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Das Fuhrmann (Wien)
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Vorweg, was mir nicht so gefallen hat: Der 2er-Tisch war mir zu klein. Und er war mir vor allem zu niedrig. Und auch die Sitzfläche der Bank ist schon sehr schmal. Ich würde gerne gemütlicher sitzen, ohne Fusslzwang mit dem Mitesser. Und ich hätte gerne besseres Brot. Ende.
Und jetzt zu den guten Dingen dieses Abends:
Ich habe fantastisch gegessen. Jeder Gang war ein Genuss für sich. Mir kam der Begriff selbstbewusst beim Überlegen, wie die Gerichte auf mich gewirkt haben.
Vorspeise: dünn aufgeschnittene, trocken gereifte Hochrippe, roh mariniert, mit Vogerlsalat, dünn gehobeltem Kürbis und Salbeimayonaise (14.8): Ein großartiges Gericht, durchdrungen von seinen Aromen, leicht und frisch und damit ein perfekter Starter. Ebenso ein Teller voller Freude die Pastinaken mit Quinoa, Brunnenkresse und Herbsttrompeten (10.8): Die Süße der Pastinaken fand in der bitter-sauren Brunnenkresse einen wunderbaren Antipoden, schön aromatisch gerahmt von den erdig-fleischigen Herbsttrompeten und getragen von der bissfesten Frische des Quinoa. Top.
Das Fleischlaberl als Zwischengueule war natürlich perfekt.
Die hausgemachten Tagliatelle (7) mit weißer Alba-Trüffel (7.8/g) sehr gut, noch besser der gebratene Steinbutt mit Puntarelle, Kräuterseitlingen und jungem Mangold (26.9): So gut hat es mir schon lange nicht mehr geschmeckt! Auf dem Teller war alles drauf, was ich (zu essen) liebe, und das auch noch in einer gekonnten, lustvollen Perfektion – fast lässig, das es nur so eine Freude war, darin zu schwelgen. Ganz ganz großes Kino.
Ich kann partout nicht verstehen, wie die ersten Lokalbeschreibungen zustande kamen, die der Küche gegenüber zwar wohlwollend, aber nicht wirklich begeistert gegenüberstanden. Ja, Hermann Botolen steht für Wein und seine einzigartige Weinauswahl, und das gibt es hier – auch – aber ganz besonders gibt es hier ein fantastisches Essen. Wir gingen in Wahrheit auch des Weins wegen ins Fuhrmann, der Wein hat bei uns schon mehr Gewicht bei der Lokalauswahl als die Speisen, aber dann so eine Küche?! Koch Sascha Hoffmann hat offenschmecklich das Beste aus seinen Stationen (Plachutta, Tian, Fabio´s, Döllerer, Floh) mitgenommen.
Mich erinnert die Küche btw grob an das, was ich beim Schiller in Sommerein schon zu essen bekommen habe – nur dass ich diesen Stil nun fast in der Nachbarschaft habe – was für ein Glück!
Desserts: Gebackene Apfelradeln mit Zimt und Molkeeis (7.5) bzw. Walnussnudeln mit eingelegten Quitten (8.9) – beide ein würdiges Finish, ebenso wie die große Auswahl diverser Rohmilchkäse vom Brett (15).
Und ja, der Wein! Deswegen waren wir ja dort – ich kann nur sagen, dass mir jeder Wein ausgesprochen gut geschmeckt hat, und das die Kostproben, die Hermann Botolen zwischendurch liebenswerter Weise uns hat kosten lassen, allesamt spannend und für mich in ihrer Aromatik noch wenig vertraut waren. Ich werde hier noch viel Zeit verbringen.
Gregor Fauma
empfohlen am 10.12.16 @ 12:37
Fuhrmanngasse 9
1080 Wien
Telefon: 01 9444324
Email: info@restaurantfuhrmann.com
Ruhetag(e): Sa, So, Feiertags
Küchenzeiten: Mo-Fr 11.30-14 18-22 Uhr
Menüpreis:
Inhaber: Hermann Botolen
Küchenchef: Sascha Hoffmann
Besonderheiten: Kompetenzzentrum für Weintrinker
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