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Christoph Wagner's Weblog

09.12.03 @ 10:27

Flotte Schnecke

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Der Papierform nach müsste dieses Restaurant eine Touristenfalle par excellence sein. Liegt es doch unweit der alten Hallen in einer klassischen „Fresstrasse”, verfügt über ein denkmalgeschütztes Belle-Époque-Ensemble und ist eine Gründung der legendären Familie Terail, in deren nicht minder legendärem „Tour d´argent” man bekanntlich abgeräumt wird wie ein Christbaum.
Unerklärlicher Weise hat sich die „Schnecke von Montorgueil” ihren etwas onkelhaften Charme bis heute bei sehr räsonablen Preisen und authentischer Pariser Küche erhalten. Die namensgebenden Schnecken gibt es in guter Qualität und mehrerlei Geschmacksvariationen von Curry über Roquefort bis Petersil & Knoblauch. Abenteuerlustige Gaumen finden exzellente gebratene Schweinsfüße und jene Froschschenkel vor, denen die Franzosen bei den Amerikanern bis heute den Spitznamen „Frogs” verdanken. Außerdem gibt´s feine Jakobsmuscheln, gute Fische und eine so knusprige wie saftige Ente im Ganzen. Für ein Menü zu zweit mit einfachen Weinen muss man ca. 150 € veranschlagen.
L´Escargot- Montorgueil, 75001 Paris, 38, rue Montorgueil
Tel: 01 42 36 83 51

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09.12.03 @ 10:25

Ichthyophagen auf der Place Madeleine

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Eine Attraktion für Fayencenfreunde und Freunde von Fischen und Meerestieren gleichermaßen ist dieses altehrwürdige kleine Bistro unweit der Place Madeleine. Diesmal wurden wir in den sehr gepflegten, wenngleich fayencenfreien ersten Stock geführt, wo uns statt der Kacheln sehr schöne gerahmte Bilder von der Großwildjagd in angenehmer Wohnzimmeratmosphäre erwarteten. Der Service ist jugendlich und auf angenehme Weise undevot.
Nachdem wir mit viel Freude in unseren Bigorneaux herumgestochert hatten, die hier mit jeder Menge exotischer Gewürze vermischt serviert werden, bestellten wir einen sehr fein und hocharomatisch marinierten Crevettensalat (um 14 €) mit Courgettestreifen und Zitronenconfit sowie eine grandiose Komposition namens Endiviencharlotte (um 15 €), die aus gedämpftem Chicoree (Endives Belge) und hauchzarten Langostinos als Fülle bestand. Das alles wurde in einer vorzüglichen Pastis-Sauce (karamellisiert, mit etwas Pastis, Zitronensaft und wenig Fischfond aufgegossen) mit — in diesem Fall geschmacklich durchaus passenden — Dillzweigen serviert.
Sehr dekorativ anzusehen war auch der fein gegarte St. Petersfisch (um 31 €), der auf einem „Risotto crémeux” serviert wurde. Hinter dieser Bezeichnung verbarg sich allerdings nichts anderes als die französische Unsitte, den Risotto mit möglichst viel Schlagobers zu garen, die ich gar nicht mag. Zum Ausgleich dafür gab´s eine wirklich feine „schwarze Sauce” von Tintenfischen, die dem vielen Obers wieder einigermaßen den Garaus machte. Die abschließenden Sorbets waren fein, wären mir aber noch lieber gewesen, wenn die Eisstücke darin schon aufgelöst gewesen wären.
Wie dem auch sei. Das „Gaya” hat mir, vor nunmehr schon zwanzig Jahren, Christian Millau für den Fall empfohlen, dass ich in Paris einmal einfach und unprätentiös Fisch essen möchte. Seine Empfehlung ist auch zwei Jahrzehnte später noch immer ein heißer Tipp.
L´Estaminet de Gaya, 75001 Paris, 17, Rue Duphot, Tel.: 01-42 60 43 03

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09.12.03 @ 10:24

Das Bäuchlein von Paris

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Für einen „Bauch von Paris” ist das „Cartet” in einer Seitengasse unweit der Place de la République mit Sicherheit zu klein. Es nährt, wenn es voll ist, gerade zwanzig Esser, die jedoch so redlich und authentisch, dass man fast sagen könnte: „Wer das Le Cartet nicht kennt, der kennt die Pariser Küche nicht.”. Die Patronne ist von einem durch das Leben gezeichneten Charme, dem man sich besser anvertraut als widersetzt. Doch wer guten Willens ist, kann sich hier wie im Schlaraffenland fühlen. Zu Beginn werden auf einem kleinen Wäglein vier verschiedene hausgemachte Pasteten und Terrinen vorbei geschoben, von denen man nach Herzenslust genießen (und auch nachnehmen) kann. Furchtlose bestellen danach den vielgerühmten Lammfuß mit Sauce Bearnaise, der allerdings nur Hardcore-Gourmands empfohlen sei. Für jedermann empfehlenswert sind hingegen die hausgemachten Würste (Saucissons) mit lauwarmen Erdäpfelsalat, und wer Kutteln mag, der bestelle ein Gras-double in pikant-scharfer Sauce und erfreue sich dazu der knusprigsten und sämigsten Pommes dauphinoises, die sich denken lassen und ständig frisch aus dem Ofen nachserviert werden. Süße Quiches, Tartes, Mousses und Cremes komplettieren das Vergnügen, für das man pro Person ca. 50 – 70 Euro (incl. Getränke), mit dem exzellenten St. Joseph und 18jährigem Armagnac auch etwas mehr veranschlagen muss.
Le Cartet, 75011 Paris, 62, rue de Malte, Tel.: 1-48-05-17-65

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