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Winzerporträt: Markus Altenburger

01.10.07 @ 19:43

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Wenn man die Wein-Leidenschaft schon in die Wiege gelegt bekommt, dann kann man sich wehren wie man will, man landet doch wieder beim Wein. So ging es auch Markus Altenburger, der aus eine traditionellen Winzerfamilie in Jois stammt und Internationale Wirtschaftsbeziehungen studiert hat. Aber schon sein erster Job danach war auf Schloss Halbturn, das gerade von Wein-Enthusiast Carlo Wolf auf Vordermann gebracht wurde. Die Liebe zum Wein wuchs wie eine Rebe im Frühjahr und mittlerweile vinifiziert der Joiser seine eigenen Weine.

Bei der Vinifikation verfolgt der Neo-Winzer eine extrem traditionelle Philosophie. Das schließt moderne Verfahren wie Kaltmazeration und den Einsatz von Reinzuchthefen bei der Vergärung aus. Bei Rotweinen werden teilweise Bottiche als Gärbehältnis verwendet, so wie es im Burgenland früher üblich war. Dadurch können die Weine langsam die weineigenen Aromen entwickeln. Auch bei Weißweinen kommt er ohne Reinzuchthefen aus.

Der Paradewein, der jetzt schon seit drei Jahrgängen erfolgreich am Markt ist, heißt "Jois". Das gemeinsame Projekt mit Erich Scheiblhofer ist vermutlich die erfolgreichste Burgenländische Weinkoproduktion der letzten Jahre. Begonnen hat es mit dem 2003er mit dem Sieg in der Kategorie „Blaufränkisch“ bei der Austrian Wine Challenge. Danach kam Salon-Gold und AWC-Gold für den 2004er und schließlich mit dem 2005er die Krönung als Salonsieger 2007. Hierzu werden die ältesten Blaufränkischreben aus folgenden Lagen herangezogen: Jungenberg, Gritschenberg und Henneberg. Vinifiziert wird der Wein von Erich Scheiblhofer und kostet Euro 19,50.

Ein neuer sehr vielversprechender Wein ist der "Markus Altenburger Blaufränkisch", der demnächst erstmals abgefüllt wird. Die Ausgangsfrage war: "Was passiert, wenn man die Trauben aus den besten Lagen nimmt, die extremer Mengenbeschränkung unterworfen waren und eine super Reife erlangt haben, diese altmodisch vinifiziert und ausnahmsweise nicht ins Barrique steckt, sondern quasi unverfälscht im großen Holzfass bis zur Abfüllung lagert?" Herausgekommen ist ein altmodischer und deshalb moderner Wein mit einem immensen Tanningerüst, der von den Aromen hellfärbig wirkt und nach dunklen Kirschen schmeckt. Die präsente Säure und der lange Abgang weisen deutlich auf die Herkunft hin. Kostenpunkt: Euro 21,60 ab Hof.

Ein anderes hochinteressantes Produkt ist der "Markus Altenburger brut" - ein Rosé-Sekt aus Saftabzug von autochthonen Rotweintrauben mit anschließender einjähriger Flaschengärung. Das Ergebnis drückt sich durch eine zartrosa Farbe aus. Das Mousseux ist feinperlig und dezent. In der Nase erlebt man zum ersten Mal die Kirschnoten, die von den feinen Hefearomen unterstrichen werden.

Am Gaumen setzt sich der Eindruck von Kirsche und Weichsel fort. Der Abgang gestaltet sich edelbitter mit hefigen Noten. Der Restzucker von 9g/Liter erzeugt mit der Perlage ein feines Spiel das zu einem weiteren Glas animiert und die Sinne aktiviert.

Die wichtigsten Lagen sind der Joiser Jungenberg, der ja mittlerweile einiges an Bekanntheit gewonnen hat, sowie die Lage Gritschenberg, von der man noch viel hören wird. Geheimtipp für Blaufränkisch ist die Lage Henneberg.

Bei der Verschlussfrage setzt Altenburger auf Naturkork. Die Qualität sei durch den gestiegenen Konkurrenzdruck schon viel besser geworden, allerdings könne man einzelne Fehler nicht ausschließen. Nur die leichten, preisgünstigen Weine werden verschraubt - Glas werde es seiner Meinung nach bald nicht mehr geben und auch der Konststoffkork habe sich nicht bewährt.

Am liebsten trinkt Altenburger uralte Bordeaux (Mouton, Cheval Blanc, Lafleur) aus guten Jahrgängen. Auch Deutsche Rieslinge und Champagner genießt er gerne, "aber nur bei speziellen Veranstaltungen, Anlässen oder mit guten Freunden – weil auch kostenintensiv".

Österreichische Weine werden oft nur zu "Studienzwecken" genossen und um up to date zu bleiben – "große Ausnahme natürlich die Weine meiner Club Batonnage Kollegen, die machen richtige coole Sachen."

Für einen Ausflug nach Jois empfiehlt Altenburger eine Einkehr in die "Seejungfrau" im Yachthafen, direkt am Wasser. Erstens gebe es dort einen Koch der sein Handwerk mehr als perfekt versteht, zweitens sei das Ambiente genial und drittens gebe es auch "was Anständiges" zu trinken. Für die Sonnenhungrigen gibt es sogar eine riesige Liegewiese neben dem Lokal. "Was will man mehr von einem Restaurant?"

Webtipps

www.brut.at
www.vinophil.at
www.markusaltenburger.com
www.batonnage.com

Bernhard Degen
News Networld

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