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Christoph Wagner's Weblog

06.11.04 @ 03:02

Ceran-Platten

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Heute abend hatte ich das große Glück, beim mittlerweile emeritierten Rudolf Kellner, seines Zeichens Ex-Patron des seinerzeit mit vollem Recht legendären Altwienerhofs, zu einem privaten Abendessen geladen zu sein.

Nichts würde mir ferner liegen, als Rudis privates (und nebstbei trotz mancher Bodenberührung mit den Niederungen der Ebene wie zu erwarten fulminantes) Abendessen zum Thema einer „Restaurantkritik" zu machen. Zwei Beobachtungen scheinen mir indessen dennoch denkwürdig zu sein:

1. „Jetzt verstehe ich erst", sagte der große Rudi K., „was du immer gemeint hast, wenn du darauf beharrt hast, dass ein gutes Restaurantrezept für einen Haushalt fast immer ungeeignet ist." Rudolf Kellner weiß mittlerweile genau, was eine Einbauküche ist. Und er ist auf die dortigen Möglichkeiten, unverblümt, wie seine Ausdrucksweise immer schon war, alles andere als gut zu sprechen. „Bevor ich in meinem Haushaltsbackrohr eine Niedertemperaturgarung versuche§, sagt er leidgeprüft, „gehe ich mittlerweile ins Coburg."

2. Rudi K. hat sich zur Installation einer Ceran-Platte mit Induktionsstrom anstatt seines gewohnten Gasherds überreden lassen. Ich war, erzählte ich ihm, auch schon einmal knapp dran, mir diese Technologie anzueignen, weil dort alles so hübsch blinkt und so bunt und sauber ist. Doch dann machte ich Urlaub in einem Appartement, das eine solche „moderne Küche" zu seinen Benefits zählte. Nach vierzehn Tagen wusste ich: Nie wieder Ceran, immer nur Gas, Gas, Gas.

Rudi im O-Ton, seufzend: „Du weißt ja gar nicht, wie recht du damit hattest." Sprach´s, schwenkte seine Sellerie-Chips im heißen Fett, dass sie wie Punchingbälle hüpften. Dann stellte er die Pfanne wieder zurück auf die Platte – und die benötigte Hitze war auch schon wieder weg.

"So ein Graffel", murmelte Rudi, während er auf der flackernden elektronischen Tastatur herumdrückte wie ein verzweifelter Harmoniumspieler auf einer Hammondorgel mit Wackelkontakt. ”Das ist was für Kinder, die Puppenküche spielen wollen, aber nichts für Köche", sagte er. Und ich konnte ihm wahrlich nicht widersprechen.

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