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Christoph Wagner's Weblog

30.01.06 @ 12:17

Reservierungsprobleme

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Ein erbitterter Leser berichtete mir unlängst von tiefer Schmach, die ihm zuteil wurde. Er habe, erzählte er, in einem von mir besonders gut beurteilten Restaurant, per E-Mail einen Tisch bestellt, sei dann mit seinem Geschäftsfreund pünktlich erschienen - und sei aus dem bis auf den letzten Platz gefüllten Lokal dreist zurückgewiesen worden: „Ihre Reservierung ist nicht gültig. Auf unserer Homepage steht doch extra, dass nur telephonische Reservierungen angenommen werden. Können Sie denn nicht lesen?” beschied man ihn.

Dem Beschwerdeführer ist beizupflichten und auch nicht. Völlig Recht hat er mit seiner Echauffage, wenn er sich über die Art des Umgangs mit seiner Reservierung beschwert. „Können Sie nicht lesen?” sagt man zu keinem Gast, auch nicht zu einem abgewiesenen. Außerdem schmeißt man so jemanden auch nicht einfach hinaus, sondern bittet ihn an die Bar, lädt ihn auf ein Glaserl Sekt ein und versucht ihn zu beschwichtigen oder auf einen anderen, späteren Termin zu vertrösten. Der Gastwirt hat also völlig ungastfreundlich gehandelt.

Auch der Gast hat jedoch seine Fehler gemacht, und zwar nicht nur, weil er die Homepage nicht genau las, sondern weil er die im Geschäftsleben übliche Usance, dass zu einer Bestellung zwei gehören, nämlich einer, der sie aufgibt und einer, der sie annimmt, vergessen hat. Das gilt für jeden Greißler, jedes Internet-Shop und für jeglichen Handel mit Waren aller Art. Wenn ich ein Mail an die Firma Hartlauer schicke, man möge mir doch den Fotoapparat XY senden, bekomme ich ihn selbstverständlich auch nicht, sondern man wird zunächst versuchen, durch eine Bestätigung meine Adresse und die Zahlungsmodalitäten zu klären.

Genau das ist das Problem an der Gastronomie, die ja bekanntlich vom gastrum (dem Magen) und nicht vom Gast kommt. Das Wesen eines Gastes ist es nämlich, dass er eingeladen wird. Das Wesen der Gastronomie besteht hingegen darin, dass er dafür zahlt. Der Gast ist freilich auch bereit, für eine Leistung, zu der er sich ja gewissermaßen selbst einlädt, zu bezahlen. Doch genau darin liegt die Unschärfe im bis heute nicht wirklich geklärten Verhältnis zwischen Gast und Wirt. „Wer zahlt schafft an”, lautet eine alte Weisheit der kapitalistischen Marktwirtschaft. Ein Gast kann aber nicht anschaffen, weil er ja „zu Gast” ist und sich daher auch wie ein Gast benehmen muss (und Gäste bitten, schaffen aber nicht an.)

Es ist also in Zukunft noch einiges zu tun, was die Sozial- und Psychohygiene zwischen Gast und Wirt betrifft. Denn ein gastrum stellt man letztlich doch wesentlich leichter zufrieden als einen Gast.

51 Kommentare | Kommentar abgeben

OberkllnerPatzig, 29.06.07 @ 11:19

Einfach ja, Dienstleistung nein.

dfw, 28.06.07 @ 15:18

geht doch eh
ich habe gestern in wien und im ausland reserviert per email. auf beiden links stand: "ihre reservierung ist erst durch unser antwort-mail bestätigt"
Entweder sind das speising-leser, also gscheiter worden, oder zufall.
soeben erhielt ich die bestätigungen.
da ich von denen was will, muss ich halt nochmals mailen oder anrufen, falls keine bestätigung kommt. dann erfahr ich, ob die grad ruhetag haben, oder zugesperrt haben.
das ist doch eh so einfach :-)

PICCOLO, 22.06.07 @ 21:42

Eine Hochzeitsnacht...
..mit einem flotten Dreier zu begehen ist Feinspitzarithmetisch keine so ungustiöse Sache.... das lese ich doch aus den Meinungen heraus??
Ein flotte Dreier beim Menü, zwei Damen und ein Herr oder umgekehrt ist sehr empfehlenswert...

OberkllnerPatzig, 21.06.07 @ 23:15

Langenlois
Habe wie Odino zum gleichen Anlass die gleiche Erfahrung im Loisium gemacht. Auch nur ein Ausrutscher, wahrscheinlich.

Und sonst? Sonst bin ich naiv. Ich reservierte, penibelst nach Anforderungen der Website des Restaurants, einen Tisch in einem Lokal in Spanien. Telefonische Reservierung wäre nur 72 h vor Kommen notwendig. Keine Antwort erhalten, Reservierung für genommen gedacht, da auch kein Wort von einer notwendigen Bestätigung.. Falsch gedacht. Lokal in San Sebastian wegen Inventur an diesem Tag geschlossen. Keine Infos darüber jedoch erhalten. Wozu die Angabe sämtlicher Kontaktmöglichkeiten, bis hin zum Hotel? Ärgerlich? Naiv? Abgehoben?
Viel Geld gespart, herrliche Pinxos im Zentrum in mich gestopft und fantastischen Weisswein mit meiner Liebsten bis zum Abwinken ...

PICCOLO, 21.06.07 @ 17:13

kubse @ich steh zu meinem Namen.
Das Schöne an den Großen Dingen ist, wenn etwas Kleines dazu, das Tüpfelchen auf dem I ist. Bei dem Zimmerpreis wäre aber wirklich etwas Liebevolleres angebracht. Weil wegen der paar Quadratmeter mehr, kann man auch nicht besser schlafen. Sogar bei Pauschalreisen zu den Kanaren gibts irgendwelchen Cava und Zeugs für die Kleinen am Zimmer...

12360AdErl, 21.06.07 @ 16:00

Hochzeitsnacht
Vielleicht kommt Herr Kubse mit der Geige vorbei?
Nein, Spass beiseite, ein wenig mehr Aufmerksamkeit wäre schon angebracht gewesen, zu dem speziellen Anlass. Es könnte ja als schöne Geste von den Gästen empfunden werden und sie kommen beim nächsten Hochzeitstag wieder vorbei.....

alles Gute für die Zukunft!!!

kubse, 21.06.07 @ 15:51

Magnum statt Piccolo
Der Pizzaservice ist sicher eine Superidee, wann heiratest denn das nächste Mal? Lass aber dann um Himmels Willen den Piccolo nicht ins Zimmer! Glaub mir, das wär ein Fehler ;-)

Dann schon lieber eine Magnum Dom Perignon...

odino, 21.06.07 @ 14:48

;-) piccolo
ja, der piccolo!
hätte die tristesse womöglich ein bissl aufgepeppt!
das nächste mal bestell ich mir knallhart was vom nächsten pizzaservice aufs zimmer, denn die küche schließt auch schon um 21h!

PICCOLO, 21.06.07 @ 14:38

Piccolo fehlte!! @odino!!
Ich kann auch nicht überall sein!! Aber ich finds schon schwach das undekorierte Zimmer. So ein bißchen Stearinkonfekt und Perlwein... Leider hatte der Billa gerade zu, offenbar.

odino, 21.06.07 @ 14:37

@dfw
danke für die glückwünsche!
na dann haken wir's eben unter dem kapitel ausrutscher ab-bin sonst von meiner attitude auch der letzte, der permanent irgendwas gratis herausschinden muß, möchte oder gerne nörgelt-eine mir weitgehend unverständliche sportart-aber zu tagen(und nächten) wie diesen war ich doch einigermaßen verwundert.

dfw, 21.06.07 @ 14:23

@odino
herzlichen glückwunsch zur vermählung! unbekannterweise.
nach meiner erfahrung ist ihr erlebnis in dürnstein und veneto ein einzigartiger ausrutscher.
in dürnstein kann ich mir das nur schwer vorstellen; ich kenne die Thierys seit zig jahren, war dort bei 5 hochzeiten, hochzeitstagen, etc.
möglicherweise ist die ankündigung ihrer hochzeitsnacht überlesen worden oder vielleicht nicht bis zur frau thiery durchgedrungen. anders ist das nicht denkbar.
die villa odino kenn ich aus vergangenen jahren, auch dort ist dieses verhalten nicht typisch.
meine erlebnisse aus jüngster zeit sind alles andere als ignoranz und gedankenlosigkeit. eher das gegenteil.

odino, 21.06.07 @ 13:33

hotelerie und hochzeit
mein kommentar hat zwar nur mittelbar mit dem begriff reservierung zu tun, was allerdings meiner verwunderung dem gastgeber gegenüber nicht schmälert.
hochzeit-meine eigene-in der wachau, mitten in den weinbergen, ein wunderschönes fest.
hochzeitsnacht im richard löwenherz, junior suite, 250eur n/f.
telefonisch wie auch bei der online reservierung höflich darauf hingewiesen, daß es sich um unsere hochzeitsnacht handelt.
kommentarloser check-in an der rezeption, und im zimmer-nichts.
keine blume, kein obst, nicht mal ein gute-nacht konfekt am polster. von einem piccolo oder wenigstens einer flasche wasser keine spur. nicht mal eine minibar. ebenso kommentarloser check-out.

flittertage in italien, mehr zeit war leider nicht, villa odino im veneto.
gleiche preiskategorie. entsprechende ankündigung per mail. gleiches szenario.

von einem gastgeber im wahrsten sinn des wortes würde ich mir an einem solchen tag doch eine geste dem anlaß entsprechend erwarten, und die muß nicht teuer sein.

also jetzt frag ich mich, leb ich wirklich hinterm mond und war das nicht früher mal anders, oder ist das mittlerweile wirklich schon standardisierte ignoranz, gedankenlosigkeit und ausschließlich auf profit gelegtes augenmerk im rahmen touristischer massenabfertigung?

QUARK, 26.05.07 @ 22:47

Was ist eigentlich..
..mit dem sabbaticalisierden Bürgermeister los?? So viele freche Burschen auf Speising ? Und keiner schreitet ein??

knalli, 08.06.06 @ 19:57

Einerseits...
...andererseits.

Natürlich ist die Art nicht ok. gewesen.

Als ehemaliger Wirt weiss ich aber auch, dass die Unart, dass Leut einen Tisch reservieren und dann nicht kommen - ohne abzusagen - leider stark zunimmt. Das wird mir auch immer wieder von Restaurantbesitzern erzählt. Das soll jetzt keine Entschuldigung sein, aber dass ein Wirt dann auch mal grantig wird, verstehe ich zumindest auch.

Lieben Gruss

Knalli

PICCOLO, 03.02.06 @ 23:19

Hochwohlgeborener Bürgermeister!
Ich will Euch ja nicht all zu nahe treten, doch habe ich den Meister "testesser" in einem anderen Forum rein zufällig woanders entdeckt, dank meines selbst gestrickten "Google Root kit"... Das ist bitte kein potenieller Inserent, sondern dieses Subjekt wollen "Euer Hochwohlgeboren" nur "pflanzen". Ein klassischer Faker.

Gottseidank. Ich dachte schon ich würde das Speising Projekt schädigen, konnte daher letzte Nacht nicht schlafen... Überprüft das E-mail von dem und ihr werdet wie ich draufkommen, dass es den lagerfeld@hotmail usw.. nicht gibt....
Das erlaube ich mir noch unterwürfigst zu bemerken. Es hat mich einfach keine Ruhe gelassen...nach all den Watschen.

andreasbigler, 03.02.06 @ 21:19

@ alma - "immer wieder lustig ...."
Liebe "alma", vollkommen richtig, es ist lustig, immer wieder ein bisserl Hick -Hack nachzulesen, aber das muss auch sein und außerdem sollten wir alle miteinander nicht vergessen, "wie du in den Wald reinrufst, so kommt es auch wieder zurück" und das gilt wohl auch für Reservierungen und wenn man wegen jedem Scha.... beleidigt ist, wird man nur frühzeitig "abbankeln", und vielleicht manchmal heuchlerische Manieren kennen gelernt haben .......

alma, 03.02.06 @ 20:02

friedliche reservierung
Zu einem Zeitpunkt, wo der Tourismus auf Hochtouren läuft, in einer Region, wo der Tourismus, wenn er auf Hochtouren läuft, gerne auch überdreht und Hochmut nicht nur in Hochlagen vorkommt, ein Beispiel für Gastfreundschaft und Reservierungskorrektheit:

Luxushotel. Leistet sich selbst den Luxus, professionell-freundliches Personal zu haben. Anruf. Tisch für zwei. Ja selbstverständlich. Aber Raucher. Oh - da müssen wir nachsehen. Chefin kommt: Selbstverständlich auch Rauchertisch. Rückanruf am nächsten Tag: Die steile Straße ist eisig - möchten Sie nicht den Shuttleservice in Anspruch nehmen? Während des Essens: Erkundigung nach der Befindlichkeit der Tochter - dabei schon Jahre nicht mehr dagewesen. Bemerkenswerte Gedächtnisleistung bei einem immer vollen Haus.

Zu den wenigen Themenbezogenen Geschichten hier: die Angst der Restaurants vor Kindern ist ärgerlich, aber leider oft nicht ganz unbegründet. Das liegt aber nicht an den Kindern. Dennoch: war offenbar nicht die feine Art. Und tagesaktivitätenkonforme Bekleidung soltle auch kein Hinderungsgrund für gutes Essen sein. Der Abendanzug schütz ja auch nicht vor schlechten Manieren ....

Gast-Wirt - ein ewiges Spannungsverhältnis!

Und sonst: Mei is des lustig, wieder mal speising-hick-hack zu lesen!

ChristophWagner, 03.02.06 @ 16:23

Nochmals: Du
Das war kein Du-Wort-Angebot, sondern eine Anspielung auf ein altes Haider-Zitat („Susi, geh du voran!"), das mir vielleicht nicht ganz zufällig eingefallen ist.

PICCOLO, 03.02.06 @ 15:57

@C.W. Du hast es mir angeboten..
ein paar wochen zurück:

Melken

Geh du ruhig voran, Piccolo. Bürgermeister lassen sich nur vor Wahlen melken
----------------------------

Minimalist, 03.02.06 @ 15:28

Nicht reserviert bei Jamek
späte 80er. Nach dem erfolgreichen Bestreiten des Jauerlingslaufes. Im Trainingsgwandl. Poch-Poch bei "Jamek". (nicht gabz glaubhaft) "Ausreserviert!".
Kurze Verbitterung. Aber nach ein paar Minuten. "Hätte ich mich selbst so eingelassen?"
6 Wochen später. Lauer Frühsommertag. Ich, fein gschampert, auf dem Weg nach Wien mittags zu "Jamek". Poch-Poch. Der Sir persönlich, Herr Jamek, führt mich zu einem sonnigen Gartentisch (an der Mauer). Ich, Grottennolm, wenn ich lesen möchte, Gesicht zur Mauer, Sonne im Rücken.
Jamek "wollen Sie nicht, Rücken zur Mauer mit Blick...". Ich, zerstreut tuend: "natürlich, Danke......".
Jamek macht 2 Gläser RS SM "Klaus" für mich auf, ich blinzle glücklich in die Sonne (ich hasse das Sitzen in der Sonne),.....

katiza, 03.02.06 @ 14:57

Erwischt, liebe Pastinake,
"Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt" ist auch ein Lebnsmotto von mir und wenn ich schon schweige, sollte ich wenigstens nicht nur in die Tasten hauen, um zu sudern.

Russell, 03.02.06 @ 13:58

Nachtrag zur Frage ...
Das dann in jedem Fall der andere Weg einhzuschlagen ist, sollte der Ordnung halber erwähnt werden.

Russell, 03.02.06 @ 13:57

Antinomien und Rätsel ...
Formal lautet die Frage (ohne Fingerzeigen oder sonstige Tricks): "Welchen Weg würde dein Kollege aus dem anderen Lokal zeigen, wenn ich ihn nach der Wahrhaftigkeit frage?"
Inzwischen scheint es mir aber, dass weniger über das Resultat als den Weg, Sprechweise, Argumentationsweise diskutiert wird.
Kleine Anmerkung aus der älteren Vergangenheit, als ich oft mit dem "kein Tisch mehr frei" konfrontiert wurde. Eine Schachtel Marlboro oder 5 Dollar (man kann sich denken, wo das war) haben in 99% der Fälle vergnügliche Sitzplätze und Bedienung beschert.
Und so fängt die Korruption einmal bei einem selber an:)

pastinake, 03.02.06 @ 13:25

@Lieblingsblog
Liebe Katiza,
dein und mein Lieblingsblog wird aber nicht gerettet, wenn du schweigst und leidest. Das hab ich auch als erste Reaktion probiert. Ich habe auch versucht, alle destruktiven und frustrierten Postings zu ignorieren und nichts zu entgegnen. Nur: das nutzt nix, manche führen auch gern Monologe oder Zwiegespräche mit sich selbst. Jeder neue und spannende Gedankenfaden wird sofort in die gleiche Richtung gezerrt. Ich denke, wenn einem Speising wichtig ist, muss man aktiv Stellung beziehen. Mir tun inzwischen schon Frau Riegl, Herr Wagner und alle anderen sehr leid, deren unbezahlte Arbeit und Engagement auf diese Weise missachtet wird. Daher habe ich manchmal auch hier "gekeift" und mir den Unmut mancher zugezogen. Ich stehe aber dazu, auch im "kleinen Leben", nicht nur in der grossen Politik: "wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt". Liebe Grüsse!

katiza, 03.02.06 @ 12:53

Ich habs noch nie gemocht,....
wenn bei Tisch gestritten wurde - Diskussionen an der Tafel mag ich, aber hässliches Gekeife schlägt sich auf meinen Magen. Natürlich gehen Meinungen oft auseinander siehe unsere Mörwald Diskussionen, aber die wurden nicht zuletzt mit Stil, Etikette und gegenseitiger Wertschätzung geführt.
In letzter Zeit erzeugt der Blick auf meinen Lieblingsblog bei mir schlicht Kopfweh und heimatlos irre ich durch's Netz auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Schade!

Minimalist, 03.02.06 @ 11:02

es ist einfach einfach
Ich würde mit meinem Zeigefinger auf den linken Weg deuten (mein Lieblingsweg) und die Person an der Gabelung fragen "Ist das der Weg in Ihr Restaurant".
Wenn er "ja" sagt gehe ich den anderen Weg. Wenn er "nein" sagt, genau diesen. Denn der aus W sagt ja, wenn W dort liegt und ich möchte ja NICHT ins W. Andererseits, der aus L sagt auch ja wenn dort W liegt.
piccolo sollte auf den rechten Weg deuten und muss bei ja dorthin gehen und bei nein den anderen.
Aber ich befürchte, da fehlt es an.........

ChristophWagner, 03.02.06 @ 10:38

Du
Ich kann mich nicht daran erinnern, Ihnen je das Duwortt angeboten zu haben, Piccolo!

PICCOLO, 03.02.06 @ 10:27

@minimalist,CW
Sie tun ja so als gäbe es nichts zwischen extrem oben und extrem unten, oder Wahrheit und Lüge. Ein alter Spruch löst das Problem, denn es heisst : Die Welt - sie will betrogen sein. Und dort bin ich daheim. Ich verstehe das, Ihr werdet es auch einmal verstehen. Das heisst ja nicht dass irgendwer von mir als Depp beshcimpft wird, weil er Anderes tu, Anderes denkt. Es weist sich nur jeder selbst den Weg. Nur sollt man bedenken, dass man nicht nur Beobachter, sondern auch Beobachteter ist. Daran orientiere ich mich. Nicht an der Unermesslichkeit.

Nichts ist wirklich böse oder verlogen, wenn es nicht mit Schändlichkeit gepaart ist, nichts wirklich gut , wenn es nicht mit Ehrenhaftigkeit verbunden ist. Leider müssen wir alle dazwischen herumrudern. Auch du lieber CW. und Du lieber minimalist.

Daher werde ich an der betreffenden Kreuzung sagen: Tue was Du willst!

Minimalist, 03.02.06 @ 09:55

technisch verschluckt?
???? Sollte so aussehen. Noch ein Versuch.
Wir sind noch nicht lange in Speising. Es hat weite blühende Landschaften und finstere, rauchige Corners. Wir sind noch unkundig. Haben Hunger. Wir reservieren für heute 20:00 je einen Tisch, piccolo im Restaurant "zur Wahrhaftigkeit", wo die gesamte Crew IMMER die Wahrheit sagt, ich im "Lug&Trug", wo IMMER ALLE lügen. Zufällig gelangen wir beide an eine Weggabelung. Wir wissen ein Weg führt zu W, der andere zu L. Welcher, wohin? Eine Person steht an der Gabelung. Wir wissen, sie ist aus einem der Restaurants. Aber von welchem?
piccolo, wie können Sie mit einer Frage an die Person zu Ihrer "Wahrhaftigkeit" finden?

Minimalist, 03.02.06 @ 09:39

piccolo und ich reservieren im Restaurant und gelangen an den Scheideweg
Wir sind noch nicht lange in Speising. Es hat weite blühende Landschaften und finstere, rauchige Corners. Wir sind noch unkundig. Haben Hunger. Wir reservieren für heute 20:00 je einen Tisch, piccolo im Restaurant "zur Wahrhaftigkeit", wo die gesamte Crew IMMER die Wahrheit sagt, ich im "Lug&Trug", wo IMMER ALLE lügen. Zufällig gelangen beide an eine Weggabelung. Wir wissen ein Weg führt zu W, der andere zu L. Keine Anir wissen, er ist aus einem der Restaurants. Aber von welchem?
piccolo, wie können Sie mit einer Frage an die Person zu Ihrer "Wahrhaftigkeit" finden?

ChristophWagner, 03.02.06 @ 03:13

@testesser und piccolo
Zunächst einmal möchte ich Worte wie Affen und Gfraster in Zusammenhang mit Community-Mitgliedern auf meinem Weblog (es ist tatsächlich immer noch meines und nicht das wild gewordener User) nicht lesen.

Zweitens will und wollte ich nie eine Autorität für
kaufmännische Gastronomen sein, auch nicht für unkaufmännische.

Ich bin ja nicht der Landesschulinspektor. Und das Fach Kaufmännisch Rechnen unterrichte ich schon gar nicht.

Im übrigen bin ich auch nicht „so eine Figur in der Gesellschaft", schon gar nicht in jener von Piccolos, deren Gesellschaft ich ehrlich gesagt bewusst meide.

testesser, 02.02.06 @ 23:04

Frechheiten des PIKKOLO
..sollte ich diesen Affen in die Finger bekommen ist er noch kleiner. Solche A. Gfraster gehören von der Bildfläche entfernt. Das ist ja völlig Hirnrissig für eine Gourmet Webseite. Ich würde nie und nimmer eine Werbung dafür bezahlen. Schmeisst ihn doch endlich hinaus!!!!

PICCOLO, 02.02.06 @ 22:22

Lieber Angespeisten!
..wenn ein Gast ein gewisses Niveau besitzt lässt er sich nicht auf eine peinliche Diskussion mit einem Personal ein, sondern er verlangt den Chef. Der wird dann nicht so dumm fragen, ob man nicht lesen kann.
Emailreservierungen bestätigt man sofort, kommt keine Bestätigung, dann telefoniert man. Denn es kann immer mal passieren daß was verloren geht.
Aber man füllt auch ein Lokal nicht restlos an, sondern hat immer midestens zwei Tische als Reserve. Einfach deshalb weil der unerwartete Gast ein ganz besonderer Gast sein kann. So mache ich das in meiner Dorfspelunke.
Alles andere ist Kasperletheater, auf jeden Fall das "melden, verpetzen" bei irgendwelchen Autoritäten. so klingts nämlich, wie ich das mit meinem Spatzenhirn kapiere..
Der CW. kann als Gastrograpg und Gastrosoph, weil doch berufsfremd nie eine Autorität für einen kaufmännischen Gastronomen sein. Er kann ihn beschreiben, aber was der macht geht ihn schließlich nichts an.
Das ist eine Tatsache mit der so eine Figur der Gesellschaft leben muss. Leider oder Gott sei Dank..

pastinake, 02.02.06 @ 17:44

Zur Themenbezogenheit
Der Aufhänger diese Threads ist ein Reservierungsproblem. Das Thema: das Verhältnis Wirt und Gast. Dazu haben einige Speisinger themenbezogen gepostet. Dann hat piccolo - seiner Meinung nach themenbezogen - den kokainabhängigen "Brutzel-Deppen" eingeführt und CWs Leserbriefschreiber als "aufgeregten Gast-Kasperl" bezeichnet. Das darf er selbstverständlich. Ich darf das als Xste Wiederholung von Vorurteilen und Beleidigungen empfinden. ich darf auch sagen, dass mir seine Herrenwitze und distanzlosen Anzüglichkeiten nicht gefallen.
Jetzt lege ich noch eine Gedenkminute für alle Speisinger ein, die dieses Forum aus mir verständlichen Gründen verlassen haben.
Damit Punkt. Hypercube, ich verspreche ganz unheilig, dass das mein letzes Posting zu piccolo in all seinen Gestalten ist ;-)

profiler, 02.02.06 @ 16:37

infantil.....

(in kindergartentantenartigem ton)
soooo......
wenn jetzt dann jeder seine persönliche befindlichkeit zum besten gegeben hat, jeder seinen fanclub um sich geschart hat, vielleicht könnten wir dann alle miteinander wieder übers thema reden.

(jetzt wieder profilerton)
liebe speisinger...
falls es manchen entgangen sein sollte, dies ist ein diskussionsforum.
ebendiese haben ihre eigenart, dass nicht alle daran teilnehmenden akteure gleicher meinung sind. und man wird sich doch noch den luxus einer eigenen meinung leisten dürfen.

und wenn das alle begriffen haben gibt es dann auch ein zucki vom onkel profiler.....


gruss

PICCOLO, 02.02.06 @ 16:15

Lieber Minimalist, profiler, pastinake usw..
Das Letzte an was ich denke ist mein "business". Das geht prächtig und ich werde es in Zukunft unterlassen auf Adressenachfrage aus Speising überhaupt zu reagieren. Aber während jeder, durch meine Offenheit, weiß wer ich bin, weiß ich nichts. Und es interessiert mich auch nicht wesentlich. Ich halte mich an das Thema, mache nicht Werbung für tolle Lokale oder Produkte, beleidige niemanden und wenn ich nachsehe wer dann so aktiv dabei ist und gute Ideen und Aussagen spendet...
..schauts nicht gut aus. Würde ich mich zurückziehen, dann heisst es ich ziehe den Schwanz ein. Bleibe ich dabei dann ärgert sich wieder wer. Bitte stimmt ab! Oder lieber minimalist, schreib mir halt halt was ich schreiben soll...

mykologe, 02.02.06 @ 14:41

@piccolo..
ist mit großem abstand der einzigste welche auf die themen intensiv eingeht und das forum nicht als tratschbasis benützt...aber Blogs haben das so an sich, dass sich gewisse interessenskreis bilden samt Hackordnung.. daher findet man auch wenig erfahrenswertes...

Minimalist, 02.02.06 @ 09:52

@piccolo
eigentlich wollte ich meine Linksaussenposition ja andreasbigler überlassen, aber meine proletarische Erziehung hat mir hinterlassen: "immer antworten, wenn Du gefragt wirst".
Ja, ich war wieder in London, bei G. Ramsay und mir Freuden habe ich festgestellt, dass Pierre Garniere in London das "Sketch" aufgemacht hat. Das nächstemal. Und ich geniesse es, dass London boomt, die Leute nach vorne schaun, nicht vor Neid zerplatzen und dass sich nicht ganze Branchen selbt umbringen, weil sich ihre Repräsentanten gegenseitig zerfleischen.

Und wenn Sie mich noch 100mal "fragen", ich gehe hoffentlich noch 50mal zu profiler, aber nie zu Ihnen.
Und wenn es Sie in der Luft zerreisst: CW hat zu 100% recht. Und wenn sich die "CWs" nicht für die Gastronomie die Finger wund schrieben, wüsste ich weniger über Wiener Beisln, Ethnoküche in Österr., den Salzgurkenäquator und Harry's Bar.
Ob wir immer einer Meinung sind ist völlig blunzwurscht.
INFORMATION ist die Währung des 21. Jhdts.

PICCOLO, 01.02.06 @ 21:59

Da bin ich aber froh...
..profiler hat "Qualitäten" Ich kenne aus meiner "wilden" Zeit das Innere Ötztal ziemlich genau. Ich habe mich dort immer geparkt wenn ich zwischen zwei Auslandsaufenthalten ein Dach überm Kopf brauchte. Mitte der 70er Jahre waren dort noch die alten Haudegen am Werken die noch ohne Bankgarantie auskamen und das Geld hosensackweise gemessen haben. War aber eine edle Zeit. Heute regiertdort der Wahnsinn der mich eben auch von der Gastrowelt abtörnt.

Wenn Du meine Kommentare wegen meines Übertreibens auch nicht magst, so gefällt mir doch diese unkomplizierte Art mit der Du die Themen berührst.Eines haben wir wahrscheinlich doch gemeinsam: Wir unterlassen mehr als wir tun.

Bussi auch aufs Fusserl von der Pastinake und aufs Zeherl vom großen Sultan. Brother minimalist speist schon wieder groß??
Ach ja im übrigen gefällt mir mit meinen komplizierten Komplexen Zwangsneurose, Phobien usw.. das Lob vom fritz the cat schon, Verneigung!!

Aber was ist jetzt mit den Wirts und Gastmanieren meine Herrschaften??
Fürstenfelder?? Succo??

profiler, 01.02.06 @ 20:17

@ fritzthecat und pilzkopf
tja, da fühle ich mich doch als unrealistischer idealist ohne intimwissen ein wenig angesprochen. ich weiss aber, dass der chef des hauses zu dem der link von fritzthecat führt, sich seinen roten bart schwarz färbt und dieses "schöne" haus in einer der unsäglichsten ballermanntourismusmetropolen unseres landes steht. von besagtem bartfärber bin ich nicht nur einmal gefragt worden ob ich nicht in seinem haus werkeln möchte. ich lehnte immer aus gründen meiner mir selbst auferlegten berufsehre und ethosgründen dankend ab. also - völlig unrepräsentative äusserung.

ebenso pilzkopf. was soll diese nette geschichte vom verhunzten familienausflug. etwa irgendjemand überzeugen? leutl`n lasst euch etwas gescheiteres einfallen.


gruss

pilzkopf, 01.02.06 @ 11:26

Interessant!
Leeres Lokal. Zwei Tische mit je einem Herrn besetzt. 3 Kellner 1 Person hinter der Theke. Wir - zwei Leute nach einer langen Wanderung, keine schmutzigen Schuhe. Unsere Kinder (3 und 9, brave stille gute Esser die nicht Pommes bestellen). Nicht reserviert? Tut uns leid bei uns (betóntes UNS!!) müssen(!)´s - das s sehr klein gesprochen.. RESERVIEREN. Das steht sogar im ...!!!
"Wiederschaun"!!! Wir wieder draußen...
Eines der am vielleicht besten gelobtesten Landgasthäuser, Darsteller für heimelige österreichische Familienatmosphäre gastronomisiert versteht sich, bei Falstaff und Profil, Gusto usw... Im Eingangsbereich ein "Walk of Fame" mit goldenen Bierdeckeln und Zapfkaiserlichen Diplommen.. Pickerln von allen Faren,,,Auf Nimmerwiedersehen und es wertet auch die Macher ab....
Bitte an die Speisinger mehr Realismus statt Idealismus...!!

"WIEDERSCHAUN"

fritzthecat, 01.02.06 @ 08:53

piccolo - so ehe ich es auch...
gute, ja beste ansichten, ....aber leider zu wenig, ja keine "speisinger" objektivität für diese meinungen... Die Gastronomie ist wie ein vollbesetzter Zug einer sich verschworenen Gemeinschaft der auf Schienen gegen einen Prellbock - den man schon sieht - mit unverminderter Kraft zufährt... wenige ausnahmen, das sage ich als vielesser und steuerfuchser mit "intimwissen"..

pastinake, 31.01.06 @ 23:01

@profiler
So ist es, der Rest ist Schweigen :-(

profiler, 31.01.06 @ 20:23

@ piccolo
selbst auf die gefahr hin, dass wieder alles in einem unnötigen hin und her ausartet, wie üblich wieder nur die wiedergabe einer selektiven wahrnehmung.

gruss

PICCOLO, 31.01.06 @ 19:27

@pastinake -- Überheblichkeit in der Gastronomie?
Das Thema an diesem Ort zu behandeln ist gewagt. Weil CW schreibt ja über eines seiner Grundprobleme...

Liebe „Pastinake”: Die Überheblichkeit hat wenig mit der unbewussten Rache zu tun. Wie sich die Spitzengastronomie zum größten Teil darstellt ist purer Hochmut. Auf beiden Seiten. Da ist die geschäftstüchtige Lobhudelei aus oftmals ziemlich unberufenem Mund und dort die Dummheit die sich auf ein Fundament von unerfüllbaren Illusionen aufbaut.
Das Ansehen gastronomischer Berufe erleben im Tourismusland Österreich einen nie da gewesenen Tiefpunkt.Nur T- Funktionäre sehen das anders...

Der Grund dafür ist auch die sehr dumme Darstellung des Berufs in den Medien. Im Vorabendprogramm als Volksnaher Brutzel - Depp wo man als junger Mensch echt abgeekelt wird wenn man sieht wer das an den Sachern herumfingerlt.. Dann sieht man hin und wieder das andere Extrem, die so genannte absolute Perfektion, und man hört vom Stress der Köche die wie Spitzensportler werken sollen. "Ohne Kokain kann ich nicht kochen!"

Und wenn man dann noch ein paar Promis aus der Branche kennt, würde sogar ich jeden abraten in deren "Häsern" dem "Patron" und der "Patronne" zu Diensten zu sein. Standard.
Besonders gravierend wirken sich dann auch solche Typen auf das Lebensgefühl der Gastronomen aus, wie der aufgeregte Gast - Kasperl der am Anfang beschrieben wird und das zum anlass nimmt dem CW zu schreiben... Er trifft auf ein gestresstes Personal, das schlecht bezahlt und angefressen ist, weil der Chef die Bude vollrammelt und keine Überstunden zahlt, weil CW ihm im Profil eine Jahrhundert PR gemacht hat, und das will gemünzt werden.

Minimalist, 31.01.06 @ 18:10

Verkäufermarkt
herrscht, wenn die Markmacht auf der Seite des Verkäufer liegt. Diese Chance haben nur ganz wenige Branchen unde innerhalb dieser nur wenige Vertreter und das nur in günstige Zeiten.
Meist herrscht der (harte) Käufermarkt.
Ja CW, in so einer unglaublich günstigen Situation (Kunden stellen sich an!) so falsch reagieren, deutet auf ein grundlegendes Missverständns hin. Zu 100% Ihrer Meinung.
Geschäfte sind voll von Missverständnissen, aber faire Geschäftspartner analysiern kurz: wer hatte "Schuld" und wer den grösseren "Schaden" und gleichen dann aus. Unfaire trennen sich auf ewig.
Blöd dastehen UND hungrig?
Im Falle dieses Ortes zur Wiederherstellung (pahantastisch!) wäre eine Einladung an einen Katzentisch (in der Küche?) mit ein paar kostenlosen Köstlichkeiten, einem besonders guten Glas Wein unvergesslich für Besucher mit Geschäftsfreund und die Crew gewesen?
So wird der Hüter des Ortes zur Wiederbelebung einmal jammern, dass er vom Verkäufer- in den Käufermarkt geschlittert ist. So wie....
(diese lange Liste lasse ich jetzt besser).

profiler, 31.01.06 @ 17:32

eigentlich schön...
ich glaub, wer überheblich ist, hats nötig. egal ob gast oder wirt.... aber bitte.
mir würden da auch einige gschichtln einfallen, mit dem thema: nicht ganz optimales, mustergültiges verhalten von gästen und wirten. keine angst, ich verschone euch....

aber was mir, bei der ganzen geschichte, ein schmunzeln abgewinnt ist folgendes: und zwar, der eigentlich schöne umstand, dass noch nicht alles perfekt übers internet läuft und funktioniert. eine reservierung, wenn telephonisch gemacht, hat doch hundertmal etwas persönlicheres, sofern das gespräch für beide seiten befriedigend und freundlich verläuft, als eine online reservierung mit abschluss entertaste. es entsteht eine gewisse vorfreude beim gast, wenn man ihm vermittelt, dass man sich schon auf seinen besuch freut. bitte das bei der nächsten reservierung zu bedenken;-)



gruss

pastinake, 31.01.06 @ 15:52

Überheblichkeit in der Gastronomie?
Da hat Herr Bigler recht: diese hat zugenommen.
Wir haben heute beim Mittagessen darüber räsoniert, warum gerade in der "gehobenen" Gastronomie Arroganz besonders oft anzutreffen ist. Ich glaube, viele "Aufsteiger" wollen sich unbewusst dafür rächen, dass sie jahrelang (oft ebenfalls arroganten) Gästen unter schlechten Arbeitsbedingungen "dienen" mussten. Früher war ein Wirt im Dorf eine bedeutende Persönlichkeit. Die Berufe in der Gastronomie sind bei uns in Österreich nicht mehr hoch angesehen, erst mit den Hauben und Sternen kommt ein gewisses Prestige. "Aber dann zeig ich es den Gästen, dass ich sie nicht mehr nötig habe" - natürlich ein Trugschluss.
Souveräne, selbstbewusste und freundliche Gastronomen gibt es natürlich auch viele - die besuche ich besonders gerne und oft.

andreasbigler, 31.01.06 @ 15:28

können's nicht lesen?
Na ja, diese Frage ist wirklich nicht kundengewinnend, aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich schon öfters über mich selbst geärgert habe, weil ich eben nicht genau gelesen habe, was wann zu tun ist und dann meine Ignoranz "gerecht bestraft" wurde.

Auf der anderen Seite ist es aber so, dass wir heute bereits mit so viel Infos gefüttert werden, dass wir diese mehr oder weniger nur noch flüchtig aufnehmen können, denn ein Tag hat eben nur 24 Stunden.

Über ein bestimmtes Lokal habe ich mich aber auch schon (mit Recht) furchtbar geärgert, denn deren Mailadresse beginnt mit "reservierungen ....." und dann liest man auf der Homepage, dass Reservierungen nur telefonisch entgegen genommen werden.

Allerdings, soll das alles nicht die Überheblichkeit mancher Gastronomen entschuldigen und diese Überheblichkeit ist leider wieder etwas in Mode gekommen .....

pastinake, 31.01.06 @ 09:04

Danke Noapino,
für die interessanten Ableitungen.
Das kann man sich richtig auf der Zunge zergehen lassen: "Ort der Wiederherstellung" und "Pflege des Bauchs" - wie schön!
Über die Jahrhunderte dürfte sich einiges geändert haben: der "Ort der Wiederherstellung" kann auch ein "Ort der Missachtung" werden, wie der ruppige Umgang des von CW geschilderten Wirtes mit seinem Gast zeigt. Oder zu üppige Genüsse im "Ort der Wiederherstellung" führen zur "gastrología" - auch nicht schön!

noapino, 30.01.06 @ 18:40

Bauchpflege und Wiederherstellung
(wieder was dazugelernt)

"Lehre von der Pflege des Bauches" ist (laut Kluge) die Übersetzung von gastronomía, dem Titel eines Werks des antiken Feinschmeckers und Kochgedichtautors Archestraos von Gela bzw. Syrakus (*)

Das gefällt mir schon recht gut und passt auch zur etymologischen Wurzel von Restaurant, als Ort der Wiederherstellung (der Lebensgeister).

Bei Wirtinnen und Wirten, die in Bauchpflege und Wiederherstellung der Gäste ihre Berufung sehen bin ich besonders gerne ein solcher.


(*) Im alten Griechenland wurde das Werk Archestraos' unter einer Reihe unterschiedlicher Titel erwähnt: Neben "gastronomía" (Studie über den Bauch), "gastrología" (Untersuchung des Bauches), "opsopoiïa" (Kunst der Küche), "deipnología" (Untersuchung über das Abendessen) auch "opsología" (Untersuchung über die Beilagen). Dabei soll es sich jedoch ausnahmslos um ironische Herabwürdigungen von Zeitgenossen handeln, die meinten weniger eine wissenschaftlich-philosophische Abhandlung vor sich zu haben, als ein Werk über Völlerei und Fressgier. Der authentische Name war vermutlich "hedupatheia" (Leben im Genuss).

Mehr dazu: http://tinyurl.com/c6n4e

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