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Stern (Wien)

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Stern (Wien)

Der Stern wurde vor ca. 2 Jahren kurz medial abgefeiert, seither steht er auf meiner Liste.
Endlich, endlich habe ich es hin geschafft. Wenn man dort, wo ich wohne, eine Nadel durch den Globus sticht, kommt man auf der anderen Seite in der Braunhubergasse 6 in Simmering wieder raus. Es ist also nicht ganz nahe und das Anfangsinvestment entsprechend hoch.

Doppelter Windfang, die Stehpartie gegenüber der Schank, schön eingedeckte Tische im gesamten, sehr großen Lokal ... die Optik verheißt Gutes. Der Betrieb ist ein sauber renoviertes Wirtshaus, schnörkellos und wunderschön in den Augen des Betrachters.
Schanktisch, Raucher. Auf den Tisch kommen 4 Speisekarten: die Ganslkarte, die Rindfleischkarte, die Innereienkarte und die Speisekarte.

Die Innereienkarte bietet gebackenes Kalbsbries, derlei Kalbsleber, Beuschl vom Bio-Kalb, Bio-Kalbsnierdeln, Kalbshirn und das meiste auch vom Schwein und Huhn.

In der Rindfleischkarte gibt es unter anderen auch ein Beinfleisch aus der Suppe. Wer auch nur einen Funken Ahnung hat, weiß, dass das Beinfleisch geschmacklich der Tschomolungma unter den Rindfleischbergen ist.

Die Ganslkarte bietet ein Menü um 23,90 an; mit Suppe, Gans und Tiramisunockerl. A la Carte gibt es noch Ganslschmankerl, wie zum Beispiel Kürbistascherl mit Gänseragout oder Ganslleberparfait.

Noch nicht genug? Wir kommen zur Standardkarte, von der ich nur jene Gericht zitieren will, die mich verzücken:
Das Wiener gibt es vom Schein, vom Kalb, vom Schweinsschopf, im Schmalz oder Öl gebacken. Wer jemals Schweinsschopfschnitzel im Schmalz gebacken gegessen hat, weiß diese Oase in den gleissenden Weiten trockendörrender Schnitzelfritturewüsten zu schätzen - und nimmt sich ein Abo.
Saftgulasch, Specklinsen, Kärtner Specknockerl, gebackenes Biomaishenderl, Bio-Filetsteak und Altwiener Zwiebelrostbraten könnten glücklich machen.

Auf der Tageskarte (täglich 3-4 neue Gerichte!) gibt es Altwiener Backfleisch, Geschnetzeltes und Eiernockerl nach Omas Rezept. Aber auch lauwarme Schweinsbackerl mit Käferbohnencreme, Rindsroulade mit Teigwaren, Bruckfleisch vom Biokalb, Hirschkalbsfilet und gebackenenen Butternusskürbis.

Klingt nach zu viel? Stimmt. Klingt danach. Ist es aber nicht. Wer vor Ort diese Traumatmosphäre, diese dringende und intensive Nachfrage nach all diesen Fleisch- und Innereiengerichten erlebt, merkt, dass diese Karte echt und ehrlich ist.

Ich hatte zum Anwärmen ein kleines Bruckfleisch und das war gut so. Es folgte das gebackene Bries, eher die gebackenen Briese, denn die Portion war unglaublich. Wunderbar saftig frittierte Stücke zartesten Inhalts - der Freund und ich saßen knöcheltief in Tränen des Glücks. Pappsatt aber gierig schoben wir noch ein geröstetes Hirn mit Nierndeln nach, teilten uns aber die Portion in schweigend glücklicher Eintracht.

Rotes Zwickl (Hausbier), Zwickl, Gemischtes und Helles aus Ottakring begleiteten die Backsachen, roter Cuvee (zu warm) vom Bio-Artner aus Carnuntum die panierlosen Gerichte. Im Schnaps vom Bio-Artner suchten wir Erleichterung, fanden sie nicht, suchten daher weiter. Ich fand einige Fernet, der Freund Kornelkirsche, Birne und Marille. Bei der Gelegenheit: Schankwein 0,125 Euro 1,10., aber auch feineres Zeug in Ichsehesoauswieeinriedelglas-Gläsern (http://www.speising.net/blogs/speising_open/2008-07-17/), zum Beispiel ein Achterl Big John vom Scheiblhofer um ganslfettfette 4.40.


Das Stern hat nur 2 Tage im Jahr geschlossen: 24. und 31. Dezember. Ab Mittwoch ist der Sonntag ausreserviert. Simmering scheint auf den Stern gewartet zu haben. Es sind sie alle da: Vom Pippler bis zum Gourmand, von Stammgästen bis zu den Invasoren aus den anderen Bezirken Wiens. Der junge Patron, selbst in einer Wirtshausfamilie aufgewachsen, hat das Lokal vor fast zwei Jahren übernommen, Antworten auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse gefunden und umgesetzt. Dieser Betrieb beeindruckt mich.

Der/das Stern ist für mich mit Abstand die umwerfendste Entdeckung des Jahres. Für das Stern würde ich jede Anreise in Kauf nehmen.

Gregor Fauma

43 Kritiken | Kritik verfassen

dschungeltier, 10.12.10 @ 07:58

alles wie immer gut, aber die rindsroulade perfekt

katiza, 26.10.10 @ 12:32

Endlich...
..von dfw ver-, ent- und hingeführt, bin ich rechtzeitig zur Ganslzeit im Stern gelandet. Ein Gasthaus, Sonntagmittags, wie ein Gasthaus gehört mit Tarockierern und fesch gemachten Damen. Die Auswahl herzzereißend, ein Tafelspitz von der Rindfleischkarte, ein Niernderl von der Innereienkarte, Wild von der Tageskarte oder dann eben Ganslleber mit Feigen und Äpfeln und Butterkartoffeln, der freundliche Kellner quittierte meine Genusslaute mit fast frechem Grinsen. Davor ein köstliches Beef Tartar, redlich geteilt, für dfw Ganslsuppe im rex-Glas, von der ich kosten durfte und eine allerliebste Gans mit Erdäpfelknöderl und Rotkraut. Und dann noch Nachtisch und dazu ein Blaufränkisch vom Weninger und alles ist gut.

TBolt, 05.08.10 @ 07:26

Das Stern ist ein klassisches Wirtshaus, für mich persönlich ein wenig ab vom Schuss, auch wenn zehn Stationen mit der U-Bahn eigentlich kein Problem darstellen sollten.

Empfang freundlich, angenehmer Gast- und Schankraum, wir zogen aber den Gastgarten vor, der nicht besonders hübsch aber zumindest ruhig war.

Die Fritattensuppe war für meinen Geschmack etwas zu wohltemperiert und definitiv mit zuviel Pfeffer ausgestattet. Das Filetsteak danach zwar ein ausgesprochen feines Stück Fleisch, das allerdings nicht wie bestellt medium sondern eindeutig well done serviert wurde. Beilagen in Form von Braterdäpfeln und Röstgemüse waren tadellos, wie auch das - von der übrigens aufmerksam agierenden Bedienung politisch korrekt nominal phrasiert - Mohr im Hemd.

Am Schluss waren sich alle einig: riesige Portionen, schnörkellose Wirtshausküche mit leichter Überwürzungsgefahr, fein gezapftes Bier. Steck ich in die Schublade: wenn ich mal wieder in der Nähe bin...

saskia, 31.07.10 @ 11:07

wieder sehr gut gegessen
Wir waren (nach viel zu langer Zeit)gestern mit unserem venezianischen Freund wieder da.Erdäpfelsuppe,Kalbsnieren,Schulterscherzl,gröstete Eierschwammerln,Marillenknödel - alles wunderbar!Beilagenänderungswünsche selbstverständlich und schnell erfüllt,Muskateller vom Artner schön gekühlt,Service prompt und zuvorkommend(Aschenbecher wurden regelmäßig geleert....;)
Einfach zum wohlfühlen!!

laurent, 28.07.10 @ 13:41

2 von 4 bei 6 Bewertungen, 18 zumeist sehr positive Postings, dazu das „Herzerl“; das muss ja was Besonderes sein. Gestern im Tuttendörfl, heute auf in den 11. Dank Navi war das Lokal leicht gefunden, mit Parkplätzen schaut’s eher schlecht aus. An der klassischen Wirtshausschank vorbei, durch einen kleinen, holzvertäfelten Raum in einen großen Saal hindurch wurde man in den Innenhof geleitet. Dieser schaut recht manierlich aus, bietet Platz für ca. 60 Personen und ist teilweise überdacht; allerdings auch mit einigen Unrat „verziert“. „Tote“ Pflanzen, leeren Kübeln, verdreckter Boden bis hin zur Waschmaschine ist da einiges Unansehnliches. Die Speisekarte ist riesig; mehrere Zetteln mit Rindfleisch, Sommerliches, Innereinen, Tageskarte ergibt eine Auswahl von über 70 Speisen!
Man sitzt auf nicht unkomfortablen Holzklappsesseln bei Tisch mit Ottakringer-Bierdeckeln, Salz, Pfeffer und Aschenbecher (den könnte man auch ausleeren), Papierservietten, trinkt Zwickl Seidl, 2,80€ oder die unglaublich günstigen Weine ( Bouteille Welsch vom Artner um 9 ( Neun),60 bis hin zu Gr. Veltliner Loibner Berg Smaragd 2005,FX Pichler, Wachau um 64,00€

Gang 1: Steinpilz-Eierschwammerl Tagliatelle 9,90€-
Die Nudeln leicht cremig wenn auch mehr well als al dente, die Eierschwammerl klein und bissfest, die Steinpilze herrlich im Aroma: Keine große Kochkunst; allerdings auch kein Gericht bei der es Kochkunst bedurfte, allerdings in riesiger Dimension
Gang 2: Ochsenwangerlragout mit Waldpilzen und Serviettenknödel 10,90-

Drei Scheiben Knödel( Füllvolumen für den Magen ohne Eigengeschmack und Würzung), das Ragout ein mächtiges Konzentrat und voller Aromen, die Pilze wie bei Gang 1 zusätzlich mit Lauch, die Backerl wunderbar geschmort ohne das sie zerfielen; ein gutes Gericht. (Aschenbecher könnte man auch ausleeren)
Gang 3: Kalbsnierenscheiben gebraten mit Apfel, grünem Peffer und Petersilerdäpfeln 14,90€
20 DAG Petersilerdäpfeln, dazu drei Scheiben der Niere schön im Fettbeet gebraten, das Safterl dazu idealtypisch mit zarter Grünpfefferschärfe; das war großartig (Aschenbecher könnte man auch ausleeren)

Gang 4: Hausgemachte Marillenknödel mit Butterbrösel 5,20€
Die allerbesten des Jahres 2010 (wenn ich auch noch nicht viele gegessen habe; werden kaum zu überbieten sein) Ideale Proportion aus luftig, flaumigem Teig zu süßer, feinsäuerlicher Marille und Bröse lbutter.
Guter Segafredo-Cafe, nett weil mit Wasser serviert.- Freundlich verabschiedet mit dem Gedanken da mal wiederzukehren

Für das Stern würde ich nicht so wie Gregor Fauma jede Anreise in Kauf nehmen; wenn man in der Gegend ist allerdings schon empfehlenswert

Seite 5 von 9     « zurück | weiter »alle anzeigen
Speising sagt

sehr gut + Liebling der Redaktion

ø 1.69 Punkte (26x bewertet)

empfohlen am 13.11.09 @ 00:44

Adresse

Braunhubergasse 6
1110 Wien
Telefon: 01.7493370
Email: office@gasthausstern.at

Ruhetag(e): Mo, Di
Küchenzeiten: Di-Sa 11-22 und So 11-15 Uhr
Menüpreis: €

Inhaber: Christian Werner
Küchenchef: Christian Werner
Kreditkarten: Visa, Mastercard, American Express, Diners Club
Besonderheiten: Bankomatzahlung Geschlossen am 24.12., 31.12./1.1.

www.gasthausstern.at

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