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Restaurant Doubek (Wien)
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Noch unbesternt, aber mit großem Anspruch. Vielleicht die Eröffnung des Jahres. Stefan DOUBEK hat in guten Häusern gekocht und gilt als ausgewiesener Fischspezialist. Man war echt gespannt. Im achten Bezirk, Laudongasse, plötzlich ein schwarzes Eck, mit dezenter Aufschrift, DOUBEK. Vor dem Eingang ein Concierge mit freundlichem Gesicht. Ich mag das, es hat Stil. Das Lokal empfängt mit schwarzen Vibes. Dunkle Farben mit gekonnter Beleuchtung kombiniert, dominieren. Es hat was. Eine kleine Lounge mit Gelegenheit einen Aperitif zu nehmen und auf den Rest der Runde zu warten. Man studiert einmal die Weinkarte. Und die ist gut, für alle etwas dabei. Burgund, Bordeaux und ein paar rare, interessante Sachen sind zu finden. Das Ganze durchaus erfreulich kalkuliert. Mit Stefan GÖTZ hat man auch einen kompetenten, jungen Sommelier gewonnen. Gemeinsam mit Nora PEIN, der Chefin schupft er das Weinservice. Es wird ein 20 gängiges Menü serviert, klingt viel, jedoch sind hier auch Ameuse Bouches und sonstigen Kleinigkeiten erwähnt. Es ist schaffbar und die Performance ist herausragend. Qualität der Produkte und Handwerk in der Feuerküche sind toll. Es wird nur mit offenem Feuer gekocht. Der CARABINERO mit TAMARI und ZITRONE ist großes Kino. CALAMARI mit WURZELSPECK und PETERSILIE ebenso. CHALLANS ENTE mit SZECHUAN PFEFFER und HOLUNDER. Eine wirkliche feine Leistung. Einziger Wermutstropfen, es dauert recht lang alles unterzubringen. Auch wenn die Abstände zwischen den Gängen passen, ist es halt doch viel. Die Portionsgröße ist gut bemessen. Weintechnisch hatten wir neben der Weinbegleitung einen MEURSAULT 2017 von MIKULSKI. Sehr fein und mineralisch, momentan am Punkt. NUITS ST GEORGES 1er CRU CLOS DES MARECHALS 2018 aus dem Hause J. F MUGNIER. Großartig zu trinken im Moment. Samtige, elegante Tannine und eine cremige Frucht. Beide Flaschen sind wohl gepreist. In der Weinbegleitung findet sich klassisches und natürliches. Älter und junges. Die Weine werden blind serviert, um sich nicht von Namen und Sorten blenden zu lassen. Spannende Idee, nach jedem Gang wird aufgedeckt. Erwähnt sei ein BLATTERLE vom NUSSERHOF aus SÜDTIROL. Cooler Wein, den man nicht alle Tage bekommt. Nußige Aromen, leichte Rauchigkeit, feine Länge. BLAUFRÄNKISCH SEKT vom TAUSS, ebenso sehr gelungen. Straffe und dichte Textur, rauchig und lang, eine Entdeckung. OMAR 2021 von JULES DESJOURNEY Viognier. Toller Wein. Ein stimmiger Abend geht zu Ende. Ein Erlebnis und ein Lokal welches Wien bereichtert. Absolut auf Sternekurs.
Michael Kantor
Fotos von Gregor Faumas Besuch, Text siehe ersten Kommentar
OberkllnerPatzig, 10.11. @ 20:07
Noch selten so gut gegessen. Darauf kommt es an.
Meine Höhepunkte:
1.) Nora Pein als Gastgeberin – professionelle Nahbarkeit, unaufgesetzte Sprache, charmant-humorvoll und geduldig. So geht das, und nicht anders. Warum nicht auch auf der Website, die einen wirklich hindert, hinzugehen? Lasst sie die Website texten.
2.) Alles aus der Küche.
So sagenhaft gut gegessen habe ich selten. Besonders hervorheben möchte ich den Steinbutt. Wenn das Steinbutt war, dann hatte ich noch nie zuvor Steinbutt – nicht mal den selbst zubereiteten. Diese fast magmahaft-flüssige Wachsigkeit, die Zartheit der kleinen Fleischstücke zwischen den Rückenflossengräten, die Creme, die aus den Karkassen gezogen wurde. Puristischer geht es nicht, und auch nicht eindrucksvoller.
Göttlich auch der Carabinero mit Tamari, dessen Beine knusprig frittiert zu Bröseln gemahlen und am Tier aufgehäuft werden. Ebenso die Jakobsmuschel im Roscoff-Zwiebelfonds …
Das für mich beste Gericht des Abends: Ein Langostino mit Mizuna-Creme. Da weinst vor Glück.
3.) Die Weinbegleitung, anonym aus Flaschen ohne Label eingeschenkt, sorgte für beste Unterhaltung, da unser Ehrgeiz, den Wein zu erkennen, ungebremst war. Die Weine waren die Bank durch sehr bedacht auf die Speisen hin abgestimmt – großes Trinkvergnügen!
Preise: Menü 18 Gänge 249 / Weinbegleitung 154 / Wasserpauschale 12 … das ist es wert.
empfohlen am 22.11.23 @ 21:21
Kochgasse 13
1080 Wien
Telefon: +43 664 7820 1144
Email: office@restaurantdoubek.at
Ruhetag(e): Mo, Di, So
Küchenzeiten: Mi-Sa+Fe ab 17 Uhr, jeder 1. So im Monat ab 15 Uhr
Menüpreis:
Inhaber: Nora Pein und Stefan Doubek
Küchenchef: Stefan Doubek
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