Osteria Nr. 2 (I - Chioggia)

An dieser Osteria gibt es kein Vorbeikommen - bereits von außen bestechend einladend und innen dann klein, eng und sehr persönlich - ein Familienbetrieb. Die Karte beinhaltet einen Sermon zur Küchen- und Produktphilosophie, also ausschließlich vom Feinsten und Biologischstem auf den Tellern, traditionell zubereitet mit einem Schuss Esprit usw. usf.

Egal. Die Canestrelli, eine kleinere Jakobsmuschel-Art, kommen vom Grill und erfüllen alle Sehnsüchte nach Mittelmeer und dessen Aromen. Ich würde sie am liebsten mit der Schale essen. Die scharfen Cozze sind von bestechender Qualität, wo sonst, wenn nicht hier in Chioggia? Spaghetti mit Meeresschnecken entfachen keine Begeisterung, umso mehr die Linguine alla Marinara, die mit ein paar Tropfen Obers eine Geschmeidigkeit im Mund erzeugen, die, hach, so unglaublich gut war ... seufz.

Prosecco passt immer und kommt wie ich es mag: unprätentiös im Weinglas.

Für die Osteria Nr. 2 fahr ich problemlos an Venedig vorbei.

Gregor Fauma

2 Kritiken | Kritik verfassen

mc165, 31.08.11 @ 21:38

Vielgelobt und bitter enttäuscht
Mit hohen Erwartungen ob des großen Lobes auf diversen Internetseiten sind wir zu dritt (Meine Frau, meine 15 jährige Tochter und Ich) um 19:30 in der Osteria eingetroffen. Das Restartant war leer. wir konnten uns den besten Platz aussuchen.
Als Vorspeise gab es Babypoulpo im ganzen gekocht auf einem Salatbett und eine Art Brathering und Garnele mit eingelegten Zwiebeln.
Weiterhin haben wir zwei Insalata Mista bestellt.
Der Salat kam üblicherweise ohne Dressing und bestand aus einer kleinen Schüssel mit Rucola, Radiccio, geraspelten Karotten und zwei Scheiben wässrigen Tomaten. Leider war das Olivenöl am Tisch von minderer Qualität, sprich extrem Bitter.
Der Fisch mit den Garnelen und den Zwiebeln waren lecker.
Der Tintenfisch war ungewürzt, gekocht und einer war NICHT!!! augenommen. Der ganze Kopf war noch voll mit gedärmen, geronnener Tinte und Sand.
Als Hauptspeise gab es dann Tagiatelline mit "Gambas" welche sich als Flusskrebse uin vollem Kleid erwiesen, der Rücken der Schwänze war aufgeschnitten, leider war der Darm in voller Pracht erhalten.
Nach etwas Arbeit war aber eibn gutes Nudelgericht fertig zum Verzehr.
Weiterhin gab es eine gegrillte Dorade die leider auf dem Grill ein zweites mal gestorben ist, selten ein so trockenen Fisch gegessen....und mit dem Olivenöl leider nicht zu pimpen, da diese wie bereits erwähnt leider nur bitter war. Zu guter letzt gab es das Frittata della Casa, ein Teller mit verschiedenen frittierten Fischen und Meeresfrüchten an dem nichts auszusetzen war.
Als Dessert gab es dann noch ein Schoko und ein Cafe Tiramisu, das war das beste des Abends.

Erschreckt hat mich zum Schluss an der Rechnung, dass uns 3 "Coperti" für 7,50 Euro berechnet wurden....nach Rückfrage war das wohl für das bittere Olivenöl und die Grissini die auf dem Tisch lagen....das sei ganz normal, daß das Gedeck berechnet wird, erklärte mir die Bedienung auf Nachfrage......

Ingesamt sind wir von einem solchen Abend eher enttäuscht als erfreut in unser Feriendomizil zurück gefahren, aber immerhin eine Erfahrung reicher.
Das Ganze hat übrigens 86,50 Euro gekostet.
Für ein tollen Abend hätte ich das gerne ausgegeben, in diesem Fall war es mit leider nicht den Preis wert.

OberkllnerPatzig, 07.06.11 @ 09:16

Revisited
Diesmal im Freien gesessen, gut gegessen, aber nicht sehr gut. Die Meeresfrüchte, speziell die Canestrelli, waren ein wenig muffig im Geschmack, die sautierten Cozze und Vongole leicht zäh - zu lang gegart bzw. vorbereitet. Rohe Garnelen und roher Fisch ganz hervorragend. Überzeugend dann die gegrillten Seppie.
Tolle Prosecco-Karte, grotesk schlechtes Service und eine süßelnde Chefin ... damit wird die Nr. 2 zur zweiten Wahl in Chioggia und büßt einen Punkt ein.