Stasta (Wien)

Dem Stasta sieht man heute noch auf erfreuliche Weise an, dass er einmal ein echtes Weinhaus war, das aus einer alten Liesinger Buschenschank hervorgegangen ist.

Seither hat sich mancherlei verändert, dennoch hat sich Der Stasta nicht nur seine Atmosphäre, sondern — was vielleicht noch wichtiger ist — seine Seele erhalten. Wobei man diese Seele, im Gegensatz zu anderen Seelen, hier auch riechen kann.

Wer wie ich eines schönen Samstag mittags herein kommt, der riecht nämlich schon den Schweinsbraten, der pünktlich um zwölf, knusprig und frisch aus dem Rohr kommt, bevor er aufgeschnitten und mit Böhmischen Knödeln und Krautsalat serviert wird. Es duftet aber auch nach Wiener Schnitzerln, nicht nach solchen aus der Fritte klarerweise, sondern nach jenen, die aus der Kalbsschale geschnitten und im Butterschmalzpfandl herausgebacken werden. Neuerdings weht in der Küche übrigens auch ein frischer, kreativer Wind.

3 Kritiken | Kritik verfassen

Russell, 06.04.07 @ 15:16

Ich lebe nun schon seit 16 Jahren in Brunn und vorher 6 Jahre in Liesing und war heute zum ersten Mal beim Stasta.
Das könnte ein Stammlokal werden.
Kulinarisch gesehen war der Matjes auf Apfel ganz fein, meine glacierte Kalbsleber ohne Makel. Auch das Kartoffelpüree schmeckte mir, obwohl ich da verwöhnt bin: neben meinem eigenen lasse ich mittlerweile kaum mehr eines gelten. Der Tafelspitz am anderen Teller war exquisit.
Beim Nachtisch ließ die Creme brulee etwas aus.
Die Weinkarte, die neu sein soll, begeisterte mich. Preis/Leistung stimmt für mich absolut und ich kann dort noch mindestens zwanzigmal hingehen ohne mich zu fadisieren. D.h. die Preise sind in erschwinglichen Rahmen, während ich 95% der Winder und teilweise auch die Lagen als sehr gute kenne, - alles österreichisch.
Das nette I-Tüpferl war aber der Vermerk auf der Speisekarte, dass es auch Hängeservietten mit Ketterln gibt. Seit drei Jahren war mir ein Ketterl als Geschenk versprochen worden, nun bin ich endlich ein stolzer Besitzer eines solchen-
Zum Stasta werde ich sicher wieder zurückkehren.
Apropos Preise: ein dreigängiges Wahlmenü zu 20 € finde ich ein sehr faires Angebot. Das Mittagsmenü selbst war 7,50. Suppe und Fisch.
Über das Personal konnten wir uns absolut nicht beschweren.
Sehr gemütlich, das ganze Mittagessen.

poelli, 28.02.04 @ 23:01

Einfache Küche mit zeitweisen Einschlägen in die verfeinerte Küche.
Weinkarte mit den üblichen Winzer-vorschlägen von den bekannten Gastrolieferanten sowie einigen Eigen-
entdeckungen. Das Personal ist hier
in zwei Lager gespalten. 1.) Eines
hat Ahnung und Freude am Beruf. 2.)
Der Rest ist unmotiviert und nicht
kompetent. Wirtsleute bemühen sich
mit dieversen Winzer und Themenabenden
das Lokal vom einfachen Restaurant-
alltag abzuheben.

woelfchen, 24.02.04 @ 17:19

Der Stasta ist für mich immer ein Vergnügen.Die Küche ist en Gedicht, die Weinkarte wird immer besser und das Service ist,mit kleinen Ausnahmen ebenfalls gut. Von originelle Ideen wie Leihbrillen oder Ladestationen für müde Hany-Akkus einmal ganz abgesehen. Weiter so !