Schutzhaus am Schafberg (Wien)

Anscheinend haben die Schafbergsiedler nur darauf gewartet, dass aus der Einkehr für Tippler und Trankler ein ordentliches Wirtshaus wird, denn vom ersten Tag an wird es überrannt und die Gäste werden auch nicht enttäuscht.

Eine relativ umfangreiche Karte aus Wiener Schmankerln bietet alles, was das Wienerherz begehrt. Jetzt grad ein ausgezeichnetes Ganserl mit Rotkraut und Preiselbeer-Erdäpfelroulade, ein saftiges Reisfleisch, geröstete Knödel, Eiernockerl oder als Dessert das hervorragende Zwetschkentiramisu. Ambitioniert darf man die Küche hier bezeichnen, wird doch alles hausgemacht. Vom Grießnockerl bis zum Schokomousse verzichtet man hier gerne auf die sonst auch in der Topgastronomie üblich gewordenen Convenienceprodukte. Sehr zur Freude des Gästegaumens, der sich hier verwöhnt fühlen darf. Man merkt dann doch, dass Alexander nicht ganz unbedarft daherkommt, sondern sich mit der Ausbildung am Modul und dem späteren eigenen Cateringbetrieb eine ordentliche Grundlage angeeignet hat.

Partner Philip kümmert sich ums Service und um das Palais Eschenbach, wo er als Geschäftsführer von any act für die dort stattfindenden Events und Clubbings zuständig ist. Da er dies auch schon länger macht, dürfen wir hoffen, dass es sich beim Schutzhaus um keine Eintagsfliege handelt, sondern der 42B auf lange Zeit hungrige Mäuler vor der Haustüre ausspuckt.

Für mich war die Fahrt auf den Schafberg den Weg von 40 Minuten wert. Eine Empfehlung, mit Herz.

TC

5 Kritiken | Kritik verfassen

arcadio813, 20.05.15 @ 16:59

Leider...
Bin bis jetzt (fast) nie enttäuscht worden, leider läuft aber irgendwas schief in der Küche. Die Suppen waren gut bis sehr gut, die Fleischlaberln mit Kartoffelpüree dagegen eine Zumutung. Vom langen Abliegen wurden die Laibchen mit abgeplatteter Liegefläche serviert, dazu gab es ein Püree, das offenbar bereits sauer geworden war.
Beim Backhenderlsalat fehlte an einem Stück die Ecke, wo mag die wohl geblieben sein?
Zum Ausweichen ist die Karte zu wenig reichhaltig und die Saisonkarte ist auch schon ein wenig angegraut.
Nach Reklamation hat man sich zwar entschuldigt, aber die Speisen trotzdem voll verrechnet. Wir werden uns wohl nach einer Alternative umsehen müssen...

dradra, 19.05.15 @ 08:52

Zwei Stunden auf Hauptgang gewartet, trotz zuvoriger Zusicherung, dass alles gut klappen wird. Nichts hat geklappt. Sehr sauer!

g_nuss, 23.03.15 @ 11:18

Die Hütte brummt
... zu Recht!

Service: freundlich, flott, gut gelaunt (trotz Sonntag Mittag!)
Essen: ausgezeichnet
Preis: wert
Lokal: gemütlich

Hingehen - Genießen - That's it!

OberkllnerPatzig, 18.06.10 @ 12:47

Nett gemacht.
Das Lokal gefällt mir gut, geschmackvoll eingerichtet. Weniger geschmackvoll, sonder ein wenig geschmackleer waren die Gerichte. Nicht dass sie schlecht geschmeckt hätten, aber sie haben wenig geschmeckt, die Beiried bestach ausschließlich durch Konsistenz.
Der Service war entzückend dilettantisch, mit Betonung auf entzückend. Das Fensterbrett war ein Fruchtfliegengrab, die ersten Spinnen bauten ihre Netze.
Wäre ich Schafberger bzw. Czartoryske, ich käme wahrscheinlich regelmäßig nach der Arbeit auf ein Bier und eines der hausmannskostinischen Gerichte vorbei. Nett.

schischi, 16.06.10 @ 11:53

Ich finde es sehr ok,daß sich jemand eines Lokals annimmt das nicht in der Stadt oder sónst einer Bobogegend liegt.
Die Karte hat für jeden etwas. Die Filetspitzen waren fein. Das Reisfleisch am Nebentisch sah super aus.
Leider waren die Palatschinken aufgewärmt. Das muß nicht sein, finde ich. Palatschinken sind in 5 Minuten fertig. Frisch.
Sonst aber durchaus den Weg wert.