Schneebergkrapferln und Kaiserbetten
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Die bedeutendste Attraktion des niederösterreichischen Schneebergs ist zweifellos die Schneebergbahn, jene Zahnradbahn, die bis knapp unter den Gipfel führt und von den Einheimischen liebevoll "Zacki" genannt wird. Ob sie zu Saisonbeginn am letzten Aprilwochenende auch wirklich fahrplangemäß die Talstation in Puchberg verlässt, weiß letztlich nur der Wettergott. Zuletzt dampfen die Lokomotiven in fast schon musealer Gemächlichkeit dann aber doch aus dem Bahnhof. Allerdings kann es schon passieren, daß eine massivere Schneewächte das "Fahrt aus" vor dem Tunneleingang in der Gipfelregion oder bereits bei der Mittelstation Baumgartner bedeutet. Hier können sich die Reisenden dann vor dem weiteren Aufstieg auf Schusters Rappen noch mit den berühmten Riesenbuchteln stärken.
Das von den beiden Wiener Theaterarchitekten Helmer und Fellner um 1900 errichtete Berghaus Hochschneeberg ist, obwohl in der Nachkriegszeit „modernisiert“, immer noch ein Must für Liebhaber der Architektur des Fin-de-Siècle. Nur zwei Gehminuten davon entfernt befindet sich, in unmittelbarer Nähe der Bergstation, das 1901 zu Ehren und zum Gedächtnis an Kaiserin "Sisi" eingeweihte "Elisabeth-Kircherl".
Der Luftkurort Reichenau, der einst die Eingangspforte zu einem der bevorzugten Jagdreviere Kaiser Franz Josephs war, hat seit 1988 wieder eine neue, international beachtete Attraktion: die fast durchwegs mit Schauspielern des Wiener Burgtheaters und der Josefstadt bestückten Sommerfestspiele im liebevoll revitalisierten Reichenauer Theater. Berühmte Namen wie Robert Meyer, Otto Schenk, Bibiane Zeller, Regina Fritsch oder Ulrike Beimpold garantieren für hochkarätige Aufführungen von Stücken, die fast für Reichenau geschrieben worden zu sein scheinen.
Von altösterreichischem Wortwitz blitzende Nestroypossen stehen ebenso auf dem Programm wie Schnitzlers zartbittere Salonstücke oder Lesungen aus Werken des ehemaligen Reichenau-Bewunderers Heimito von Doderer. Die weltberühmte Pianistin Elisabeth Leonskaja spielt hier Franz Schubert, und seit 1995 führt der neu gegründete "Musiksommer Reichenau" die musikalische Tradition mit erlesenen Kammermusikkonzerten und einer internationalen Sommerakademie fort.
In Reichenau hat auch die 1. Wiener Hochquellenwasserleitung ihren Ursprung, der man auf einem neu eingerichteten Wanderweg von Wien nach Kaiserbrunn, wo man auch ein Wasserleitungsmuseum findet, folgen kann. Wer hoch hinaus will, kann mit der am 9. Juni 1926 als erste Personen-Seilschwebebahn eröffneten Raxseilbahn die Landschaft „erobern“.
Daran, dass dieser gepflegte Fin-de-Siècle-Kurort vor 1870 ein Zentrum der Eisenverarbeitung und der Kohlenmeiler war, erinnert heute noch das Reichenauer Heimat- und Bergbaumuseum in der Haupstraße 28 A.
Christoph Wagner
empfohlen am 18.06.07 @ 20:29
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