Tartufo (Wien)
Kritik verfassen
Sie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.
Zu den scheinbar ewig gültigen Wahrheiten der Wiener Restaurantszene zählt der Satz, dass jenseits der Donau gastronomisch nicht viel los ist. Die Ausnahme von dieser Regel führt, so man Einheimische befragt, in die Frömmlgasse nahe dem Floridsdorfer Spitz. Auf das „Tartufo” haben mich wohlmeinende Leser tatsächlich schon vor einigen Jahren aufmerksam gemacht, als es „nur” ein blitzsauberer Italiener mit guter Pasta und „besseren Weinen” war. Zu einem Restaurant, das selbst eingefleischte Cityphagen zur Donauüberquerung lockt, ist es erst vor zwei, drei Jahren geworden. Seither nämlich kocht hier ein Mann mit dem wahrhaft filmreifen Namen Helmut Götz-Georgi, der (was wenige von sich behaupten können) bei Kochlegende Eckart Witzigmann sowohl in dessen „Aubergine” als auch bereits in den gloriosen Tantris-Zeiten gedient hat, bevor es ihn zu Wolfgang Puck ins Spago nach L.A. verschlug.
Von dort zurück geholt hat ihn Viktor Filipczak, ein klassischer „Umsteiger”, der lange Jahre als Marbert-Marketing-Mann tätig war, bevor er sein „Tartufo” eröffnete. Das Ambiente wirkt, wenn man sich die paar mediterranen Ansichten an den Wänden wegdenkt, mit seinen grün-gelben Grundfarben eher britisch als italienisch und modern, ohne betont trendig zu sein. Vor allem bietet es Herrn Götz-Georgi eine durchaus stimmige Plattform für seine Küche.
Diese bietet, wenngleich grundsätzlich mittelmeerlastig und an der (durchwegs hausgemachten) Pasta orientiert, doch viel mehr als Austro-Italianità. Ausgerechnet in der Frömmlgasse auf ein „getrüffeltes Barbariehühnchen im Jungzwiebelnest mit Tomatencoulis und Safran-Obers-Sauce” zu stoßen und damit sehr nahe an große Gourmandise heranzukommen, hätte ich beispielsweise nicht erwartet.
Auch eine schlicht im Ganzen gebratene Goldbrasse mit Knoblauch-Kräuterbutter (beim mittäglichen Business-Lunch inklusive Dessert um erstaunliche 15 Euro zu haben) zeugte davon, dass hier an der Qualität nicht gespart wird und Götz-Georgi von seinem großen Lehrmeister gelernt hat, dass man an einem perfekten Produkt möglichst wenig verändern sollte, wenn daraus ein perfektes Gericht werden soll.
Die Zigarrenauswahl und das hübsche Gedeck mit einem Schälchen Peperonata lassen nichts zu wünschen übrig.
empfohlen am 11.02.04 @ 10:16
Frömmlgasse 36
1210 Wien
Telefon: 01.278 66 76
Email: ristorante-tartufo@chello.at
Ruhetag(e): So, Feiertags
Küchenzeiten: 11-14.30 und 17-23.30 Uhr
Menüpreis:
Inhaber: Viktor Filipczak
Kreditkarten: Visa, Mastercard, Diners Club
Bewerten Sie "Tartufo (Wien)"
Sie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.