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Weinhaus Pfandler (Wien)

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Rund acht Jahre pflegte dieses prächtige Weinhaus weil geschlossen seinen Schönheitsschlaf. Weil aber Roman Pfandler die Gabe besaß, den Besitzer umzustimmen und es ihm zu übertragen, hat es nun wieder geöffnet - in seiner ganzen musealen Pracht. In Wahrheit muss man Wien-TouristInnen hier herschleppen, so perfekt ist dieses Weinhaus erhalten. Hohe Lamperien, ein Traum von einer Schank, die schönen Neonluster, ... ich wäre versucht, mir einen Nörglerhut aus Cord aufzusetzen, nur damit ich ihn beim Betreten dieses Weinhauses abnehmen und auf einen der Haken hängen kann. Der gehört dort hin.
Zum Angebot: Alles Kalte kommt von Kleinproduzenten und suggeriert höchste Qualität. Und so schmeckt es auch tatsächlich. Die Blunze, aufgeschnittenes Geselchtes, die Käse, die Gurkerln, die scharfen kurzen wie öligen langen Pfefferoni, alles bereitet wirklich Vergnügen und verschwindet schneller von den Tellern, als man trinken kann. Und erst der Presskopf! Warmes gibt es auch: An diesem Abend waren es herrlich knackige Debreziner, ein Urmeter von Rindsgulasch und Frankfurter. Das Gulasch war fast seidig in seiner Konsistenz, das Fleisch herrlich mürb - und, eines muss ich noch erwähnen: Das Gebäck dazu von höchster Qualität! Da macht das Beilagen-Weckerl zum Gulasch echt Freude! Ich kämpfte darüber hinaus um jedes Mangerl, ein Salz-Mohn-Gebäck, das einfach nur fantastisch ist (zum besten Liptauer ever). Gute Weine (Holzapfel, Deim, ...), sehr bedacht gezapftes Bier - fast surreal alles. Reservierung nur per Email möglich.
Unbedingt hin!

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Meidlinger12, 18.12.18 @ 17:31

Ein Wunder
Es gehört ja zu einem kleinen Wunder, wenn ein schon lange zugesperrtes Beisl/Weinhaus in Originalausstattung wieder eröffnet und das in Meidling. Das Weinhaus Pfandler hieß früher Weinhaus Pitzl und es sperrte vor ca. 8 Jahren für immer seine Pforten. Das war genau zu jener Zeit, als ich mit meiner Wiener Beislrecherche begann. Ich konnte es damals leider nur mehr von außen ablichten.

Vor ca. einer Woche las ich die Standard-Onlineausgabe und meine Augen weiteten sich, als ich die Überschrift "Nach acht Jahren Funkstille: Pitzl rising" sah. Severin Corti berichtete darin, dass sich ein würdiger Nachfolger für das Weinhaus gefunden hat.

Zum Glück hat man alles im Originalzustand belassen und es nur geputzt, geschliffen und renoviert. Das sieht man, was so eine alte Wirtshauseinrichtung wert ist. Auch nach 50 Jahren sehen die Gegenstände wieder wie neu aus. Die alte Schank, der Parkett, die Resopaltische - ein Traum. Der Meidlinger musste also so schnell wie möglich dorthin. Gesagt, getan, leider schloss sich mir an diesem Tage niemand an, also besuchte ich das Weinhaus Pfandler allein.

Von außen sieht es nicht sehr einladend und unscheinbar aus. Der alte Weinhaus-Schriftzug ist noch erhalten und den Schriftzug "Pitzl" hat man entfernt. Man würde dahinter nicht dieses Lokal erwarten. Drinnen ist es genau, wie beschrieben. Nach dem Eingang steht man bereits vor der Schank. Links würde ich sagen ist der Stammtisch und rechts die restlichen Tische an der Wand angeordnet. Die alten Neonröhren kannte ich noch von früher am Bahnhof.

Ich setzte mich also rechterhand an einen freien Tisch neben zwei Herren, die - wie ich sofort erlauschen konnte - früher schon mal hier waren. Man kam auch gleich ins Gespräch und die Herren wohnten in ihrer Jugend vor ca. 40 Jahren in der Nähe. Sie lasen auch den Bericht von Corti in der Zeitung.

Jetzt zum Wesentlichen. Ich bestellte gleich ein Achterl vom Hauswein, einen Grünen Veltliner vom Weingut Ettl am Neusiedler See. Die Karte wurde gleich vom Chef persönlich gebracht. Leider kann man hier nur kalt essen, da die Küche (derzeit) keine Lüftung hat. Das wurde auch schon im Standard-Artikel geschrieben. Ich entschied mich für eine Saure Extra. Die Lebensmittel sind alle von ausgesuchten Lieferanten, die man auch in der Karte nachlesen kann. Die Extrawurst stammt von der Fleischerei Geitzenauer in Litschau.

Es gibt in der sauren Variante noch Blunzen, Presswurst und Eier. Das Brot, das ich dazu aß, war von der Bäckerei Grimm aus Wien. Das andere Gebäck kommt von der Bäckerei Smetacek, auch aus Litschau. Dann gibt es noch diverse Brote mit Speck, G'selchtem, Bratlfett, Aufstriche und Platten.

Das Achtel Veltliner mundete wunderbar und danach bestellte ich noch einen Weißen G´spritzten. Bei den Weinen hat er auch eine feine Auswahl. z.B. Grüner Veltliner Kamptal, Grüner Veltliner Holzapfel Wachau, Roter Veltliner Söllner Wagram, Wiener Gemischter Satz Lenikus, Gelber Muskateller Posch Steiermark, Zweigelt, Puszta Libre, Stratos, Cabernet Sauvignon, etc. - alle mit Hersteller und Jahrgangsangabe.

Neben den Weinen gibt es auch gutes Bier von der Schremser Brauerei, das normale und das Roggen. Hochprozentiges darf natürlich auch nicht fehlen. Alkoholfreies gibt es Wiener Kracherl, Frucade, Traubensaft, Apfelsaft trüb etc., also ein wirklich breites Getränkeangebot.


Die Wurst mundete wunderbar, das Brot dazu auch. Aus Zeitmangel konnte ich die anderen Weine nicht mehr probieren. Aber das hole ich mit Gesellschaft sicher nach.

Wer solche Lokale liebt, sollte dem Pfandler einen Besuch abstatten. Er wird sicher nicht enttäuscht werden.

Zur Bewertung: Ich vergebe gerne und mit gutem Gewissen drei Mal die 5. Eine Saure Extra ist zwar keine kulinarische Höchstleistung, aber wenn man gute Wurstqualität und eine gute Marinade hat, kann sie sich schon sehr von anderer abheben. Hier macht es einfach die gute und ausgesuchte Qualität der Lebensmittel aus. Auch das Weinangebot ist top.

Schlosserbub, 06.12.18 @ 18:29

Großartig!
Ich kann mich nur anschließen. Ich hatte das Vergnügen, das Haus anläßlich der Präsentation des aktuellen "Wien, wie es ißt" kennenzulernen. Der Preßkopf wr der beste meines Lebens, Eier, mit Kren in Rote-Rüben-Fond gekocht, tolle, gut reife Käse, ein herrlicher, ganz trockener Gemischter Satz aus Podersdorf (11,5%!), ausgezeichnetes Brot und Lampen und Kleiderständer aus dem Vintage-Laden der Eigentümerin: Wie Michelin sagen würde: einen (jeden!!!) Umweg nach Meidling wert. 150 m vom Bahnhof entfernt. Wie der Kollege sagt: Unbedingt hingehen! Und danke an Florian Holzer für die Entdeckung.

Speising sagt

sehr gut

empfohlen am 30.11.18 @ 21:43

Adresse

Dörfelstraße 3
1120 Wien
Email: selig@weinhaus-pfandler.at

Ruhetag(e): Mo, So, Feiertags
Küchenzeiten: Di-Sa 16-22 Uhr
Menüpreis: €

Inhaber: Roman Pfandler

www.weinhaus-pfandler.at

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