Sakai (Wien)

Die Einrichtung ist minimalistisch und so gewollt - es soll hier einfach zugehen, frei von Brimborium sein. Sitzt man in einer der abgetrennten Nischen, so hat man tatsächlich nur die Rohre der Zentralheizung als optischen Reiz im Raum, wenn nicht gelegentlich jemand vom Service vorbeischauen würde.
Die Karte ist umfangreich, wer von der japanischen Küche wenig Ahnung hat, verlässt sich besser auf die Empfehlungen des Service. Was ist eine Vorspeise, wie groß sind die Portionen zu erwarten ... wie viele Gänge sind zumutbar - die Preise der Gerichte alleine können darüber keine Auskunft geben. Routiniers werden darüber schmunzeln.

Es gibt Kaiseki-Menüs, 5 Gänge um 49 und 6 Gänge um 59 Euro - den Jahreszeiten angepasst. So folgt eine Sashimi-Variation der Vorspeisen-Variation, danach gäbe es eine Yuba-Teigtasche mit Krabbenfleisch und Pilzen gefüllt, gefolgt von dem Hauptgang Kabeljau überbacken bzw. Rindsfilet mit Melanzani, danach Tenpura (Gemüse, Garnele, Fisch) und zuletzt klare Suppe.

A la carte:
Sushi, Maki, Sashimi und Carpaccio in allen möglichen Variationen. Ich hatte Crunch Modern California Maki (15): Dicke Scheiben von einer Rolle aus Avocado, Garnelen, Krabbenmayonnaise, Lachskaviar, Nori und knusprigen Tenpurateig. Für mich war das übergarniert, das Gericht war fast nicht zu erkennen, so viel Salat und Mayonnaisestreifen waren über die Maki verteilt. Sie manierlich zu essen nahezu unmöglich. Geschmeckt hat es aber gut. Der rohe Seeigel mit Kaviar wäre geschmacklich vermutlich genau meines, aber mit 40 Euro mir dann doch zu happig.
Wir knabberten vorweg imperativ Edamame (6) und tranken japanisches Bier, Asahi Superdry (5.10 das Krügerl). Das Sakai ist btw eine der ersten Anlaufstellen für Sake-Freundinnen und Freunde. Es gibt Sake-Weinbegleitungen und eine große Auswahl an Sakes, offen wie in der Flasche.
Nach dem Crunch Maki hatte ich noch drei rohe Austern mit Yuzu-Marinade, eh auch gut.
Die Sashimi der Freunde schienen zu schmecken, die gefüllten Avocado waren mit Salatgarnituren auch bis zur geschacklichen Unkenntlichkeit bedeckt, das Gemüsetenpura zart und delikat ...

Ich glaube, ich muss besser vorbereitet ins Sakai gehen.

Für eine Großansicht das jeweilige Bild anklicken!

0 Kritiken | Kritik verfassen