Schon Schön (Wien)

Eigentlich fand ich es schade, dass Hermann Seiwald die Schauspielerei an den berühmten Nagel hing und gemeinsam mit Claudio Studer und Elfriede Hauder einen Hauch von New York in Wien eröffnete. Im Schon Schön vereinen sich Gastronomie, Frisur und Mode. Doch meine "Trauer" waehrte nur kurz, denn sie endete während meines ersten Abendessens im Schon Schön. Roman Steger, bekannt aus dem Gaumenspiel, legte eine wunderbare Performance hin. Das Essen ist durchaus kreativ und hauptsächlich wohlschmeckend.

Hermann Seiwald brilliert in seiner Rolle als Patron des Hauses und kann wohl zu den derzeit symphatischsten Lokalbesitzern (Wirten) der Stadt gezählt werden. Es ist ein Wohlfühlplatz.

Übrigens speisen alle Gäste an einer einzigen Tafel - eigentlich nicht unbedingt mein Ding, aber im Schon Schön wirkt diese Einrichtungsidee nicht ganz soo schick wie anderswo und wir haben uns durchaus gemütlich gefühlt.

3 Kritiken | Kritik verfassen

TBolt, 03.12.07 @ 08:15

Glücklicher Zufall, dass das Stammlokal am Freitag geschlossen hatte und ich kurz davor unten stehende Empfehlung gelesen habe. Ein ungewöhnliches Lokal mit großer Tafel und freiem Blick in die Küche, die Einrichtung herrlich unentschieden zwischen Zen und Kitsch. Freundlicher Empfang, umkompliziert und eine kleine aber feine Karte. Die Currysuppe mit Mangostückchen machte den erfreulichen Auftakt, die hausgemachten Gnocchi kamen danach am Teller gegenüber sehr flaumig daher, das Rehragout dazu eigentlich perfekt. Meinen Hauptgang hab ich als einen der besten Fische in letzter Zeit in Erinnerung, nur mit Salz gewürzt, knusprige Haut, viel Eigengeschmack. Dazu Topinamburcreme (fast schon eher ein Schaum!) und Fenchel, ein Genuß. Nachspeise, Kaffee sowie Weine waren gleichfalls ohne Tadel und die so entstandene Rechnung eigentlich nicht der Rede wert.

oliverh, 30.11.07 @ 15:26

toller abend
Wer das Lokal betritt wägt sich in Berlin, New York oder Amsterdam. Nur wer in solchen Restaurants schon einmal Essen war kennt das Problem :chick aber unpersönlich. Nach Glasweise Pol Roger (Lieblingschampagner von Witzigman) begann unsere Reise durch die Geschmackswelten des Küchenchefs (Roman Steger). Eine Maronisuppe die jegliche Deftigkeit der allgemein kredenzten Pampe missen ließ, leicht und trotzdem herrlich. Danach Gänseleber gebraten mit Dörrzwetschken und Speck, die Süße der Zwetschke verband sich toll mit der leichten Rauchigkeit des Specks, daß die Leber perfekt gebraten war versteht sich von selbst. Dazwischen fast unmerkbar , immer freundlich,present und kompetent: Hermann Seiwald.Dessen Weine sich toll dem Essen anschmiegten. Dann Branzino mit roten Rüben und Mango-Kürbissauce.
Wir haben selten ein Fischgericht in einer solchen Perfektion gegessen.
Knusprig, mit samtigen Rüben,Kren und "diese " Sauce. Nach 15 min von uns erwünschter Pause kam ein Rehragout mit Preiselbeersauce.
Na gut denk man sich, ein Ragout. Aber was da auf unseren tiefen Tellern lag war ein Traum. Das Brot am Tisch wurde zum Schwamm der Sauce. Dem folgte eine Rehkeule mit Cassisbirnen und Erdäpfel-Zellergratin, sehr gut. Zum gelungenen Ende kam auch noch der Schokopudding aussen knusprig innen flüssig.Oft gegessen aber selten so gut. Und bei jedem Wunsch, der umsichtige Patron. Die Rechnung war überraschend niedrig. Alles in allem ein toller Abend.

frischpilz, 25.02.07 @ 20:08

Hervorragende Ente am Familientisch. Fand die Möglichkeit auch seine Kleider ändern zu lassen bzw sich einem Haarschnitt zu unterziehen skurill,tat aber der Qualität des Essens keinen Abbruch. Weinauswahl gut und preiswert. Essen an einem Tisch fördert die Kommunikation und erhöht den Informationswert. Ausprobieren !