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Winzerporträt: Robert Mondavi
04.06.05 @ 08:19
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Er ist eine der bedeutendsten Weinpersönlichkeiten der Welt. Die Weine, die unter seinem Namen vertrieben werden sind rund um den Erdball erhältlich. Robert Mondavi ist Pionier und Monument des kalifornischen Weinbaus. Der 92-jährige Amerikaner ist zwar nicht mehr im operativen Geschäft des mittlerweile verkauften Mondavi-Imperiums tätig, aber trotzdem keineswegs untätig. In einem Mini-Joint-Venture stellt der Kopf des Mondavi-Clans mit seinem um zwei Jahre jüngeren Bruder Peter (und Inhaber der Krug-Winery) zur Zeit sechzig Magnum-Flaschen für die nächste Napa Valley Weinauktion her.
Die Eltern des Weingranden stammen aus den italienischen Marken und Robert Mondavi wuchs unter starkem Einfluss italienischer Traditionen in Virginia auf. Als Absolvent der Stanford University hat er schon früh verstanden, dass Marketing ein wichtiger Erfolgsfaktor im Weingeschäft ist. Nach seinem Abschluss arbeitete er bei seinem Vater am Weingut in St. Helena mit und überredete ihn schließlich, die historische Kellerei von Charles Krug zu erwerben. Robert und Bruder Peter führten das Weingut sehr erfolgreich, bis es im Jahr 1965 zu einem offenen Streit wegen Roberts teurer Fortbildungsreisen in die Alte Welt kam und sich selbiger vom Familienbetrieb trennte.
Um seine Vision vom kalifornischen Wein auf Niveau der besten Weine der Alten Welt zu realisieren, gründete Robert Mondavi im Jahr darauf in Oakville einen eigenen Betrieb. Er erwarb bestes, unter dem Namen To Kalon bekanntes Rebland mitten im Napa Valley. Am Rande der Weingärten ließ er eine Kellerei im Missionsstil bauen. Bis heute ist das Gut ein Wallfahrtsort für Weintouristen. Mondavi baute unter anderem auch den Sauvignon Blanc im Barrique aus und gab ihm in Anlehnung an den Pouilly Fumé den Namen Fumé Blanc. Was sich als genialer Marketing-Trick erweisen sollte. 1972 wurden die ersten Weine nach Europa exportiert und machten Furore.
Was folgte, war die Zeit des Aufkaufs anderer Kellereien und die Gründung von Joint Ventures, also Wachstum zu einer internationalen Weingröße. Mondavi wurde zum Global Player und damit auch zur Reizfigur für viele Wein-Traditionalisten. Mondavi bewies als einer der Ersten, dass es möglich ist, unkomplizierte, sauber gemachte Massenweine zu verträglichen Preisen zu produzieren. Das Ergebnis dieses Konzepts gibt es heute noch bei Billa & Co zu kaufen.
Robert Mondavi setzte schon in den 70er Jahren auf naturnahen Weinbau, er ist sozusagen trotz der industriellen Weinproduktion einer der Wegbereiter des Bioweins. "Natural Farming" war zwar kein ökologischer Weinbau wie man ihn heute versteht, aber dennoch ein erster Schritt. Vor einigen Jahren wurde von seinen Söhnen das Konzept des pumpenlosen Weinguts auf To Kalon umgesetzt, um eine möglichst schonende Weinverarbeitung zu gewährleisten. Und ebenfalls bereits in den 70er Jahren suchten die Mondavis mit Eventmarketing den direkten Kontakt zu den Käufern, was damals absolut unüblich war. Anhand von Konzerten, anderen kulturellen, aber auch kulinarischen Veranstaltungen wurden die ersten Pfade des Weintourismus begangen.
Robert Mondavis Thronfolger Michael hat nach dem Verkauf des Stammhauses auch schon wieder neue Ziele in Angriff genommen. Mit der unlängst gegründeten Folio Wine Company will er mit seinem Sohn Rob einerseits Qualitätsweine importieren und vermarkten. Einer der wichtigsten Kunden ist die toskanische Winzerfamilie Frescobaldi, zu der schon lange beste Beziehungen bestehen. Ziel ist es jedoch, wieder eine eigene Kellerei zu gründen, Kapital sollte ja aus dem Aktienverkauf der Robert Mondavi Corporation reichlich vorhanden sein.
Die Robert Mondavi Corporation wurde im Dezember 2004 übrigens vom weltgrößten Weinkonzern, Constellation Brands aus New York, übernommen. Kolportiert wurde ein Verkaufspreis von einer Milliarde Dollar plus der Verbindlichkeiten von 333 Millionen. Firmengründer Robert Mondavi werde Unternehmensangaben zufolge weiterhin als Botschafter des Unternehmens wirken.
Bernhard Degen
News Networld
www.robertmondaviwinery.com
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