Christoph Wagner's Weblog

15.01.04 @ 01:13

Warum gibt es eigentlich keine Feintrinker?

Der Feinschmecker ist allgemein akzeptiert, und das gute Essen ist es auch.

Als ich mit meinem Freund Klaus Egle vor nunmehr sechs Jahren den Wirtshausführer „Wo isst Österreich" gründete, fand jeder, den wir fragten, den Titel einfach toll.

Als wir ein paar Jahre darauf unseren Weinteil mit dem Titel „Was trinkt Österreich" versehen wollten, war die einhellige Meinung: „Das könnt ihr doch nicht machen. Kein Mensch will ein Trinker sein."

Leider haben die Weinfreunde unter unseren Vorfahren es verabsäumt, dem Begriff des Feinschmeckers das Äquivalent des Feintrinkers beizugesellen. Dann hätten wir heute viele Probleme nicht. (Auch nicht jenes dieser rosarot eingefärbten Heilsarmistin aus OÖ,. die offenbar glaubt, dass jeder, der täglich Alkohol trinkt, ein Alkoholiker ist, s. Eintragung vom Vortag.)

Apropos Trinken: Unlängst kam ich einmal mehr ins Gespräch mit meiner liebsten Supermarkt-Verkäuferin. „Sie glauben gar nicht", sagte sie, wie gut diese kleinen Vier-Zentiliter-Schnapsflascheln gehen. Dabei sind die Leute teppert. Um den Gegenwert von drei, vier Schnapsflascherln könnten sie sich eine Ein-Liter-Flasche kaufen."

„Und warum tun sie das nicht?" fragte ich.

„Das kann ich Ihnen schon sagen", erwiderte meine Lieblingsverkäuferin. „Weil sie das Zeugs ins Büro mitnehmen und es dort geheim trinken. Und für das Geheime, da muss man zahlen!"

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