M32 (Salzburg)
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Wenn man da unten am Salzachufer steht und ehrfürchtig auf den Mönchsberg sieht, kriegt man so etwas wie eine "Blickwatschn" und Krampferscheinungen - zumindest dann, wenn man so ein Architekturkonservativer ist, wie ich einer bin - denn plötzlich sichtet man ein legosteinartiges Gebäude, das so gar nicht in die Umgebung passt und wie sollte es anders sein, es ist das Museum der Moderne.
Man muss nicht unbedingt ein Kulturfreak sein, um dieses Gebäude zu betreten, denn da drinnen befindet sich das M32, ein Restaurant mit genialem Konzept, wo kein geringerer als Sepp Schellhorn kräftig mitmischt. Ob er die Küchenmannschaft persönlich zu Höchstleistungen motiviert, ist mir nicht bekannt, aber in jedem Fall werden auch sehr hochgeschraubte Erwartungen erfüllt und teilweise sogar übertroffen.
Wer in den späten Nachmittagsstunden frühstücken will, ist hier bestens bedient, denn die Frühstückskarte gilt von 10:00 bis 16:00(!) und für knappe 13 Euro bekommt man ein wirklich ausgiebiges und belebendes Frühstück.
Die Mittagskarte bietet Bodenständiges, wie Rieslingbeuschl, Kalbsleber, Wiener Schnitzl und Almochsensteak, aber auch international Bekanntes und das zu moderaten Preisen zwischen 10 bis 23 Euro.
Die Abendkarte macht bereits beim Studieren viel Freude, bodenständig kreativ, ohne unnötige, unverständliche Spielereien. Die Preise überraschten mich sehr positiv (13 bis 25 Euro) und das Novembermenü in 6 Gängen für fair angemessene 52 Euro, war ein wahres Genussgedicht für meine Sinne:
**Mariniertes Rinderfilet mit Oliven - Trüffelpesto
**Rote Rübenschaumsuppe mit Krennockerl
**Loup de Mer im Fenchel - Safranfond
** Rehrücken mit Sellerietascherl und Spinat
**Lauwarmer Ziegenkäse mit Äpfeln
** Flüssiger Schokoladenkuchen mit Mango - Papayasalat
Die angebotenen Weine entsprechen dem gehobenen Restaurantstandard, also nichts zum Diskutieren für "No Name Freaks".
Das Serviceteam ist flink und freundlich und hat auch noch die Fähigkeit, einem die gewünschte Servicegeschwindigkeit von den Augen ablesen zu können.
Betrachtet man diesen "Legostein" von außen, würde man nie annehmen, dass man hier absolut gemütlich sitzen und sich so richtig wohl fühlen kann, aber es ist sogar fast kuschelig.
In Summe absolut empfehlenswert und dieses Gefühl hat man auch noch nach dem Bezahlen der Rechnung, was für Salzburgs Toplokale - so wage ich zu behaupten - eher eine rühmliche Ausnahme darstellt.
OberkllnerPatzig, 09.07.16 @ 10:13
Enttäuschung
Ankunft 20 Uhr, hungrig und voll freudiger Erwartung – schließlich konnte ich im Internet die beiden mehrgängigen Menüs (5 Gänge, 86,-) vorweglesen. Doch leider, an dem (selben) Abend gab es keine Menüs, das wäre kurzfristig geändert worden. Das Verkaufsargument und der eine der Gründe, ins M32 zu fahren, waren mit einem Wisch erledigt. Aber ich könnte mir ja a la carte ein Menü zusammenstellen, der Koch würde dann kleinere Portionen kochen. Jo eh. Gesagt getan, samt Weinbegleitung (35).
Nach gut 50 Minuten hatte ich dann den Gruß aus der Küche (Thunfischverhackertes mit rohen Paprikaschnitzen, keiner Erwähnung wert, Planeta Olivenöl) und ein Glas Wein am Tisch, na immerhin. Hinter mir unterhielten sich die russischen Bugeln über ihre Chefs, neben mir versuchten Twens sich einen anzutrinken. Ein Familie aus Indien bewies Geduld, hatte eh schon nach 50 Minuten die ersten Getränke und durften ihre Bestellung aufgeben. Arme Kinder.
Dann die Erleuchtung: Oktopus in Avocado-Ananas-Salat! Das Weichtier butterweich und doch außen knusprig, fantastisches Aroma und herrlich hinterfotzig scharf. Richtig scharf. Sensationelles Gericht, genau wegen so einem bin ich ins M32 gefahren. Die Weinbegleitung entpuppte sich dazu als ein Rosé vom Bründlmayer – ned bös sein, aber bei der Schärfe hat der wie Leitungswasser geschmeckt. Meine Urgenz nach Gehalt und Restsüße brachte die fantastische Himmelfahrt 14 von J. Ambrositsch zu Tisch. Ein Traumwein, gerade recht für dieses hervorragende Gericht.
Ab dann ging es abwärts: Die Fischsuppe war ein trauriges Supperl mit einer Hand voll Shrimps darin. Selten etwas so Trauriges gegessen.
Kalbsbries in Sherry mariniert mit Püree: Sensationell schöne Briese, aber unerklärlich geschmacklos. Verstehe ich nicht, wie man so ein sensationelles Grundprodukt so öd zum Gast bringen kann. Dazu ein Glas Triebaumer Chardonnay 14, nix Holz, nix Hefe, klassisch – ging komplett unter. Wir schreiben 22 Uhr, zwei Stunden nach Ankunft, - noch immer hungrig, schon zwei Körbe Brot verdrückt.
Hauptgang Steinbutt mit gerösteten Eierschwammerln und Erdäpfelgratin: Das Gratin wurde vergessen, aber nach ein paar Minuten Mikrowelle bei 1400 Watt nachgereicht. Es war also für längere Zeit unessbar heiß, danach auch nicht wirklich gut, weil zerkocht und pampig. Die Pappen habe ich mir auch am ersten Biss verbrannt. Steinbutt und Schwammerln waren inzwischen lau. Der Steinbutt wurde samt schlatziger Haut serviert, das gehört sich nicht, finde ich. Die Eierschwammerln wurden wahrscheinlich aufgewärmt, also nichts mit frischer Knackigkeit, sondern eher schwammige Laschheit. Vier Gänge in 3 Stunden, ich bin dagegen.
Auf der Rechnung war von 86 Euro für ein Menü zu lesen, dass es a) so nicht gab und b) einen Gang weniger hatte. Das könnte man nicht ändern, meinte die Kellnerin. Aber sie würden mir ein Stück Sachertorte zum Mitnehmen schenken … eigentlich unverschämt.
Schade. Die Enttäuschung ist so groß wie die Serviceleistung bezüglich Kommunikation mit dem Gast schwach war. Und die Küche war an diesem Abend schlichtweg überfordert.
DiplSom, 11.11.08 @ 14:04
M 32 Maestro Menü
Also muss sagen echt nettes Ambiente , geile Aussicht nettes aber leicht überfordertes Service . Die Lüftung funktioniert gut aber zieht etwas , also zieht eure Mädels gut an . Die Küche , naja war keine Offenbahrung ohne Menükarte hätte ich die Hälfte der Speisen nicht wirklich erkannt.
Weinkarte zu klein und fad.
Traurig wäre mehr zu machen da Oben !
Aber auf jeden Fall mal auf einen Cafe wenns Wetter schön ist !
Essen auf eigene Verantwortung !
andreasbigler, 23.01.08 @ 13:21
Leider, leider ....
Tja, die Zeiten haben sich stark geändert, schlechter geht's vielleicht noch, aber ihr habt Recht, für diese Location ist das nicht mehr tragbar.
Liegt wahrscheinlich daran, dass die besten Mitarbeiter weg sind. Nun brauch ich das M32 auch nicht mehr, ist irgendwie politisch geworden, viel versprechen, am Angfang das Versprochene auch halten und später .... ist uns wurscht, die Depperten können eh nicht aus!
alma, 22.01.08 @ 19:42
zäher mittag
Ich habs auch erst zu Mittag da hinauf geschafft: Service bemüht, aber unkoordiniert bis hilflos. Der Bub darf nicht mal die Kaffeebestellung aufnehmen, die gschaftige Kollegin ist irgendwo in den Tiefen des Berges verschwunden.
Menü: Gulasch. Zäh, trocken, eine Zumutung. Sehr eingedickter Saft.
Und so gar nicht business-tauglich: das tatar mit Kartoffelpüree. Mehr Zwiebel als Fleisch, das Kräuterpüree ein kleiner Klecks, hat gegen die Zweibelübermacht so und so keine Chance (die Kombi muss irgendwie en vogue sein, wo sah ich das unlängst? Ach ja, in Reith bei Kitz!). Drei lächerliche Vogersalatpflanzerl als Aufputz, ein Pflanz, das Ganze, irgendwie. Wenn nur der Ausblick nicht wär ....!
dradra, 22.01.08 @ 14:04
Tolle Lage, internationales Flair im provinziellen Raum.
Sonntag zu Mittag: telefonisch zugesagter Kindersitz nicht verfügbar, ärgerlich. Ausgesprochen freundliches Service mit dem Distanzgefühl von Ikea-MitarbeiterInnen (copyright P.Schenk), leider total chaotisch bis unfähig - aber sehr nett.
Die Gerichte fein, dezent - aber es fehlt ein bisschen was, hart an der Grenze zu fad, schade.
Empfehlung auf jeden Fall, ich wünsche nur dem Serviceteam nicht den Stress und den Kundenansturm, den Ikea-MitarbeiterInnen ausgesetzt sind.
empfohlen von andreasbigler am 22.11.06 @ 12:58
Mönchsberg 32
5020 Salzburg
Ruhetag(e): Mo
Küchenzeiten: 11.30-14.30, 17.30-23 Uhr (dazwischen kleine Karte)
Menüpreis:
Inhaber: Sepp Schellhorn
Küchenchef: Walter Hintner
Kreditkarten: Visa, Mastercard, American Express, Diners Club
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