Gasthaus zur Kaisereiche / Schilling (Innermanzing)

Der Schilling in Innermanzing hat zwei Gesichter. Betritt man das Lokal (seit 1872 von der Familie geführt) über das sehr einladende Holzportal, so steht man mitten in einem schönen, alten Schankraum mit einigen wenigen, schmalen Holztischen und Bänken. Dieser Raum vermittelt Familiäres, Geborgenes, sehr Persönliches. Rechts geht es in das alte Esszimmer. Dieses ist immer hübsch eingedeckt und hat etwas Puppenhaushaftes, etwas sehr Gemütliches.

Biegt man im Schankraum allerdings links ab, so gelangt man in den Bereich, der für Hochzeiten, Firmenfeiern und andere Massenveranstaltungen geeignet ist. Der Wintergarten ist für solche alte Betriebe scheints obligat. Aber wahrscheinlich ist er auch überlebensnotwendig. Das ist das zweite Gesicht. Man kann ja mit den vorderen beiden Räumen sein Auskommen finden.

Die Karte
Neben saisonalen Spezialitäten wie Gans, Wild usw. gibt es den gesamten Kanon österreichischer Wirtshausküche. Gebacken wird perfekt, geschmort ebenso. Aber braten können sie ... oder besser: die Oma Schilling, denn sie führt nach wie vor das Wort und die Würze in der Küche. Essen wie bei Oma im besten Sinn!
Es gibt auch Hirn mit Nierndln, immer wieder Pasteten, den traumhaften Zwiebelrostbraten schlechthin, vegetarische Gerichte und eine große Dessertauswahl.
Die Getränke beschränken sich nicht nur auf den unpackbar günstigen Hauswein und diverse Flaschenweine, es stehen Wieselburger, Gösser und Zwettler zur Auswahl.
Der Grappa ist ein 80er-Jahrgang.

Das Service
In einem Familienbetrieb ist Freundlichkeit Selbstverständlichkeit, aber sie kommt nicht gekünstelt, sondern grad und echt daher. Und wer es nicht glauben, will sollte auch deswegen hinfahren: Es kellneriert Al Pacino! Ich hätte nicht gedacht, dass Al Pacino das derart freundlich, witzig hinbringt... und auch der Akzent ist perfekt. Sehen Sie sich das an!

Für den Schilling fahre ich gerne von der West bei Altlengbach ab, auf alle Fälle.

Gregor Fauma

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7 Kritiken | Kritik verfassen

OberkllnerPatzig, 14.01.15 @ 10:12

Kleine Portion gerösteter Nierndln mit Hirn - gut. Sehr gut der Rahmrostbraten mit wuchtigem Semmelknödel, gewaltig aber gut auch die gebackene Schweinsleber - und natürlich auch das Schweinswiener. Wie immer verlässliches Wirtshaus, wie immer liebenswerter Kellner, wie immer alles sehr gepflegt.

dschungeltier, 26.08.14 @ 09:51

qualitätskontrolle bestanden
ein tenderloin steak vom allerbesten mit köstlichen fisolen. was will man mehr nach einem schönen anstrengenden tag?

dschungeltier, 03.07.13 @ 22:41

nach wie vor fantastisch
die schwammerlsoß, von mir ganz keck zweckentfremdet als beilage zum filetsteak grandios und das filetsteak wieder einmal eines der besten, das man kriegen kann. irgendwie DER steakwirt überhaupt. auf den punkt medium-rare und zart dass es auch opa mit den dritten locker packt. geschmacklick merkt man, die küh warn glücklich.

OberkllnerPatzig, 17.12.12 @ 12:25

Deutlich mehr als solide.
Wieder einmal Kaisereiche, und wieder einmal alles ganz wunderbar. Die Rindssuppen perfekt, die Fritatten flaumig, die Grießnockerln detto.
Die gefüllte Ente, gebratene Ente knusprig, mit weichem, saftigem Fleisch, nicht übersüßtem Rotkraut und kompaktem aber flaumigem Erdäpfelknödel. Perfekt.
Von der gebackenen Leber essen die Katzen heute noch, so groß die Portion. Der Rahmrostbraten zart, gutes Fleisch und gekonnt abgeschmeckt der Rahm.
Als Zwischen- und Hauptgang die Nierdeln mit Hirn - ein Lieblingsgericht, speziell hir in der Kaisereiche.
Gemischtes Bier, gute Schankweine und wie immer, endlos langmutiges Service. Die Kinder dürfen dort rumtollen - kein Wunder, dass dieses Wirtshaus stets gut gefüllt ist.

OberkllnerPatzig, 11.11.12 @ 20:03

Maue Ganslsuppe, aber dann der Vogel: Haut knusprig wie Glatteis, Gewürze darauf nicht verbrannt, sondern gut saugut. Das Fleisch darunter zart, saftig, wunderbar aromatisch. Die beste Gans seit langem.
Der Braten vom Junghirsch im dunklen Wildsaft - auch einfach perfekt: zart und saftig, dem Biss devot nachgebend, ohne dabei zu weich oder gar sich aufgebend zu wirken. Hach, war das gut heute.
Die Hütte ist so unpackbar voll, sämtlich Zubauten besetzt, und die Herrschaften der Familie bleiben aber sowas von gelassen - bewundernswert.