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Industry meets backyard for Suppe

Ein Nursch dem Wetter entsprechend

09.12.13 @ 14:44

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Montag, Wetter zum Drinbleiben. Mittag, der Hunger lässt den Koch vor dem Eiskasten stehen und sich fragen, was er denn essen solle. Ein Blick in die Gemüselade, oftmals mit dem Bio-Müll gleichzusetzen: Ein ziemlich totes Wurzelwerk, sicher nicht bio und von der Art, wie es früher immer verkauft wurde. Zusammengebunden, bestehend aus zwei Karotten, gelber Rübe, einer Scheibe Knollensellerie, einer Peterwurzen, ein Stückerl Lauch und ein wenig Petersilie. Weiters schrumpelige Erdäpfel aus eigener Ernte, ein Stück Pastinake - Gemüsesuppe? Hm.

In der Wurstlade ein Stück Industrie-Chorizo, scharf und fett. Im Trockenlager, also irgendwo in der Küche stehend, zwei Handvoll Feuerbohnen aus dem Garten, vor Tagen bereits eingeweicht und immer wieder zwischendurch davon genascht. Und zwei Handvoll Pasta „Sardische Gnocchi“. Es wird ein suppiger Eintopf werden.

Ablauf
Wasserkocher füllen, Wasser kochen. Topf mit nichtnativem Olivenöl langsam erhitzen und sukzessive mit dem geschnittenen Wurzelwerk füllen. Chorizo in Scheiben schneiden, mitbraten. Einen Sternanisstern und 3-4 Körner Tasmanischen Pfeffers dazutun. Mit weißem Wermut ablöschen, mit kochendem Wasser auffüllen, salzen, Bohnen, geschnittene Erdapferl (eigene Ernte) und Pasta corta reinwerfen. Warten bis die Pasta al dente ist. Der bereits geschälte Suppenwürfel ist obsolet, das Gemüse und die Chorizo reichen tatsächlich aus, das Wasser zu aromatisieren.

So einen Nursch kann man durchaus appetitlich anrichten:
Tiefen Pastateller mit Suppe/Eintopf füllen, mit bestem Olivenöl großzügig beträufeln (zB. Mani-Bio-Olivenöl) und möglichsten guten Parmigiano Reggiano darüber reiben. Wer möchte, bekommt eine Scheibe selbstgemachtes Weizenbrot (mit Biga) dazu.

Was ich mag: Das Spiel der Konsistenzen.
Mehlig die Erdäpfel, mehlig aber mit glatter Hülle die Bohnen, fettig-zäh die Chorizo und im Kontrast dazu die Seidigkeit der Pasta. Die Fasrigkeit der Rüben. Die Dichte der Flüssigkeit.

Was ich mag: Die Aromenkombination.
Die Schärfe im Fett der Chorizo, ihre Papriziertheit, welche einfach wunderbar zur rübigen Süße von gelber Rübe und Karotte passt. Die unglaubliche Breite, welche ein Pastinak mitbringt, aber bei sich behält – im Unterschied zur Karotte, die bald einmal alles mit ihrem Aroma überlagert. Der Unterschied bei den Stärketrägern Erdapfel, Bohne und Pasta. Intensiv die Grundbirn, dezent die Bohne und getreidig die Nudel. Ein intensives Olivenöl und ein gut salziger, kristalliner Parmesan runden ab und geben Kick.
Fast unmöglich: Am lauwarmen Suppentopf vorbeigehen, ohne einen großen Löffel davon einzuschieben.

Obsolet?
Eventuell der Sternanis, bestimmt der Tasmanische Pfeffer.

OberkllnerPatzig

1 Kommentar | Kommentar abgeben

OberkllnerPatzig, 09.12.13 @ 15:24

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