Christoph Wagner's Weblog

11.11.03 @ 12:32

Erstmals im Coburg

War gesten erstmals im neuen Palais Coburg speisen und werde mit Sicherheit bald wieder hingehen. Bis jetzt nur soviel: Wer glaubt, dass man in einem Barockpalais wie in einem Barockpalais speisen muss, wird enttäuscht sein. Und wer glaubt, dass er in einem Barockpalais wie in einem Designerrestaurant speisen wird, auch. Eher erinnert das Ambiente anden gutbürgerlich eingerichteten Klosterkeller eines sehr reichen Ordens.
Enttäuschen muss ich auch all jene, die glauben, der meisterhafte Christian Petz werde sich, nachdem er beim Meinl schon unübertrefflich gekocht hat, im Coburg augenblicklich noch weiter übertreffen.
Was bleibt, ist fürs erste eine spannende Speisekarte, ein junges Team, das die Hürden des (natürlichen) Anfangschaos vergleichsweise virtuos meistert und ein Eldorado für Weinfreaks (Karl Seisers Keller ist atmosphärisch wie vom Lagerbestand her eine schlichte Sensation. Das Reich der Sinne finden hier auch all jene, die schöne Tischwäsche und Cristoflesilber lieben (Langfinger sollten sich jedoch keine allzu großen Hoffnungen machen, die Kellner schauen genau auf ihre Messerbettchen!)
Fazit: Wien hat ein exquisites Restaurant mehr.Ob es ein unverwechselbares werden wird, sollte sich noch zeigen.

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