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SPEISING Open

04.12.08 @ 19:50

Weihnachts-Striezel

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Die Geschichte vom Bäcker Toni im fernen Mailand und sein himmlisches Gebäck, den Panetoni, haben mich angeregt, ein anderes heimisches Gebäck der Gattung „Hefegebäcke“ zu empfehlen.

Die Küchenwelt ist voller gut ausgemalter Geschichten, welche uns das dargebotene Mahl immer wieder verschönern. Vor einem Essen zu sitzen und dabei zu wissen, wo dieses Gericht seinen Ursprung hatte, steigert die Empfindsamkeit aller Sinne, die das „Verzehrbare“ aufnehmen. Auch wenn die Erzählung doch all zu oft nur ein gutmeinendes Märchen ist. Handlung und Personen sind frei erfunden.

Aber was ist schöner zu wissen, als dies und das was gekrönte Häupter und wilde Schurken auf ihren Tischen verzehrten, um sein einfaches Essen zum sagenhaften Mahl werden zu lassen.

Das Kotelett „Podjarsky“, das Huhn „Marengo“ oder der berühmte Pfirsich „Lady Melba“ erzählen uns auch von den wenigen schönen Stunden oft gar nicht besserer Zeiten.

Wie wäre es da mit ein paar Weihnachts-Striezel für die Freunde vom Speising.net. Ein Gebäck, bekannt auch als Stollen mit langer Geschichte und Tradition. Zuerst nur ein biederes Gebäck aus den kargen Mehlen des Getreides des Altertums. Dann, nach der Erlaubnis der heiligen Kirche, Butter in den Teig mischen zu dürfen, ein Stärkungsmittel in den Hospitälern und bald ein nicht weg zu denkendes weihnachtliches Kleinod der Konditoreikunst.
Hier kommt er frisch zusammengewogen ins Feuer geschoben und für gut befunden.

Während man für einen guten Panetone drei Massen erzeugen muss, hat man es beim guten „Striezel“, jetzt vulgo Weihnachts-Striezel, relativ leicht. Es gibt Backanleitungen mit hohem Schwierigkeitsgrad. Ein einfach gestrickter Typ wie ich tut sich schwer damit, und ein Sanyasin der Speisinger Kochkunst vielleicht erst recht.

Hier die Zutatenliste:

1kg Mehl
400g Butter ganz weich temperiert
500g Milch
3 Eier
100g Zucker
50g Honig
100g Mandel, gestiftelt
200g Rosinen
50g Korinthen, in Rum einen Tag eingeweicht
2 Würfel Hefe
5g Salz

Ingwer, Zimt, Muskatnuss, Nelken, Abgeriebenes von der Zitrone.

Der Teig wird in der Reihenfolge zuerst >Trockene Teile< und dann >Feuchte Teile< zubereitet. Also Milch, Butter, Honig, Eier, Hefe gut aufgelöst, zusammen - unter das Mehl mit allen anderen trockenen Zutaten und würzenden Stoffen rasch kneten. Bitte mit der Hand. Denn nur mit der Hand gemacht gelingt der gute Striezel. Bei zwei Stunden im Weitling zugedeckt gehen lassen, der Teig wölbt sich und wird gleich wieder zusammengeknetet bis er sich zum weiten Mal hoch aufhebt. Hier stellt man die Beschaffenheit fest. Ein guter Teig löst sich nach der Rast gut von der Teigschüssel. Klebt er etwa, das hängt von der verwendeten Mehltype ab, gibt man einfach eine Handvoll Mehl dazu, wenn man ihn knetet. Nach dem zweiten „Aufsteigen“ ist er fertig zum Backen. Schön wird er auch in Backformen. Sogar die Gugelhupf-Form füllt er gut aus
Striezel sind etwa 20 cm lang und 5-8cm dick. Zwischen den Teiglingen muss Raum zum Aufgehen bleiben.
Die Backtemperatur soll niedrig sein. Bitte beachtet, dass bei vielen Bäckereien in Kochbüchern falsche Angaben zur Temperatur sind.
Solche Striezel, auch wenn sie klein ausgeformt sind, benötigen nie mehr als 150 Grad „Anback“-Temperatur. Diese senkt man um 25 Grad nach 10 Minuten! Die komplette Backzeit beträgt 45 Minuten.
Zuletzt wird der fertig gebackene Striezel, noch heiß, mit zerlassener Butter eingepinselt und sofort mit Vanille-Staubzucker dick bestäubt. Auskühlen und fertig.

Ich wünsche gutes Gelingen.

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