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Christoph Wagner's Weblog

05.05.05 @ 17:36

125 Millionen Euro für Apicius

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Dass die alten Römer für ihre kulinarischen Feste eine Menge Geld ausgaben, ist evident. Als Marcus Gavius Apicius, der Autor des ersten Kochbuchs der Welt und nebstbei ein bekannter Feinschmecker im 1. Jh. n. Chr., einmal einen Kassensturz machte, hatte das letale Folgen: Er stellte nämlich fest, sein Vermögen nur noch 10 Millionen Sesterzen betrug, was dem zehnfache Mindestvermögen eines römischen Senators entsprach. Um die Urangst zu bekämpfen, sich seinen gewohnten Luxus künftig nicht mehr leisten zu können, nahm er lieber Gift und verabschiedete sich aus dieser schnöden Welt.

An diese Geschichte musste ich denken, als ich im Standard unter Bezug auf einen Bericht im Corriere della Sera las, dass in Pompeji ab dem 26. Mai einen Monat lang an den Wochenenden die fast 2.000 Jahre alte Trattoria in der Via Nocera mitsamt sechs altrömischen
Triklinien revitalisiert werden wird.

Aber leider, so berichten die Organisatoren: Nach vier Wochen muss die ganze Pracht wieder geschlossen werden. Denn man benötige 125 Millionen Euro, um das gesamte Ausgrabungsareal in einen angemessenen Erhaltungszustand zu versetzen, und die habe man eben nicht.

Um diesen Betrag hätte, um einen banalen Vergleich heranzuziehen, ein kühler Rechner wie etwa Heinz Reitbauer mindestens 25 mal (vermutlich sogar noch öfter) sein neues Steirereck im Stadtpark errichten können.

Die Apicius-Küche muss also schon verdammt teuer gekommen sein. Man kann die Ängste und den Freitod des alten Feinschmeckers also auch heute noch gut verstehen.

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