Mochi (Wien)
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Mochi ist japanisch und steht für Klebreiskuchen. Dass das einmal geklärt ist.
Mochi ist aber auch ein kleines, düsteres, enges, schickes, doch sehr gemütliches Restaurant mit japanischer Küche, die, laut Kollegen vom Print, kalifornisch angehaucht ist.
Wenn man abends vor der Praterstraße Nr. 15 steht, ist das Mochi das Lokal rechts vom Haustor. Es hat kein Schild draußen. Wozu auch, ist eh auf einen Monat in advancae ausreserviert.
Drinnen werken ca. 8 Personen, die Küche nimmt gut ein Drittel des Raums ein.
Das Mochi scheint von Anfang an alles richtig gemacht zu haben, so gut geht die Hütte. Aber sie können ihren Job wirklich.
So freundliches Service, herzlich bis liebenswürdig ... toll. Vom Begrüßtwerden bis zum Baba beim Gehen hat man das Gefühl, sehr persönlich bis fast privat "versorgt" zu werden.
Richtig scheint auch die Entscheidung gewesen zu sein, moderne, japanische Küche in einem modernen, architektonisch ausgeschlafenem Rahmen zu servieren. Es passt einfach dort drinnen, ohne das irgendein Teil arg prätentiös oder gewollt wirken wollte.
Auch die Preise passen. Man kann zum Plaudern hingehen und dazu ein paar kleine Häppchen einwerfen - oder sich feinsten Fisch und Grönlandgarnele reinziehen und das alles mit einem US Rib Eye (19) abrunden, oder mit knusprigem Hühnchen samt Chili-Mayo oder Lammkronen mit Rettich und Masao-Sauce.
Und es war eine absolut richtige Entscheidung dorthin zu gehen, wo auch andere Lokale gerade erst aufgemacht haben oder demnächst eröffnen werden. Masse zieht Masse an, davon profitieren alle. Wer Angst vor Konkurrenz hat, hat das System nicht verstanden.
Essen
Das Lachscarpaccio war nicht zu dünn geschnitten und wurde von geriebenen Karotten, Mangocreme und japanischer Mayonnaise verziehrt. Ein Traum. Im Mund changierten die Aromen von süß über dottrig hin zu fruchtig-säuerlich ... der Lachs hatte so viel Eigengeschmackt, dass er das gut tragen konnte. Wirklich sagenhaft gut.
Die knusprige Hühnerhaut auf einem Spießchen war aber auch nicht schlecht (2.4).
Miso-Suppe, gut abgeschmeckte Dashi-Brühe in der kleinstmöglichen Schüssel (3). Gut.
Die Gyoza-Suppe in einem großen Pot, mit zwei, drei großen Gyoza darin. Fein, aber schwierig zu essen, weil dazu ein hölzernen Schöpflöffel gereicht wurde. Darüber hinaus wollte die kochend heiße Suppe auch nach 30 Minuten nicht auf Mundtemperatur herunterkühlen (5). Gut.
Tai & Truffle: Doraden-Sashimi mit Ikura (Lachskaviar) und Yuzu-Trüffel-Dressing (11.5). Erfrischend, leicht, schwebend - die Doraden-Sashimi herrlich filigran und cremig gleichzeitig, die Säure der Yuzufrucht und das Salz des Ketakaviars setzten die Akzente, der Trüffel ...?
Variation von rohem Fisch (12): Top, vor allem die Grönlandgarnelen.
Die beiden letzten Gänge reichten nicht als Hauptspeisen an dritter Stelle der Abfolge. Wir bestellten weiter:
Hot Mochi Roll (9.5): Das ist eine gebackene Rolle mit Aal, Avokado, Gurke, Tamago und special sauce. Die war wirklich schwer. Schwer und kompakt, sättigend, ein Kontrapunkt zu all den fluffig-schwebenden Texturen und filigranen Aromen zuvor. Wham, bam ... thank you ma'am!
Spicy Salmon Roll (9): Lachstartare, sehr würzig mariniert, Avokado und Gurke. Geil.
Das Chocolate Mousse mit Crumble und Beeren (6) war schön schmierig, säuerlich die Beeren auf süßer, heller Mousse - yeah.
Trinken
Trinken kann man auch, deswegen geht aber sicher keiner hin. Es gibt Wein, Bier und Cockis, ... eh in Ordnung. Das Mochi bleibt gerade bei der Getränkekarte akzentuiert unprätentiös.
Mag ich was nicht?
Ja, als dann recht viel vom Grill bestellt wurde, war die Luft erstens unangenehm und zweitens hat es nicht gut gerochen, nach verbranntem, überhitztem Öl. Gar nicht meins.
Fazit
Ein hochprofessioneller Betrieb, der auf amikales Grätzellokal macht und dabei eine erstaunlich hohe Qualität serviert. Da stecken Liebe und Enthusiasmus für den Beruf dahinter, das merkt man. Danke dafür!
Gregor Fauma
dschungeltier, 07.08.16 @ 10:54
endlich wieder
Man wartet noch immer mindestens 2 Wochen auf einen Tisch. Irgendwie machens alles richtig.
Und das Essen ist nachwievor sensationell. Es ist empfehlenswert zu viert oder sechst hinzugehen, um sich einfach durch die gesamte Karte zu essen, so wie es wir zu viert machten. Wir haben den Patron einfach machen lassen. Über das Ambiente heute nichts, wir saßen auf der "Piazza" im Freien. Man tät sich natürlich größere Tische wünschen, eng ist es.
Das Essen ist aber so sensationell gut, dass alles nur noch Spaß macht. Das Service trägt dazu mit seiner lässigen Entspanntheit und Fürsorge dazu bei.
Über das Wichtigste, das Essen brauch ich nichts zu sagen, außer dass es nach wie vor sensationell gut ist.
Ich liebe das Mochi
empfohlen am 10.01.13 @ 19:28
Praterstraße 15
1020 Wien
Telefon: 01.9251380
Email: info@mochi.at
Ruhetag(e): So, Feiertags
Küchenzeiten: Mo-Sa 11.30-22 Uhr
Menüpreis:
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