Jell (Krems)
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Das Entsetzen, nicht alle Speisen dieser Karte konsumieren zu können, steht mir noch Tage später ins Gesicht geschrieben. Ich werde mir ein Zimmer in der Nähe des Gasthauses suchen und mir einfach eine Woche ausschließlich den Wamst bei Jellen vollhauen.
Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal auf jedem Gericht so einen ca. 1 mm hohen, glasklaren Spiegel gesehen und geschmeckt habe - das sich prompt einstellende, intensive und nachhaltige Sättigungsgefühl ist die mittlerweile vergessene Konsequenz abgeschmalzener Gerichte.
Bei Frau Jell nur so auf ein Gericht vorbezuschauen, ist purer Masochismus. Gedeck, Vorspeisen-Niernderl, Hauptspeisen-Meisen mit Grammelknöderl, bloss 2 Achterl vom Lokalen - das kann es doch wohl nicht sein. Ich fühle mich wie ein trotziges Kind, dass zu Weihnachten nicht ausreichend beschenkt wurde und will sofort wieder hin und all die anderen Gerichte in tiefer Demut vor deren Genusswürdigkeit assimilieren.
Fäaken und Gourmands, ich habe mein Paradies gefunden. Sic.
Gregor Fauma 21.06.06
13 Kritiken | Kritik verfassen
sonjaaa, 16.10.06 @ 17:38
Es ist ja nicht sooo einfach, zum Jell zu gehen. Samstag Mittag bin ich meist am Brunnenmarkt und Sonntag zur selben Zeit fruehstuecke ich ueblicherweise. Tja und unter der Woche komme ich eben nicht wirklich oft in die Wachau, obwohls mich ehrlichgesagt wirklich reizen wuerde, eines Tages einen Heurigen einzurichten. Aber wir haben es geschafft, auf dem Weg von Oberoesterreich ein freitaegliches Abendessen beim Jell einzurichten und wir haben es nicht im Geringsten bereut!
Wegen der legendaeren Leberpastete beim "Gedeck" muss ich leider immer auf die Vorspeise verzichten, aber ein Broterl genuegt einfach nicht, zumal auch der Speck ueberzeugend ist.
Ja, und wir konnten einrichten, zur Wildsaison beim Jell zu speisen. Der Fasan inkl. Kraut war perfekt. Die Kombination mit knuspriger Lassagne ueberzeugend. Auch das Rehfilet war von einer Konsistenz, dass ich mich fast zum Jubeln aus dem Lokal begeben musste. Die dazu gereichte Schokosauce passte gut, hingegen "erschlug" das Blunzengroestl den feinen Wildgeschmack total. Diese unglueckliche Kombination aus perfektem (zartem) Filet und super (aber zu geschmackvollem) Groestl war der einzige Knackpunkt des Abends, den wir mit einem feinem Schokomousse vom Tisch troesteten. Aber wir kommen sicher wieder, auch wenn sich die Damenrunde am Nebentisch unbedingt mit rassistischen Witzen unterhalten musste.
muck, 05.12.04 @ 16:21
Wir waren schon vor einem Jahr einmal dort und waren sowohl von dem fantastischen Gedeck (Speck und Preiselbeerpastete) als auch von den Hauptgängen absolut angetan (Nierndeln, Rostbraten und CO).
Leider war unser letzter Besuch voll entäuschend: Geschmacklose Flußkrebserl in fadem Apfel, nach Eiskasten und leicht ranzig schmeckende Blunzenradeln mit unangenehm süßem Kraut,....
Wirklich schade, aber hauptsache der Herr Innenminister hat gut gegessen, brrr.
steppenwolf, 06.10.04 @ 19:23
Ein kleines Detail sollte hinsichtlich des Gedecks erwähnt werden. Der Hausspeck war auf allen Tischen, die ich sehen konnte, ein komplettes Gerät, unangeschnitten sozusagen jungfräulich.
Anfangs traute ich mich nicht daran, als ich dann das ausreichend scharfe Messer registrierte, wagte ich ein Scherzerl anzuschneiden.
Wenn ich nicht so beherrscht wäre, hätte ich den ganzen Speck gefressen. (Anders kann man das nicht ausdrücken.) In 4-mm-Scheiben schnitt ich mir Scheibe um Scheibe herunter, die ich dann am Teller noch zerteilte. Ich muss gestehen, dass ich etwas mehr als die Hälfte verdrückte, das können schon mindestens 200 gg gewesen sein. Ein Wahnsinn! Daneben dann noch die Preiselbeerpastete. ....
alma, 05.10.04 @ 20:06
Als ich kam, saß mein Begleiter des Abends schon bestens versorgt bei Speck und köstlich süßem Leberaufstrich. Allein die Vorspeisenauswahl machte die Entscheidung schwer - diese fiel gegen das Schneckengröstl und für die Gänseleber (Servus Arnie!) aus sowie für den Hirschleberkäse mit Hausblunzn. Dann waren wir satt. Doch ohne Hausklassiker Torunedos Jell (immer diese Gänseleber) und einen Fasan, von dem ich anderswo wohl keinen Bissen gewagt hätte, so roh sah er aus (dabei zerging er auf der Zunge!) konnten wir dieses "urgemütliche" Haus nicht verlassen, und vor lauter Gemütlichkeit folgten noch drei Desserts: Hauscremeschnitte, Zwetschkenknödel mit Apfel-Zimt-Tatare und dreierlei Schokomousse, ganz unsparsam im Weckglas serviert. Markant und von mir als Bestandteil der individuellen Handschrift von Frau Jell interpretiert: der Hang zum Süßen, das in irgendeiner Form bei jedem Gericht vertreten war: ob als Chutney oder als Ribiselgelee oder einfach als feine Nuance im wohlgerundeten Ganzen. Ganz nebenher haben wir uns übrigens noch durch das reichhaltige Angebot an offenen Weinen gekostet. Und sind nachher federleicht durchs nächtliche Krems geschwebt.
trimalchos, 20.09.04 @ 12:14
selten stimmen klischees, aber hier muss man wohl das wort fleischeslust gelten lassen und 10 euro in die phrasenkasse werfen. aber wo gibts im weiteren umkreis filets mit gänseleber oder rehschnitzel in mandelpanade oder hirschfilet...
schön auch das coole - oder einfach nette understatement des personals (wer kriegt die lasagne? wobei lasgane ein sensationelles ding mit schnecken und trüffel und was weiß ich noch alles mit frischen nudelblättern handelt.)
zu den nachspeisen kann ich nicht so viel sagen, ich esse immer diesen halbflüssigen schokokuchen und komm nicht mehr weg davon...
eine schöne auswahl offener weine, sehr regional, sehr gut ausgesucht, sehr balanciert.
und dann noch dieser wunderschöne schanigarten mit dem amibiente der nach 19.00 ausgestorben altstadt von krems: stille, kultur und genuss. alles wie es sein soll.
aber bitte: schriebt das lokal nicht in noch mehr reiseführer!!!
+
ø 1.92 Punkte (12x bewertet)
empfohlen am 16.10.03 @ 16:51
Hoher Markt 8-9
3500 Krems
Telefon: 0 27 32.82 345
Fax: 0 27 32.82 34 54
Ruhetag(e): Mo
Küchenzeiten: Di-Fr 11.30-14, 18-22, Sa, So 11.30-14 Uhr; Betriebsferien: 3 Wo. Anf. Febr., 2 Wo. Anf. Juli
Menüpreis:
Inhaber: Ulli Amon-Jell
Küchenchef: Ulli Amon-Jell
Kreditkarten: Visa, Mastercard
Besonderheiten: Hausbrände
• Durch die Wachau
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