Magazin

• Winzerporträt: Stift Klosterneuburg
• Winzerporträt: Johann Zillinger
• Was soll man einem Weinfreund schenken?
• Neue Internetplattform Luculta sorgt für lukullischen Genuss
• Food Design Ausstellung - Von der Funktion zum Genuss
• Das beste Buch zum österreichischen Wein...
• Ui, ein Jungwein der anderen Art: Leo Uibel
• Grand Opening im Alpe Adria Wein- und Genussdepot
• Die 1000 besten Weine (1790 bis 2006) in Buchform
• Erfolg für Österreichs Bio-Biere

226 - 235 von 514    « zurück | weiter »

Winzerporträt: Johann Zillinger

13.12.07 @ 19:49

Johann Zillinger ist eines der Bio-Urgesteine in der österreichischen Winzerszene. Bereits seit Mitte der 80er Jahre betreibt der niederösterreichische Winzer konsequent biologischen Anbau. Er ist dabei mit solcher Leidenschaft bei der Sache, dass er seine Zuhörerschaft bei Weinverkostungen schon binnen weniger Stunden restlos überzeugt. Sohn Johannes tritt bereits in seine Fußstapfen und verfolgt den organisch-biologischen Weg ebenso ehrgeizig wie sein Vater.

Die Weingärten liegen rund um Velm-Götzendorf im östlichen Weinviertel. Fast alle Reben wachsen auf tiefgründigen Löss- und Lehmböden die auch in trockenen Jahren das Wasser gut speichern können. Die Zillingers haben eine sehr breite Sortenpalette und verwenden vor allem solche Sorten und Klone, die sich als besonders widerstandsfähig erwiesen haben. Im Rotweinbereich experimentiert der Senior erfolgreich mit Kreuzungen der asiatischen Wildrebe Amurensis, die auch Bestandteil seiner Cuvée Revolution ist.

Die Weißweinsorten des Betriebes sind Grüner Veltliner, Weißburgunder, Riesling, Welschriesling, Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller, Müller Thurgau, Samling und Gelber Traminer.

In Rot gibt es Zweigelt, Sankt Laurent, Cabernet Sauvignon, Merlot, Blauburgunder und Versuche wie die bereits erwähnte Amorensis-Wildrebe. Die Anbaufläche beträgt 25 Hektar und von rund 5 Hektar wird kontrolliertes Traubenmaterial zugekauft.

Johann Zillinger (senior) beklagt, dass biologische Aspekte bei der Winzerausbildung nur periphär behandelt würden. In den Österreichischen Weinbauschulen gibt es (im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise) erst seit kurzem Bestrebungen die Möglichkeiten der biologischen Bewirtschaftung zumindest ansatzweise weiterzugeben. Zillinger stellte sich auf Anfrage Weinbauschule Klosterneuburg gerne zur Verfügung, gemeinsame Bio-Versuche durchzuführen.

Einer der spannendsten Weine der Zillingers ist ein St. Laurent aus einem Weingarten, der im Jahr 1895 gepflanzt wurde. Der Ertrag der 112 Jahre alten Reben ist entsprechend gering, aber umso extraktreicher ist der Wein der daraus gekeltert wird. Der St. Laurent Sélection '06 duftet fein nach Weichseln, Preiselbeeren und Hagebutten, dazu gesellt sich eine zarte Holznote. Am Gaumen stoffig, harmonisch und mit toller Balance. Sehr saftig und schön abgerundete Tannine. Diesen Wein gibt es um wohlfeile 7 Euro ab Hof.

Nach einem persönlichen Lieblingswein befragt, schwärmt Johannes Zillinger von den Weinen der Familie Loacker in Italien. Besonders die großen Brunellos und der Sauvignon Blanc aus Südtirol haben es ihm angetan.

Für einen kulinarischen Ausflug ins westliche Weinviertel empfehlen die Zillingers folgende Restaurants:

Gambrinus in Gänserndorf
Grüner Baum in Zistersdorf
Zuckerfabrik in Leopoldsdorf
Dreier-Wirt in Zwerndorf

Die Bio-Weine der Familie Zillinger gibt es u.a. in allen Filialen der Biosupermarktkette Maran. Am überzeugendsten ist aber immer noch ein Besuch am Weingut, wo man die Weine ab Hof erstehen kann. (Nach Voranmeldung)

www.zillinger.at

Bernhard Degen
News Networld

1 Kommentar | Kommentar abgeben

tastatour, 22.12.07 @ 08:58

beim fischen am bauch liegen
so findet also Pepi Helms Dreierwirtshaus auf Umwegen nach Speising. Ein freudiges wie verwirrendes Erlebnis:-)

http://www.3erwirtshaus.at/