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Christoph Wagner's Weblog
13.06.04 @ 12:11
Kulinarischer Amazonas (Belesene Wilde)
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Riesenpekari — so nannten die beiden Naturforscher Marc van Roosmalen und Lothar Fenz ihren sensationellen Fund, den sie unlängst am Rio Aripuana gemacht hatten. Es handelte sich um nicht mehr und nicht weniger als einen bislang ungekannten Großsäuger: ein etwa 40 Kilo schweres Nabelschwein mit kurzem Rüssel, Stummelschwanz und mächtigen Hauern. „Eine wissenschaftliche Sensation”, jubelten die beiden und es würde mich wundern, wenn sie das nicht mit einem Fläschchen Cachaça begossen hätten, einem Zuckerrohrschnaps, der in Brasilien so alt ist wie die Sklaverei.
Möglicherweise vergaßen die beiden Wissenschaftler in ihrem Freudentaumel auch, was jeder weiß, der jemals „Fitzcarraldo” gesehen hat: dass die Amazonasindianer nämlich Meister im Anschleichen, Tarnen und Täuschen sind. Als solche erwiesen sie sich auch diesmal, und ehe sich´s die beiden Zoologen versahen, ward der Riesenpekari auch schon geklaut und einer vernünftigen Verwendung am Bratspieß zugeführt.
Doch bevor wir Zivilisationsmenschen nun einmal mehr die Regenhinterwäldler verurteilen (versklavt haben wir sie vorsorglich ja schon früher), möchte ich noch eine andere Lesart dieser Geschichte vorschlagen: Ich bin mir nämlich nahezu sicher, dass auch die edlen Wilden schon ihren Brillat-Savarin hervorgebracht haben, der — und sei´s durch Buschtrommeln — die alte Weisheit verkündete: "Die Entdeckung eines neuen Gerichts ist für das Glück der Menschheit von größerem Nutzen als die Entdeckung eines neuen Gestirns."
Also: Mahlzeit, jolly good fellows!
Quelle: derstandard.at/standard.asp?id=1691916
(Danke, -hs, für den Hinweis)

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