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Christoph Wagner's Weblog
06.08.04 @ 01:23
Sternstunde
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Man fragt mich häufig, was denn das beste Essen in meinem Leben gewesen sei. Meist fällt mir zu diesem Thema außer nostalgieverklärten Menüfolgen bei Girardet, Robuchon oder Witzigmann nicht viel ein.
Was im Gedächtnis haften bleibt, sind allerdings weniger Menüfolgen als vielmehr einzelne Gerichte, und das sind interessanter Weise keineswegs die besonders raffinierten oder kreativen. Ganz im Gegenteil.
Heute durfte ich wieder einmal eine solche Sternstunde erleben. Bei einem Geschäftsessen im Ambassador ergab es sich, dass Christian Domschitz (nebstbei auch ein gevifter Tellerzauberer) gerade einen ganzen Petersfisch aus Rungis hereinbekommen hatte, der zwar kein Bruder des weißen Hais, aber durchaus von beeindruckenden Kaliber war.
Noch beeindruckender war der Riesensteinpilz (ich schätze ihn auf ein gutes halbes Kilo), den Domschitz in Pergament packte und, ebenso wie den Petersfisch im Ganzen garte.
Zuletzt wurde daraus dann ein ganz einfaches Fischergericht: eine Tranche vom perfekt gegarten St. Petersfisch, ein Viertel vom besten Steinpilz, der (zumindest in meinem Leben) jemals die Pfanne verließ, und nichts außer etwas Olivenöl und Meersalz dazu.
Manche werden nun meinen, das sei doch eigentlich nichts Besonderes, und man hätte aus solchen Zutaten zumindest zu einenm Viersprung vom Petersfisch und seinem Pilz ansetzen können.
Ich halte Domschitzs einfache, geradlinige Lösung indessen für die wahre große Küche, und ich würde weit fahren, um ein solches Gericht in vergleichbarer Perfektion noch einmal essen zu dürfen — was mir allerdings nicht so leicht fallen wird.
Also: Verweile, Augenblick, du warst so schön! Danke, Christian Domschitz, danke, Toni Mörwald, für dieses denkwürdige Mittagessen.

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