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Cooking mit TomCool: Wie man sich an seinem Nachbarn rächt...
04.10.07 @ 07:23
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...ohne dafür bestraft werden zu können.
„Nur schnell einmal Stoßlüften“, sagt mein Holde und macht auf beiden Seiten der Wohnung die Fenster auf. Unser Nachbar unter uns macht das so ähnlich. Bis auf das „schnell“ und das „Stoß“. Er hat seine Fenster immer offen, den ganzen Tag. Damit er nicht erstickt in seinem Mehrpersonenkettenraucherkabinett. Kaum sind die Fenster bei uns offen, haben wir den Rauch im Zimmer.
Wie erklärt man einem uneinsichtigen Nachbarn, dass er einen belästigt? Gar nicht. Bis heute. Jetzt weiß ich aber, wie ich ihn dazu bringe, sein Fenster zuzumachen. Das Geheimnis besteht aus Chilischoten und einer Mikrowelle und wurde uns von einem jungen Mann in Wien Margareten vorgelebt. Er hat versucht, ein Kilo Chilischoten in der Mikrowelle zu trocknen. Alles über den darauf folgenden Großeinsatz der Feuerwehr ist auf orf.at zu lesen.
wien.orf.at/stories/225938/
Nun empfiehlt es sich natürlich nicht unbedingt, genau so vorzugehen. Nachdem die ganze Geschichte eben erst groß in den Medien war, könnte zu leicht der Vorwurf des Vorsatzes im Raum stehen. Ich empfehle daher mein herausragendes Rezept für gefüllte Habaneros nachzukochen. Wie man in meinem Bericht auf freshandtasty nachlesen kann, ist die Wirkung ähnlich phänomenal.
freshandtasty.at/show_bericht.php?ber_id=1044&fpid=221
Und wenn dann der Nachbar klopft, und sie fragt, ob sie verrückt geworden sind, tun sie sich leicht mit der lässigen Antwort: „Ach, seien Sie froh, dass ich nicht rauche. DAS wäre erst schlimm.“
Fein püriertes Hühnerfleisch
Zitronengras
Knoblauch
Sternanis
Korianderkraut
Ingwer
Kreuzkümmel
Salz
Schlagobers
gut gekühlt im Cutter zu einer Farce verarbeiten.
Habanero-Chilischoten Strunk ausschneiden und alle Kerne entfernen. Bei dieser Arbeit unbedingt Handschuhe tragen, auch ein Atemschutz empfiehlt sich, wenn man die Arbeit mit den scharfen Schoten nicht gewohnt ist.
Schoten mit der Farce füllen.
In Sesamöl rundum abraten, herausnehmen, Zwiebel rösten, mit Kokosmilch und Tomaten aufgießen, fein geschnittene Kefirlimettenblätter zufügen und die gefüllten Schoten darin gar dünsten.
Thomas Strini aka TomCool
8 Kommentare | Kommentar abgeben
mazi, 10.10.07 @ 10:00
Chinarestaurantsyndrom
Diese Krankheit kenn ich, lieber piccolo (hallo, übrigens, hab lang nichts hören lassen!), und die schlägt sich auf mein Gleichgewichtszentrum. Ich komme auch immer mehr davon ab, möglichst scharf zu essen, Deine Ausführungen unterstützen mich darin - wie immer! Danke!
PICCOLO, 05.10.07 @ 15:33
Weil ihr alle schweigt...
..will ich es erklären. Auch wenn es anders im Standard steht - das mit dem Kokain stimmt - das kennt der ehrenwerte Herr ;-) Redakteur gewiss besser. Aber das mit den Chillies stimmt nicht. Man sehe dazu im Spektrum der Wissenschaft Heft 7 Juli 2007 nach. Man will, um hinter die Schmerzbekämpfung zu kommen den Capsaicin Rezeptor, einen Ionenkanal in der Membran vieler Schmerzzellen benützen, mehr nicht. Dieser Rezeptor löst beim Verzehr von Capsacinhältigem Gemüse einen Reiz aus. Dass Chili ein Schmerzmittel sein könnte steht nirgends. Vielmehr ist durch diese Rezeptoren der aus dem Mikrowellenherd ausgetretene Chilidampf so schmerzhaft auf die Nachbarn . Diese Rezeptoren erkennen auch Temperatur über 43 Grad Celsius, wodurch das Hitzegefühl beim Verzehr dieser Schoten kommt. Zusammen auch mit Glutamat ist Chili daher eine richtige Schmerzauslöserbombe. Das Chinarestaurantsyndrom lässt grüßen!! Nur mit viel Wein und Cognak lässt sich natürlich dagegensteuern.
.Das Capsaicin wird durch die hohe Geschwindigkeit auch in Püriergeräten aus seinen natürlichen Verbindungen gerissen und kann daher die Magenschleimhäute gleich für lange Zeit schädigen. Ich habe Chili solange ebenso für gesund gehalten, bis ich vor drei Jahren plötzlich von schwerem Rheuma geplagt wurde. Auslöser neben Phenolen aus Wein und Bier waren auch die von mir heiss geliebten Chilischoten.
Schönes Wochenende meine Lieben!
PICCOLO, 05.10.07 @ 10:56
Überlegung....
Ist es nicht so, dass unsere "gute Küche" jetzt gerade die schädlichsten Reize als Delikatesse hervorstellt? Und dass mangels einer Ordnung das totale Chaos herrscht, daher völlige hirnlose Pantscher sich über den Geschmack hermachen? Modeköche die sich wie Klons gleichen?
Die Chilischote ist einer dieser Reize, dem man sich eigentlich nicht aussetzen sollte...
dschungeltier, 04.10.07 @ 18:58
chili ist überhaupt extrem fein und vielseitig
http://derstandard.at/?url=/?id=3059778
TomCool, 04.10.07 @ 14:53
hmmmm
ich hab weder eine Ahnung, ob der feuchtes Toilettpapier verwendet, noch, wie ich das dorthin tröpfeln soll. Allein die Vorstellung sit aber grausig. Da bleib ich lieber bei den Chilis.
Übrigens war unser Wiener Chilitrockner nur ein Nachahmungstäter. laut einem Bericht im heutigen kurier gab es in einem Londoner Bezirk katastrophenalarm, weil ein thailändischer koch einen nam-prik-Pao-Dip kochte, was zur panischen Flucht seiner Gäste und in der Folge zu Giftgasalarm führte. :-D
http://kurier.at/epaper/text.php?TEXT=04.10.2007/wm/46-22036827.xml&CNT=04.10.2007/wm/8/3
PICCOLO, 04.10.07 @ 14:50
Dieses Gewürzt sagt eigentlich alles
Sparsamst und mit großer Vorsicht verwenden!
OberkllnerPatzig, 04.10.07 @ 10:36
... ein paar Tropfen Butansäure (Buttersäure) an der Stelle anbringen, wo der Nachbar garantiert einmal feucht drüberwischt - uiuiuiuiui.
dschungeltier, 04.10.07 @ 09:14
:-) :-)) :-))) brüllll
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