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Geht es der Gänseleber an den Kragen?
22.05.07 @ 20:36
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Die so genannte Gänsestopfleber wurde von den alten Römern erfunden und wird, wie es nach den jüngsten Entwicklungen im Europäischen Parlament aussieht, den Beginn des 21. Jahrhundert nicht lang überleben. Das ist auch gut so.
Erstaunlich genug, dass man zwei Jahrtausende gebraucht hat, um zu erkennen, dass Tierquälerei nicht die Voraussetzung von Feinschmeckerei sein kann. Dennoch mag man sich als Gourmet eine Zukunft ohne Tournedos Rossini, Strassburger Gänseleberpastete oder gebratene Gänseleber mit Äpfeln und Balsamico nicht recht vorstellen. Muss man auch nicht, wenn jene sich durchsetzen, die derzeit mit Erfolg versuchen, den Geschmack der Stopfleber ohne das quälende Stopfen mit Trichtern, sondern mit Hilfe tierpsychologischer Methoden und naturnaher Fütterung (z.B. mit Mais und süßen Feigen) zu erzielen.
Die Lebern der „glücklichen Gänse von Oroskaza“ (www.cercle-foie-gras.com) werden auf diese Weise zwar „nur“ noch 350 g schwer; den Genießer vermögen sie — ohne schlechtes Gewissen und mit weniger Kalorien — jedoch allemal zu betören.
Christoph Wagner
5 Kommentare | Kommentar abgeben
PICCOLO, 05.06.07 @ 14:30
Nicht eindeutig beweisbar...
..sind viele Wirkungsweisen der Nahrung. Bei Pflanzen denen man kein Empfindungsvermögen nachsagt ist es völlig einfach zu bestimmen was gut und was nicht gut ist. Dort ist die Dosis ausschlaggebend. Geringfügige Gifte übergeht der Organismus oder er löst sie auf, baut sie um usw..
Bei den Tieren ist der Faktor der Leidensfähigkeit ein sehr interessanter Bezugspunkt, um über gut und schlecht nachzudenken. Also Austern sind unproblematisch. Die Vögel sind vom Zweig der Kaltblütler die offensichtlich am höchsten entwickelten. Daher auch viele Vögel ganz schön denkfähig sind. Die Hummer von den Seespinnen usw. Vor allem die Gänse wie wir von Konrad Lorenz wissen. Sie wählen Partner, leben nach bestimmten Regeln, sind teilweise sogar schwul usw...
Daher ist so ein leidensfähiges Tier fähig , unter Umständen sich auf Umwegen für sein Leiden zu rächen. Akusmatisch.
Mir graust es nur vor etwaigen Nematoden in der verwertbaren Substanz. .
Wer aber etwas unbewußt zu sich nimmt, ist auch durch die Unwissenheit geschützt! So haben schon immer Menschen die schlimmsten Sachen verzehrt und sind nicht daran gestorben.
Aber etwas auf höchst sonderbar Erzeugtes als Delikatesse zu beschreiben halte ich für komisch?
PICCOLO, 05.06.07 @ 11:28
Lieber Herr Bürgermeister
Die Gänseleber hat mich mein Kochleben lang begleitet. Zuerst wie für alle als ganz feine Delikatesse. In meiner Lehre als Produkt aus Dosen. Dann mitunter als Schmuggelware aus Ungarn und Frankreich. Später im ausland frisch vom Bauern. Bis ich im Golfstaat Dubai (1978) auf so große Mengen gestossen bin die ich zu verarbeiten hatte. Es war dort ein Italiener F&B Direktor, ein wirklich gerissener Hund der Gastronomie der sich wunderbar auskannte, welcher mir bei einigen Gänselebern die mitgelieferten Parasiten (Fasciola hepatica) erklärte. Er zeigte uns kleine dunkle Verfärbungen die von Leberparasiten kommen. Gänselber ist als Organ im lebenden Tier völlig unbrauchbatr geworden, die Gans wird kurz vor ihrem natürlichen Tod, quasi naotgeschlachtet! Die Temperatur der Leber sollte 37 Grad haben, hat jedoch nur mehr 30 bis 35 Grad weil sie nicht mehr richtig durchblutet werden kann.
Rein homöopathisch gesehen wäre damit die Gänselber alleine deshalb schon ein Gesundheitsrisioko, weil die Fette darin dem menschlichen Organismus falsche Informationen mitteilen. Die Neigung zur Fettleibigkeit wird damit extrem gefördert!
Das geschieht auch bei anderen auf nicht natürliche Weise hergestellten Nahrungsmittel in ähnlicher Form. Genfood - degenerierte Nüsse und Geteide , Schweinefleisch aus Vollmast und vielfach bei Mastgeflügel wie Putenfleisch. Die darin enthaltenen Hormone reizen den menschlichen Organismus sich ebenso zu mästen.
Das sind nur einige Überlegungen zm Verzehr geqäulter "Existenzen". Es gibt noch eine Fülle von Gefahren die hier aber nicht erörtert werden sollen.
mazi, 26.05.07 @ 20:40
Muss...
...die Gänseleber vielleicht gekennzeichnet werden? Das wäre ein Schritt, zumindestens...
dfw, 25.05.07 @ 15:21
So ganz verzichten möchte ich nun doch nicht, auf diese Köstlichkeiten. Nur wie weiss ich, dass die Gansln glücklich waren ??
mazi, 23.05.07 @ 19:14
Betörend
Ich muss zugeben, ich bin einstens der Gänseleber in Frankreich verfallen - und auch wenn ich die Art, wie sie zuwege gebracht wird, ablehne, konnte ich mich doch nie dazu überwinden, sie die ein, zwei Mal, die ich sie im Jahr genieße, vom Genussplan zu streichen.
Hoffentlich beeilen sich die neuen Ideen, wie man Gänseleber political correct herstellt.... Ich finde sie einfach tatsächlich betörend!
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