Schloss Gobelsburg (Langenlois)

"Qui bon vin boit, Dieu voit." Diesen alten Zisterzienserspruch hat sich Hotelierssohn, Umweltfreund und Willi-Bründlmayer-Schüler Michael Moosbrugger zum Motto gesetzt, als er auf der Gobelsburg sein önologisches Paradies fand, das er bei einer Kellerführung gerne erklärt. Wenig Erklärungsbedarf hat indessen sein Rheinriesling "Urgestein" 04, einer von jener Art, mit dem die Generation der heute 50-jährigen seinerzeit das Rieslingtrinken gelernt hat. Nicht so kompliziert wie manch heutiges, aber von ungeheurer, erdiger Kraft, ursprünglicher Säure und hoher Mineralik. Extraklasse im - man könnte fast schon sagen traditionell-moosbruggerischen Sinn - sind auch die beiden Kreszenzen Grüner Veltliner und (erstmals!) Riesling Tradition. "Ried Lamm" 04 hatten wir zum Verkostungszeitpunkt noch nicht im Glas, sind aber umso gespannter.

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4 Kritiken | Kritik verfassen

KutschersKostnotizen, 07.12.21 @ 10:58

Riesling Auslese 2017
Botrytis mit Fruchttiefe, reife, tropische Aromen mit Papaya und Mango, dazu feines Steinobst, vor allem Pfirsich und Pfirsich Melba, Marillenmarmelade, auch Honigmelone und ein Hauch Staubzucker, dezente Mineralität im Hintergrund; am Gaumen ein Säureüberfall mit toller Pikanz, finessenreiche Art mit wohliger Süße, die Balance schaffen kann, sodass beide Komponenten ineinanderfließen und Spannung erzeugen, zeigt sich fordernd und furios, saftig und süßsauer, zeitloses, perfekt inszeniertes Riesling-Exempel im restsüßen Bereich, große Klasse.

KutschersKostnotizen, 07.12.21 @ 10:54

Riesling 2018 Ried Heiligenstein
Subtile, reife Rieslingfrucht mit beachtlicher Aromenbandbreite, gleitet von Steinobst über gelbes Kernobst in tropische Gefilde hinüber, zarte Kräuterergänzung sowie Terroir-Feeling, das sich noch nobel zurückhält, charakteristische Mineralität begleitet den gesamten orthonasalen Bereich; am Gaumen von animierender, kräftiger Säurepikanz eingeleitet, perfekte Frucht-Süße-Balance und viel Spannung von Beginn an, herzhaft, saftig und anregend, kokett und reif zugleich, beachtliche Struktur und Länge, beeindruckender Nachhall, in dem nochmals alle Terroir- und Sortenaspekte eingelagert sind, derzeit noch „pubertäre“ Eigenschaften, nicht mehr jung und primärfruchtig, aber noch nicht gereift und mit Patina behaftet, balanciert in der Mitte des Weges zum Erwachsenwerden, wartet auf die neuen „Öffnungszeiten“.

KutschersKostnotizen, 10.12.14 @ 22:49

Schloss Gobelsburg Brut Reserve
Weingut Schloss Gobelsburg (www.gobelsburg.at)
Elegantes Goldgelb; frische Fruchtdominanz, kühle Kräuter, zart hefiger Ton sowie ein Hauch Mineralität; am Gaumen rassige Pikanz, saftige Säure und animierende Art, dahinter Würze mit etwas Mineralität, später immer mehr Frucht von Zitrus bis Kernobst, anregend und finessenreich, mit jugendlichem Esprit und Terroir-Feeling ausklingend.

KutschersKostnotizen, 06.12.13 @ 20:15

Brut Reserve
Von Frucht und Würze getragen, Terroir-Feeling; noble Pikanz am Gaumen, bester Charakter.