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Pauli's Stuben (Purbach)
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In der Gaststube wird unter Jubel einiger Kiebitze ein harter Bauernschnapser gespielt. Die Rindsuppe ist kräftig und die Portion übergroß. Der im Blätterteigmantel gehüllte Seeteufel gut ebenfalls groß, die Weinkarte auf großartigen Eigenbau ausgerichtet. Man findet, wie fast überall im Burgenland, wirklich einen tollen Gegewert für seine Euros.
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Wer Birgit Braunstein kennt, vergisst sie nicht so leicht, allein schon wegen ihrer beiden Zwillinge Max und Felix, die binnen weniger Jahre zu einer ernsthaften Konkurrenz für Max und Moritz herangewachsen sind. Im übrigen keltert die umtriebige Winzerin aus Purbach mit ihren Weinen der Oxhoft-Linie regelmäßig einige der schönsten Tropfen im Neusiedlersee-Hügelland und hat, quasi zum Drüberstreuen, auch noch Österreichs erste Weinfraueninitiative („11 Frauen und ihre Weine“) mitinitiiert.
Zum Braunstein´schen „Familienimperium“ gehört neben dem Weingut auch das Gasthaus „Pauli´s Stuben“, das unter anderem dadurch Gastronomiegeschichte geschrieben hat, dass hier der erste Wurlitzer am Neusiedlersee stand. Schon früher führten Birgits Bruder Paul Stefan und seine Gattin Alexandra das gutbürgerliche Gasthaus mit viel Engagement. Vor zwei Jahren haben sich die beiden jedoch mehr oder minder wehmütig vom etwas spröden Charme der 60er-Jahre-Ambiance verabschiedet und unter Verwendung von jeder Menge Nussbaumholz und hellem Sandstein aus dem nahen St. Margarethen ein geräumiges Lokal von fast mediterraner Leichtfüßigkeit geschaffen. Dass der Neusiedlersee das Zeug zum „österreichischen Mittelmeer“ hat, beweist auch die Küche des von der nahen Nikolauszeche hierher übersiedelten Stefan Horvath. Im Moment scheint er eine gewisse Leidenschaft für das „Basilikum des Nordens“ entwickelt zu haben und kocht alles rund um den Bärlauch, darunter so feinsinnige Kreationen wie „in Oxhoft pochierte Lachsforelle mit hausgemachten Nudeln und Bärlauchpesto.“
Der Oxhoft-Wein gibt auch dem gleichnamigen „Oxhoft-Stüberl“ seinen Namen, wo man, im Gegensatz zum größeren Gasthof-Bereich, in Zukunft nicht nur nach „gutburgenländischer“, sondern sogar nach „bestburgenländischer Küche“ streben will. An positiven Anzeichen, dass das gelingen könnte, fehlt es schon jetzt nicht. So bezieht man beispielsweise von Trappel in Mannersdorf so artgerecht gezüchtetes wie exzellentes Lamm- und Ziegenfleisch, das beispielsweise zu einem feinen Kitzbeuscherl verarbeitet wird. Und sollten Sie nicht wissen, was die zum Kitz im Nussmantel servierte „Legwa“ ist, dann fragen Sie ruhig. „Eine Legwa“, wird man Ihnen mit der größten Selbstverständlichkeit antworten, „ist eine Zwiebelmarmelade. Aber dös is Purbacherisch.“
Was freilich nur die halbe Wahrheit ist. Denn „lekwa“ ist nicht mehr und nicht weniger als das ungarische Wort für Marmelade.
Christoph Wagner
empfohlen von frischpilz am 25.02.07 @ 20:21
Fellnergasse 1a
7083 Purbach
Telefon: 0 26 83.551 30
Küchenzeiten: 11.30-22 Uhr; Betriebsferien: variabel
Menüpreis:
Inhaber: Familie Braunstein
Küchenchef: Stefan Horvath
Kreditkarten: Visa, Mastercard, American Express, Diners Club
Besonderheiten: Nächtigungsmöglichkeit im Haus
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