Gasthaus Egender (Bizau)

Als Nationalgericht gelten im Ländle die Vorarlberger Kässpätzle. Untrennbar mit einem sogenannten Nationalgericht verbunden ist die Frage: „Wer macht die besten Käsknöpfle im Land?“ Würde man 100 Gsibergern, wie sich die Ureinwohner in Österreichs westlichstem Bundesland nennen, diese Frage stellen, wären einem 100 verschiedene, aber nicht weniger überzeugt und bisweilen ernstlich vorgetragene Antworten sicher.

Das Gasthaus Egender im Herzen des Bregenzerwald, auch bekannt als „Gasthaus Schönenbach“, gehört aber für viele zu den favorisierten Adressen für des Vorarlbergers liebste (vegetarische) Speis. Die Wirtschaft vom Almduo Bruno und Elisabeth Ratz erreicht man bequem über eine solide Mautstraße (3 €) Flädlesuppe (Fritatten), Schnitzel und Rindsgulasch führen auf der Speisekarte nur ein Statistendasein. 95 Prozent der Gäste kommen wegen dem genussvollen Gemisch – in diesem Fall – aus glattem Mehl, ganzen Eiern, Wasser (hier nicht Milch oder Soda) und Salz, das mittels speziellem Spätzlehobel (bekommt man in Vorarlberg zur Aussteuer) in kochendes Wasser getropft wird. Nach sehr kurzer Zeit werden die „Knöpfle“ mit einer Lochkelle abgeschöpft und schichtweise mit geriebenem Vorarlberger Bergkäse in einem Behältnis aus Holz angerichtet. Kochwirt Bruno nimmt dafür Bergkäse in vier Reifegraden aus einem seiner zwei Reifekeller. Zuletzt werden die Spätzle mit gerösteten Zwiebeln, die in Butterschmalz finalisiert werden, übergossen. Wenn es die Betriebsamkeit zulässt, kann man dem Wirt bei der Herstellung dieser „gfuhrigen“ Ländlespezialität zusehen: lohnt sich! Eine große Weinauswahl sollte sich der Gast hier nicht erwarten, dafür sind der sure Most und die Vorarlberger Edelbrände ein Glas mehr wert.

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