Home | Blogs | Christoph Wagner's Weblog | 24.10.04
Christoph Wagner's Weblog
24.10.04 @ 01:41
Einfach gut gekocht
Kommentar abgeben
Sie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.
Gestern – oder genau genommen schon vorgestern, es ist halb zwei – hatte ich das Vergnügen, mit einigen Speisingern zu speisen. Ort der Handlung war Vikerls Lokal, ein Etablissement, dem ich alleine schon deshalb viel Zuneigung entgegenbringe, weil ich keine fünf Gehminuten davon entfernt wohne. Doch das allein ist nicht der Grund. Um bei Adi „Vikerl" Bittermann zu speisen, würde ich notfalls auch viel weiter gehen oder auch fahren (bzw. mich chauffieren lassen; denn der Führerschein ist mir so fremd wie Taekwondo oder die Kunst des Schattenboxens.)
Wir speisten viel und gut: Überbackene Austern Rockefeller, Hortobagy-Palatschinken, Frittata-Tartelette, Pfefferonisüppchen, mit Sarde in Saor gefüllte Melanzani, gebackenes Lamm und Lamm-Ossobuco, Peking-Ente und Dattel-Schokomousse mit im Pergament gegarten Feigen. Dazu tranken wir Weine aus Slowenien, Griechenland, Bulgarien, Ungarn und Neuseeland, allesamt „Exoten", und wenn die Gäste den Applaus, den sie Adi am Schluss spendeten, nicht geheuchelt haben, so war es ein formidables Menü.
Als sich das Restaurant langsam leerte, blieb ich noch eine Weile, um mit Adi Bittermann noch ein paar Takte zu plaudern. „Gratuliere", sagte ich. „Es war ein wunderbarer Abend." – „Aber hat´s auch wirklich geschmeckt?" fragte Adi. „Was heißt geschmeckt?" erwiderte ich. „Wir waren begeistert." – „Ich bin mir da nicht so sicher", antwortete Bittermann. – „Was meinst du damit?" – „Ich meine, es war sicher alles gut gekocht, aber ich fürchte, die Leute erwarten sich heute noch mehr." – „Was sollen sie sich noch mehr erwarten?” – „Optische Überraschungen, Gaumenkitzel, Geschmacksexplosionen", sagte Adi achselzuckend. – „Also mir war das Menü explosiv genug", erwiderte ich, die Pfefferonischaumsuppe und die Pekingentenessenz noch am Gaumen, reinen Herzens.
„Optische Überraschungen, Gaumenkitzel und Geschmacksexplosionen", fügte ich hinzu, „das habe ich in meinem Job alle Tage. Aber ein Menü, das einfach gut gekocht ist, das ist eine Rarität."

--- 04.09.18 @ 20:56
Über eine Monokultur aus Klonen künstlich geschaffener Lebewesen – über den Weinbau / PICCOLO: Aus einem alten "Spiegel" Artikel 30.10.1978 - Deutsche Winzer ziehen der Biene wegen den Zorn des Waldgängers Wellenstein auf... [mehr]
--- 04.11.17 @ 09:30
Über würdige, reife Weine / schischi: Mein persönliches Highlight - Uns hatte einmal ein Winzer, das muss so um 2010 gewesen sein, einen Weißwein... [mehr]
--- 09.10.17 @ 20:27
Was Chemtrail-Glaube und Biodynamischer Weinbau eint / OberkllnerPatzig: Feuer - Was man womöglich noch hinzufügen kann ist, dass manche Winzer, die sich rühmen,... [mehr]
--- 18.04.17 @ 12:49
Rauf die Preise! / PICCOLO: Schnell kommt man ans Bildermalen... - Doch schwer an Leute die es bezahlen. So salopp sagen, die Preise sollen rauf,... [mehr]
--- 13.10.16 @ 13:42
Rauf die Preise! / Meidlinger12: Beisl - z.b. das Quell kann noch immer das große Gulasch um 6,90 anbieten. Muß aber... [mehr]

Peter Gnaiger's Sternen-Logbuch --- 04.08.07 @ 20:16
Tischgespräche --- 11.05.07 @ 11:48
Das Gastlog --- 04.09.06 @ 16:45
Das Weinlog --- 25.04. @ 13:29
Christoph Wagner's Weblog --- 04.02.06 @ 13:33
