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Christoph Wagner's Weblog

09.09.04 @ 16:22

Lob der schwäbischen Maultasche

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Ich zähle zu jenen, die es sehr bedauert haben, dass Thomas Sailer, der elsässische Meisterkoch aus der Elsässer Gourmandisenmanufaktur, Wien nunmehr endgültig den Rücken gekehrt hat und mit seinen Gänseleberpasteten und Flammkuchen asiatische Feinschmecker beglückt.

Umso größer war meine Freude, als ich heute im Nachfolgelokal „Flein" anlässlich eines kleinen Mitaggslunches entdeckten durfte, dass hier statt Elsässer Gänseleber nunmehr schwäbische Maultaschen, allerdings in durchaus vergleichbarer Qualität gereicht werden.

Seit ich in Stuttgart den ganzen Ring des Nibelungen erlebt habe, weiß ich, was Maultaschen sein können oder sein sollten. Die Ehefrau des neuen Patrons Herbert Dohnal (früher „Una") stammt nämlich aus dem schönen Schwabenland und macht die Maulttaschen nach dem Rezept ihrer Mutter mit besonders leichter Hand.

Außerdem werden die Maultaschen ihrem Namen hier völlig gerecht, und die Maßeinheit ist durchaus ein Maulvoll und kein Kussmündchen.

Außerdem gut geschmeckt haben das Rehragout mit Polenta und das wirklich saftige Entrecôte, das auch von meinem diesbezüglich unbestechlichen Tischpartner, dem neuen französischen Kulturattaché M. Georges Touzenis trotz oder wegen seiner langen England-Erfahrung sichtlich estimiert wurde.

(Flein, Wien 9, Boltzmanngasse 2, Tel: 01/319 76 89, Mo. bis Fr. 12 bis 15 und 18 bis 24 Uhr)

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09.09.04 @ 01:16

Orpheus und Eurydike

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Das „Orpheus" in der Wiener Spiegelgasse im ersten Wiener Gemeindebezirk ist für mich ein besonders zukunftsweisendes Etablissement. Es ist designig, aber nicht Chi-Chi, die Qualität der verwendeten Produkte ist über jeglichen Zweifel erhaben, die Weine spiegeln zumindest einen Teil dessen wider, was im Hellas-Weinbau heutzutage so alles möglich ist und wovon wir alle keine Ahnung haben. Und der Service ist mit herzlich am besten umschrieben.

Bei einem meiner letzten Besuche hat Orpheus allerdings auch seine Eurydike bekommen. Sie kam in einem eng sitzenden schwarzen Röckchen und trug eine schwarze Seidenbluse, so jedenfalls, als ob sie sich für Orpheus besonders fein heraus gemacht hätte. Vielleicht war es auch der Hochzeitstag, den beide zu feiern hatten.

Dann erschien Orpheus, sichtlich ein Wiener Gemeindebediensteter, in ausgesprpochen sauberer und gut sitzender Straßenfegerkluft. Er stellte sein fegendes Wägelchen vor dem Lokal ab und verzog sich mit Eurydike in die hinteren Gefilde der orpheischen Gefilde, sprich: in eine jener Nischen, die Altgediente unter Wiens Restaurantbeobachtern noch mit dem einstigen ungarischen Magnatenlokal „Pataky" in Verbindung bringen.

Dort nahm Orpheus mit Eurydike einen hübschen kleinen Lunch ein, bevor die beiden sich wieder trennten. Er schnappte sein Wägelchen und fegte weiter. Sie zog munter weiterhin ihres Wegs, und nur ein ausgesprochener Missgünstling würde behaupten, sie sei auf demselben von einer Schlange gebissen worden.

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