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Das Weinlog

03.11.17 @ 11:48

Über würdige, reife Weine

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In bester Gesellschaft:
Letzten Samstag durfte ich einen Weinabend mit einigen Top-Sommelieres verbringen. Die Herren Franz Messeritsch, der jetzt einen sehr empfehlenswerten Weinhandel www.punkt404.at betreibt, Christian Kaufmann und Herbert Schmid, welche die Weinbar „Merkur Hoher Markt“ mit ihrem Charme und Wissen bereichern und der legendäre Adi Schmid, Steiereck in Ruhestand,vereint die Tatsache, daß sie alle einmal ebendort gearbeitet haben...

Man traf sich zum Ganslessen im Heidingers und sie war großartig, die Gans!

ZU DEN WEINEN:
Als Starter etwas was mich immer besonders freut, reifer Champagner: 1983 Blanc de Blancs J.L VERGNON aus Le Mesnil:
Eine Flasche in perfekter Verfassung, noch leicht moussierend mit einer kräftigen aber nicht zu dunklen Farbe! Reifer Apfel, Mandelbisquit und eine leichte Nussigkeit finden sich in der Nase und am Gaumen, Schöne säure und eine immer noch vorhandene Struktur zeigen das so ein Champagner wunderbar alt werden kann!

Riesling „Hirschin“ 2015 WEINGUT HIRSCH
Sehr gelungener Wein in „Mosel-Stilistik“ mit 8,5 %Alkohol und ordentlich Restzucker... funktioniert prächtig, schöne Harmonie, sehr trinkanimierend, wenn man es so mag ;-)

GV „Käferberg“ 1998 BRÜNDELMAYR
Ebenso eine perfekte Flasche, Tabakwürze, Birne und eine gute Säure bringen einen schönen Trinkfluss, verbessert sich mit Luft und ich kann mich an Flaschen dieses Weines in plumperer Verfassung erinnern. Heute zeigt sich die Botrytis wunderbar integriert …

Neuburger Kabinett 1979 „Gaisberg“ WG KREMS
Sehr lebendige, einladende Nase mit Kräuternoten und etwas Nuss und Würze. Am Gaumen recht frisch und lang, wieder eine sehr gute Flaschenverfassung, alle hätten den Wein jünger geschätzt!

Chateauneuf du Pape blanc „V.V Roussane“ 2002 DOMAINE BEAUCASTEL

Frisch geöffnet braucht der Wein etwas Luft um dann durchzustarten!
Trockenfrüchte, Kräuter, Heu kommen dann.. ein in sich ruhender Wein bringt das Schöne und Spannende der weißen Rhoneweine ans Licht! Eine feine Länge und Säure machen ihn gut trinkbar, ziemlich am Punkt gerade!

Montepulciano d'Abruzzo 1975 VALENTINI

Diese Flasche hatte nicht das beste Füllniveau, präsentiert sich mit Reifenoten in der Nase, trinkt sich jedoch ganz gut, was nach dem Duft gar nicht mal so zu erwarten war ... kann aber sonst mehr!

Crozes Hermitage 2001 DOMAINE COMBIER
Ein wunderbarer Trinkwein mit Niveau. Diese AOC steht für Syrah mit gutem Preis/Leistungsverhältnis! Einladende Nase, schwarze Oliven, Kräuter der Garrigues und eine feine Tanninstruktur machen einfach Spaß!

CHATEAU LATOUR 1993
Es war kein großes Jahr, aber für so einen Namen ist es schon etwas enttäuschend!
Ein Duft nach Curry und trockenen Kräutern wirkt noch ganz nett, aber am Gaumen eher kurz und austrocknend ... naja, weiter geht’s

Traminer „Cuvee Laurence-Clos de Capucines“ 1997 DOMAINE WEINBACH

Franz Messeritsch hat diesen Wein zur Gans empfohlen und es funkioniert wunderbar. Auch meiner bescheidenen Meinung funktioniert Gans besser mit einem „g'schmackigen“ Weißwein!
Ein großartiger Wein mit einer dezenten Rosennote, nicht zu laut, dazu leichte Gewürznote, Nelke, Kardamom. Eine dezente Süße und schöne Säure zeigen den in einem perfekten Reifezustand. Sehr schön.

Barolo 1997 VOERZIO

Kommt gut aus dem Glas, einladend,jedoch mit mehr Luft austrockend und nicht mehr so gelungen ...

Barbaresco 1983 GAJA

Eine schöner erster Eindruck, reif, Kräuter, Laub... jedoch auch Säure und Struktur, bewegt sich dann in Wellen, einmal schöner, dann wieder trockener ... guter, gereifter Wein!

Barolo „Bric del Fiasc“ 1993 SCAVINO

Aus der Magnum wirkt er Anfangs etwas zurückhaltend und unharmonisch! Nach etwas Zeit gibt er Gas, der Wein! Piemont pur, Laub, Erde, schöne Länge, schöner Wein, und steigert sich mit der Luftzufuhr ...

„Hill of Grace“ 1983 HENSCHKE

Großer Wein kann manchmal so einfach sein! Er schmeckt einfach!
Feine Frucht, Hauch Minze, nichts „Neue Welt“ Schreiendes! Wirkt jünger und trinkanimerend, schöne Länge, großes Weinkino im Glas und am Etikett steht 11,5 % und sehr viel mehr wird es auch nicht sein.

Bouvier „Ruster Ausbruch“ 1981 ERNST TRIEBBAUMER

Wird beim Einschenken schon dünkler ... hat dann eine sehr dunkle, reife Nase.
Meins ist das ja nicht, aber ich bin kein großer Süßweintrinker. Am Gaumen setzt sich der Eindruck für mich fort, dass der Wein seine beste Zeit hinter sich hatte ... aber wenn man es mag ... ;-)

Ja, ein reifer Wein hat etwas Würdiges ... leider wird in Österreich vieles zu jung getrunken. Und selbstverständlich muss man sich auf gewisse Aromen erst eintrinken, aber sie bereichern den Genuss ...
Auch im Herbeck versuchen wir die eine oder andere Flasche davon anzubieten.
Danke für einen gelungen Abend

Euer Michael Kantor
www.herbeck.wien

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schischi, 04.11.17 @ 09:30

Mein persönliches Highlight
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