Schwarz (Nöhagen)

Schon inmitten den nebelverhangenen Hügelketten des südlichen Waldviertels, aber (zumindest wenn man von Weißenkirchen her kommt) immer noch fast in der Wachau liegt ein kulinarisches Biotop, das in jeder Weise zu den Pionierbetrieben des sogenannten „niederösterreichischen Wirtshauswunders” zählt.

Neben dem Weinkeller waren es — zumindest früher — vor allem die Waldviertler Knödel und der Entenbraten, derentwegen man den Weg durch allerlei „böhmische Dörfer” auf sich nahm (Vorsicht: Man verirrt sich leicht auf der Reise nach Nöhagen!).

Mittlerweile hat sich zu dieser Ambiance ein wunderschöner Wintergarten gesellt, und auch die Küche von Erwin Schwarz hat sich in vieler Weise der Qualität des Weinkellers angepaßt. So findet man hier heutzutage auch schon Baliklachs, frische Austern, Kaviar auf Sauerrahm, Büffelmozzarella mit Pesto oder ein feines Steinbuttfilet auf der Karte, das freilich in Begleitung von Veltliner-Kürbissauce bei Tisch einlangt und daher vergessen läßt, dass es weder aus Donau noch Krems stammt.

Zu Höchstform läuft die Küche freilich nach wie vor bei Grammelknödeln, gebackener Blutwurst oder Entenleber, Kalbsbeuschel, Kalbskopf, Waldviertler Karpfen, Flugente, Backhendl, Mohntorte oder Cremeschnitte auf.

Christoph Wagner

5 Kritiken | Kritik verfassen

kubse, 28.04.14 @ 23:57

Unpackbare Weinkarte
Das Paradies für einen Weißweinaficionado wie mich. Die Preise sind nicht zu bemeckern: Alzinger GV Reserve 2006 um ca 50 Eier, das dann aus den großen DenkArts, da spielt die Küche natürlich zweite Geige - aber WIE! Schon das Gedeck lässt die Zunge schnalzen, und das Menü ist insgesamt eine perfekte Wahl.
Das nächste Mal muss dort übernachtet werden. Man will ja noch so viel lernen...
Für mich ist der Schwarz Kopf an Kopf mit Döllerers Wirtshaus im Rennen um EIN BESTES WIRTSHAUS ÖSTERREICHS. (Auch wenn ich solche Rankings eigentlich nicht mag.)

PS Die Betreuung durch die Damen des Hauses kann besser nicht sein.

kubse, 23.11.06 @ 00:54

Nicht umsonst ist der Schwarz die "Kantine vom Albrechtsberger Pfarrer", sprich vom Denk Hans. Der weiß schon, wo's gut essen ist, vom Trinken ganz zu schweigen.
Zweimal hatten wir das Vergnügen, und das mein ich wörtlich. Alles, was ich dort gegessen hab, war dem Begriff "Wirtshausküche" in bestem Sinn entwachsen. Da ist soviel Liebe zum Produkt, soviel Achtung vorm Gast aus einem Selbst-Bewusstsein heraus!
Dicke Empfehlung an alle Speisinger: Der Umweg zahlt sich aus, egal von wo!

andreasbigler, 22.03.04 @ 14:27

Gepflegte Waldviertler Küchenkultur, mit der entsprechenden Rafinesse zubereitet. Das scheint hier zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein. Hier genießt man im gepflegeten Ambiente wunderbare Gerichte, mit den passenden Weinen.

man gehört zwr nicht zur familie, aber man fühlt sich wie ein sehr beliebtes Familienmitglied.

Ganz in der Nähe ist der Kremszwickl (Burgruine Hartenstein) und wenn man dort stundenlang herumklettert, hat man eben keine Salonkleidung an. Beim Schwarz, kann man so einen sportlichen Tag aber trotzdem ausklingen lassen, denn reinigen kann man sich ja in der Krems und die Kleidung ist dort nicht so wichtig.

Vorsicht bei den Öffnungszeiten, die sind etwas unüblich.

Wer noch nie beim Schwarz aß, der waß an Scha....

11091941, 20.03.04 @ 11:44

Für mich das beste Haus für verfeinerte Österr. Küche mit wunderbaren Rohstoffen aus der Umgebung. Das Service ist sehr zuvorkommend und sehr kompetent. Die Weinkarte ist natürlich unübertroffen.

rebstock, 14.02.04 @ 16:21

"zufällig" beim Ausflug mit dem Motorrad vorbeigekommen haben wir dann wunderbar gegessen und waren vom übervollen Weinkeller fasziniert, was da an Wacheuer Krachern der letzten 10 jahre zu vernünftigen Preisen lagert wir demnächst bei einem Abendessen ausprobiert, einziger Wermutstropfen - der nächste Beherberbungsbetrieb ist einige km entfernt