1o1 MR. WOW (Wien)

Das Mr. Wow ist ein Teilbereich des 1o1 (sprich one of one)-Gastronomiekonzepts. In dem beachtenswert und beeindruckend umgebauten Stiegenhaus gibt es ein weiteres Restaurant (mexikanische Küche), eine Bar, einen Club und eine Galerie.
Wir hatten einen Tisch im Mr. Wow, ich hatte keinerlei Informationen vorab eingeholt - daher nur der Fokus auf das Erlebte:
Erst läuft man vorbei, bzw. will sich auf Nr. 16 der Seilerstätte die Glastür nicht öffnen. Dann erst findet man in Hundehöhe eine Kordel, die man ziehen kann - und der Sesam öffnet sich. Eine freundliche Mitarbeiterin fragt nach einer Reservierung und bedient ebenso die Garderobe. Ein paar Stiegen hinauf, blink blink wo man auch hinschaut, und ich wurde zum großem, runden Tisch im Mr. Wow geführt. Hinter Glas hängen jede Menge Peking-Enten, beleuchtet wie Frauen hinter Glas in Amsterdam oder Hamburg. Es ist zappenduster, aber mein Handy hat eine Taschenlampe - so kann ich die Karte (auf Englisch) auch lesen. Fein. Wir nehmen die Dim Sum-Platte (20), mir haben die allesamt sehr gut geschmeckt. Danach spicy squid: Baby-Calamari mit Pinienkernen und einer Art Yuzu-Creme (9): Sehr gut, knusprig, schön scharf - da schmeckt auch das wirklich kleine Bier im Weinglas serviert gut. Hauchdünn geschnittene Schweinsohren in Süßsauer (9) waren wie immer eher interessant als besonders empfehlenswert. Aber ich nehme so Sachen immer. Die gesamte Pekingente für Zwei (49) sah perfekt aus: Kam perfekt portioniert ausgelöst, die krachend knusprige Haut separat serviert, das Fleisch frei von Fett in Scheiben geschnitten, dazu das übliche an Wickelwerk. Sah gut aus, hat den Freunden sehr geschmeckt - sie hätten gerne mehr davon gehabt. Ich hatte die honigglasierten Ripperln (25), wunderbar mürbes Fleisch, die Glasur wir erwartet klebrig und ok.
In Summe war es sehr gut - das Ambiente taugt wahrscheinlich koksenden Börsenhaien und alkoholkranken Chirurgen mehr als mir - klassische Angeberhütte, würde ich meinen.

Gregor Fauma

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