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Das Gastlog

10.08.06 @ 15:40

ein Hilferuf - ein grosse Bitte

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Liebe Speisinger,

Sonja und ich arbeiten wieder einmal intensiv am Food Design. Dieses Mal wird daraus ein Drehbuch fuer einen Dokumentarfilm und wir zerbrechen momentan 2 (unsere) Koepfe fuer die ersten 15 Minuten - das Thema Sinneslust. Dabei steht an erster Stelle (der Reihenfolge, nicht der Bedeutung) das Sehen. Immerhin betrachten wir Essen, bevor wir s in den Mund stecken. Und dabei ist fuer mich die Farbe und deren psychologische Wirkung von ueberragender Bedeutung. Nun weiss ich auch, dass immer wieder, aus verschiedensten Gruenden, nachgefaerbt wird. Wie etwa den Cheddar, um ihn Fetter aussehen zu lassen oder in den Siebzigern die Butter, etc.

Nun meine Riesenbitte: Kennt Ihr vielleicht gefaerbte Gerichte oder essbare Produkte, die aelter sind als der Cheddar. Renaissance, Mittelalter, Antike und die Bedeutung der Farbe. Vielleicht gab s auch Gerichte oder Produkte, die gerade wegen ihrer Farbe gegessen wurden.

Sachdienliche Hinweise bitte an
Speising XY ungeloest

vielen, vielen Dank
Euer MH

31 Kommentare | Kommentar abgeben

PICCOLO, 12.08.06 @ 18:17

@profiler ..zuviel pasolini auch -- "porcile"
Enten wurden, um ihr Fleisch noch dunkler zu imprägnieren und die Kraft des Fleisches zu erhöhen, ganz langsam erstickt. Vor allem die Brüste füllen sich dabei mit Blut; Eine grausame Methode. (a la barberie)
Entenblut oder auch Milz eignet sich zum Färben von Soßen hervorragend. Der Milzrostbraten, ein ausgestorbenes Rezept.
Aber natürliche Färbungen gibt es ja genug. Garen mit Färbung oder garen ohne Färbung, zwei Grundverfahren an deren Verästelung endlose Spielereien möglich sind...
Das Blanquette, die Forelle "blau" Beurre noir usw.. Vor allem bei der Forelle muß der Schleim völlig intakt sein, damit man die Färbung beim Erhitzen gut beobachten kann. Lässt sich filmisch gut verarbeiten, man sieht wie "garen" vor sich geht.
auch ein verbranntes Schnitzel hat filmisch seinen Reiz.
Etwas an das sich nach meinem Wissen noch niemand herangemacht hat, sind im Film festgehaltene Verderbprozesse. Solche wie das Färben des Fleisches wenn es gepökelt wartet bis es Speck wird wo es ja eine Art positiver Verderb ist. Oder die typischen Verfärbungen an denen man Qualitätsmägel feststellen kann. Metamorphosen der Nahrung...
Bevor ich noch verwirrender werde höre ich wieder auf..
Salut!

profiler, 12.08.06 @ 17:16

nachtrag zum punschkrapferl
ich weiss nicht genau ob es der "herr karl" gesagt hat, oder ob ich das sonstwo aufgeschnappt habe, zitat: "der österreicher ist ja bekanntlich wie ein punschkrapferl, aussen rosa innen braun"


gruss

profiler, 12.08.06 @ 17:12

farbenspiel......
@ piccolo.... du hast zuviel fellini filme geschaut ;-)

mir ist da noch was in den sinn gekommen. in einem buch über antike küche wird berichtet, dass an römischen tafeln oftmals lebendige rougets aufgetragen wurden, um sie dann, für jedermann sichtbar, an der luft ersticken zu lassen, weil sie angeblich im moment ihres todes ganz besonders schön im licht glitzern.

obs stimmt, weiss ich nicht, weil ich habs noch nicht probiert.


gruss

PICCOLO, 11.08.06 @ 23:04

Directors Cut...
Take 1: Ultradicke nackte Lady, liegend auf einem Ornament aus einem Karomuster von Paprika und Kurkuma. Die Beine bequem. Oberhalb der Brüste mit einem im Holzmodel geziegelten Stück Butter, naturgefärbt durch das Füttern einiger Kühe mit "Butterblumen" (uralte Färbemethode um gelbe Butter für rituelle Anlässe zu kriegen) Also weiter: Dieser sumpfdotterblumengelbe Butterziegel - etwa 2 Kg schmilzt auf der heissen Braut. Über der Butter - unsichtbar für den Betrachter - ein Heizgerät. Der Fluss der Butter. Take 2 : Close up auf die fliessende Butter und schwenk auf einen katholischen Priester, der die Frau aus dem Hintergrund entdeckt, nähertritt und mit seinem Priesterstab die Butter durch das Gewürzkaro zieht...

pastinake, 11.08.06 @ 09:02

Punschkrapferl
Das würde keiner essen, wenns nicht rosa wäre ;-). Nein, im Ernst so vor mich dahingedacht: ausser manchen asiatischen und arabischen Gerichten fällt mir nicht viel ein, das bewusst gefärbt wird. Ich denke, Sepia wird wohl aus Geschmacks- und Farbgründen zum Färben von Reis und Nudeln verwendet. Safran ebenso.
Der grüne Spinat am Gründonnerstag hat wohl religiösen Hintergrund, da wird aber auch nichts extra gefärbt, Spinat ist eben grün. Gefärbt wird viel in der Patisserie, vor allem im Süden Europas.
Werde weitergrübeln.

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