ein neuer Test - wie wird es sein?
Es war wieder hervorragend, erleichtert darf ich wieder auf zwei Punkte erhöhen. Ich hatte als Vorspeise die Makrele mit Winterrettich, Tapioka, schwarzem Sesam und Ingwer (9.5): Ein bereits optisch überzeugender Teller, der vom ersten Bissen an klar machte, dass das Birdyard wieder zurück ist. Knackig, wachsig, scharf, mollig, schmeichelnd ... oh ja, so muss das sein! Ich schob gleich noch einen Vorspeise ein, das Roastbeef mit Zwiebel, Zwetschke, Melanzani und Strudelblatt (8.5): Himmel, was für eine Freude - wieder alle Texturen, das salzig-knackige Strudelblatt als Kontrapunkt zu den comfortfoodigen Ingredienzien ... a perfect 10!
Danach der Hauptgang: Kabeljaufilet mit Süßkartoffel, Karfiol, Romanesco und Zitrone (16.9): Ein sehr lässiger Gang, lässig im Sinne von Tel Aviv: Also schon hergerichtet, aber nicht vordergründig - ein Gericht, das Dich leise anschmunzelt, weil es über seine Wirkung bescheid weiß.

Das Angebot ist deutlich zurückgefahren worden. 4 VS, 5 HS, 2 NS. Egal, ich werde sie in den nächsten Tagen alle essen, und wieder und wieder und wieder ...

OberkllnerPatzig, 14.01.19 @ 10:30

Leider alles gut.
Der Kellner fragte bei jedem Gang, ob es geschmeckt hätte. Ja, hat es, aber leider nicht mehr als das. Für mich die große Enttäuschung des noch jungen Jahres. Alles, was ich in der Erstempfehlung hymnisch in den Himmel gelobt habe, fehlt. Jetzt schmeckt es halt nur noch gut. Keine Überraschung mehr am Gaumen, kein Mundgefühl der besonderen Art, kein Kitzeln und Herausfordern der Geschmackspapillen, sondern einfach eher schlichte, risikofreie Küche. Moules frites, zb: gut aber fad. "Vogerlsalat, Feige, Ziegenkäse": Ein fast unappetitlich dicker Diskus Ziegenkäse mit viel zu viel und viel zu süßem Chutney darauf. Danach eigentlich schon satt. Das Chinabrötchen "Mamas Bao" mit Gemüsen und Shiitake-Pilzen fad und pampig, der Coleslaw zu den Spareribs matt, schwer, fett ... die Polentaschnitte zum Pork Belly mikrowellenheiß, ... leider alles sehr eindimensional und uninteressant.
Mir scheint, das Runterfahren der Küche war aus Gründen notwendig, jetzt kommen die Gäste plaudern und essen halt was dazu, statt zum Essen zu kommen. Schade, es war ein Lieblingslokal.

Speising sagt

sehr gut + Liebling der Redaktion

empfohlen am 21.09.17 @ 15:17

Adresse

Lange Gasse 74
1080 Wien
Telefon: 01 402 46 24

Ruhetag(e): Mo, So, Feiertags
Küchenzeiten: Di–Sa 17.30-22.30 Uhr
Menüpreis: €

Inhaber: Mama Liu & Sons
Küchenchef: Max Hauf und Henry Diagne

www.thebirdyard.at

Meine Optionen

Bewerten Sie "The Birdyard Bar & Eatery..."

ausblendenSie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.

beurteilenbewerten
Kritik verfassenKritik verfassen
merkenmerken
als Tipp mailenals Tipp mailen

 Neues Lokal empfehlen

SPEISING Suche
suchen!
Gesamtkarte
Lokal finden
suchen!
?ber uns | Sales | Kontakt | Impressum | Presse | Partner
JPETo™ Content Management System
design by
DMC

Diese Website verwendet Cookies, um die angebotenen Services zu verbessern. Die weitere Nutzung der Website wird als Zustimmung zur Verwendung von Cookies betrachtet. Einverstanden | Mehr erfahren