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Winzerporträt: Birgit und Katrin Pfneisl

07.05.08 @ 08:06

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Birgit und Katrin Pfneisl bewirtschaften ein stattliches Weingut in Ungarn (Pfneiszl Hungarian Vineyards) und geben auf dem ungarischen und österreichischen Weinmarkt kräftige Impulse. Die jungen Burgenländerinnen produzieren vor allem Rotweine von beachtlicher Qualität. Besonders Kékfrankos - ungarisch für Blaufränkisch - wird zu höchster Güte kultiviert.

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Der Auftritt der Wahl-Ungarinnen ist erfrischend dynamisch und hebt sich klar von den österreichischen Mitbewerbern ab. Auch bei der Weinbereitung gehen sie neue Wege, der Betrieb befindet sich in einer Umstellungsphase und produziert ab 2009 zertifiziert biologisch.

Historisches

Die Schreibweise von Pfneiszl mit sz nimmt einerseits Bezug auf die Familiengeschichte, da sich die Großeltern noch bis zu ihrer Heirat mit sz geschrieben haben. Diese hatten auch noch die Weingärten gekannt, die durch die Grenzziehung 1920 an Ungarn fielen. Andererseits ist Ungarn der Hauptabsatzmarkt und die sz-Schreibweise garantiert die richtige Aussprache, sonst würde man in Sopron "Pfneischl" sagen.

Vater Franz Pfneisl wusste ob des gewaltigen Potenzials der ungarischen Lagen Bescheid, und kaufte sie bei erster Gelegenheit - nämlich 1993 - zurück. Der klassische Kékfrankos erinnert duch seinen Beinamen an die Wiedervereinigung: "Újra Együtt - Wieder Gemeinsam".

Familienbetrieb

Der Senior ist für die Arbeit im Weingarten verantwortlich. Die Chefin im Keller ist Birgit Pfneisl. Die Weinexpertin hat die Weinbauschule Klosterneuburg absolviert und praktische Erfahrungen rund um den Globus gesammelt: Italien, Kalifornien, Chile, Neuseeland und Australien. Neben viel Know How nahm sie vor allem das Wissen um die Wertigkeit ihres Weinbaugebiets bei Sopron mit: "Heute kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich hier sehr gerne Winzer bin!"

Schwester Katrin ist seit 2007 gemeinsam mit Birgit für das Marketing verantwortlich.

Sortenspiegel

Die Weingärten erstrecken sich über stattliche 27 Hektar, gearbeitet wird ausschließlich mit eigenem Traubenmaterial. 90 Prozent entfallen auf rote Rebsorten, den Löwenanteil macht mit 40 Prozent der Kékfrankos (= Blaufränkisch) aus. Merlot und Cabernet Sauvignon stellen je 20 Prozent und Shiraz 10. Einzige weiße Sorte ist der Zenit, eine Kreuzung aus Bouvier x Ezerjó. Der Anteil von zehn Prozent ist erst zur Hälfte im Ertrag. Herangezogen wird sie vor allem für den Schaumwein "Sparkelina" und einen Prädikatswein.

Nicht nur von der Menge her hat Kékfrankos den größten Stellenwert, auch die Qualität ist Top, wofür viele Auszeichnungen bürgen. Deshalb setzt Birgit Pfneisl auch in Zukunft voll auf die Soproner Hauptsorte.

Birgit Pfneisl ist es wichtig, Weine mit Charakter zu vinifizieren: "Wie bei den Menschen, braucht es auch beim Wein Zeit, bis eine große Persönlichkeit heranreift. Diese Zeit geben wir unseren Weinen und versuchen in Folge, trinkreife Weine auf den Markt zu bringen."

Die Weine werden spontan vergoren und je nach Wein erfolgt der biologische Säureabbau entweder gleich nach der Gärung oder erst im darauf folgenden Frühjahr. Die Premium-Weine werden im offenen Bottich oder Barrique vergoren, wobei der Tresterhut händisch untergestoßen werden muss.

Bio

Der individuelle Charakter der Weine soll durch biologischen Anbau noch intensiviert werden. Die Winzerin berichtet von ihren internationalen Verkostungserfahrungen, dass viele Weine sehr austauschbar wären. Nur ganz wenige würden sich deutlich abheben. In vielen Fällen waren das Weine von Bioweingütern, die Pfneisl "durch ihre Einzigartigkeit und geniale Qualität bis heute verblüffen."

Eben solche Weine will die Qualitätsfanatikerin auch machen.

Paradewein

Besonders stolz ist die Winzerin auf den Kékfrankos "Kühle Eleganz" 2004. Es handelt sich um einen opulenten Blaufränkisch mit viel Fruchtsüße, Beerenfrucht und floralen Noten. Am Gaumen ein gewinnendes Spiel aus subtiler Mineralität und viel Druck mit markanter (Rum-)Kirsche. Mild und elegant im Abgang und trotzdem mit voller Präsenz bis zum Ende. 22 Monate verbrachte der Wein in neuen und gebrauchten Barriques.

Die Pfneisl-Schwestern geben allen ihren Weinen Beinamen, um die Besonderheiten der Jahrgänge hervorzuheben. "Kühle Eleganz" wurde deshalb gewählt, weil 2004 im Durchschnitt etwas kühler war, als sonst am Neusiedler See üblich. Das Resultat waren sehr elegante Weine.

Lagenkunde

Die wichtigsten Lagen der Pfneisl-Schwestern sind Kräftner und Warmer Infried. Beide Lagen befinden sich direkt am Südufer des Neusiedler Sees zwischen den Weinorten Fertörákos und Balf. Von diesen Lagen kann man bis nach Rust, Gols und Bratislava sehen. Die Böden sind mineralisch geprägt, durchsetzt mit Schiefer und Gneis, der Unterboden besteht aus Sandstein.

Für einen kulinarischen Ausflug nach Sopron empfiehlt Birgit Pfneisl das Restaurant Erhardt mit seiner großen Auswahl an ungarischen Weinen. Oder das Vadászkürt, wo die Besitzerin persönlich kocht.

Wein- und Webtipp

Nach ihrem privaten Lieblingswein befragt, schwärmte Birgit Pfneisl vom Clayridge "Excalibur" Sauvignon blanc. Wer dieser Empfehlung nachkommen möchte, muss aber gut improvisieren können, denn in Österreich wird er nicht vertrieben.

www.pfneiszl-vineyards.com
www.wine-pentagon.com

Bernhard Degen
News Networld

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