Locanda da Lino (I - Solighetto)

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Das Da Lino muss man erlebt haben. Gut versteckt, an einer Landstraße im Nirgendwo der Prosecco-Region, liegt das Anwesen, gut zu erkennen an seinen markant roten Schornsteinen. Das Da Lino besticht als Restaurant, als Location für Hochzeiten und hat darüber hinaus eine Parkanlage mit Apartments für Übernachtige und Urlauber.

An der Decke des gesamten, riesigen Restaurantkomplexes hängen Kupferkessel, die Atmosphäre ist gediegen, persönlich, barock, kitschig ... ein wenig Marchfelderhof-like, aber dafür würden sie mich lynchen (die Da Linos). Es gibt unzählige Räume, Winkel und einen entzückenden Gastgarten, eher schon Gastpark.
Das Menu liest sich fantastisch und schmeckt auch so. Leider war ich zu betrunken, als dass ich es geschafft hätte, sämtliche meiner Notizen rüberzuretten - trotzdem hier der Versuch einer Rekonstruktion des wunderbaren Abends:

Da war einmal gesalzener Ricotta mit Olive taggiasche, Kirschparadeisern und Kräutern im Parmesanschüsserl (Cestino di Ricotta), ich hatte ein Schwertfischcarpaccio mit Graupen. Viel für das Auge, aber auch für den Gaumen.
Die Bigolo all Acciuga (Dicke Nudeln mit Sardellencreme/öl) waren supergut, superfeddich und verdammt sättigend. Aber La Gattin hatte dann noch ein bestes Steak der Welt vom schönsten Grill der Welt (Die Welt erstreckt sich in dem Fall von Wien bis, sagen wir, Solighetto). Das Perlhuhn war sensationell saftig, die gefüllte Pasta zuvor sicherlich auch (sorry).

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Optisch wie auch sensorisch beeindruckend ist die riesige Feuerstelle zwischen Küche und Schank, gut für die Gäste einsehbar. Vertikal werden Holzscheite zur Weißglut gebacht, die dann horizontal unter den Rost geschoben werden und die Grillauflagen in wenigen Sekunden zur Perfektion garen. So kann ein Steak außen rauchig, knusprig und karamellig den Zähnen Widerstand bieten, und innen butterweich und saftig-roh seinen Fleischgeschmack voll entfalten.

Den Vogel abgeschossen hat das simple Sorbetto: Ein am Schmelzpunkt serviertes Eis, cremig bis geht nicht mehr und mit endlosem Marzipanaroma samt salzigen Mandeln, die dem Gericht den absoluten Kick verleiht haben. Hui, ich bekomme die Gänsehaut, wenn ich das revue passieren lasse ...

Getrunken haben wir reichlich, glasweise, flaschenweise und in Kombination - trotzdem in Summe nur nebbiche 131 Euro. In den Räumen nebenan tobte ein Hochzeit, wir wähnten uns in einem Traum.

Für das Da Lino di Solighetto würde ich ungeschaut 5 Stunden Anfahrt und noch viel mehr Zeit vor Ort in Betracht ziehen.

Gregor Fauma

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2 Coperti ... 7,-
Cestino di Ricotta ... 9.50,-
Antipasto ... 8.50,-
Bigoli all Acciuga ... 10,-
Primo ... 13.50,-
Perlhuhn gegrillt ... 16,-
Tagliata di Manzo ... 18,-
2 Gemüse ... 10,-
Sorbetto ... 5,-
Getränke satt ... 33,-

In Summe 131,- für einen übebordenden Abend senza limiti
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