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SPEISING Open

18.09.09 @ 13:10

Legt die Pinsel nieder!

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Als Freund des Küchentands und Besteckladenschabernacks bin ich obendrein ein Verehrer der gebratenen Ente. Was gibt es Feineres als einen Anter, knusprig, aromatisch, saftig zart und Wohlbehagen in der ganzen Wohnung verströmend? Als ideales Pärchentier lässt er sich gut adöh verspeisen; eventuell bleibt noch ein wenig für Papardelle, Risotto oder Gröst am Folgetag über.

Als leidenschaftlicher Küchendiletant bereitet mir die Ente obendrein viel Freude bei der Zubereitung. Was kann man dem Viech nicht alles antun: Äpfel oder Agrumen reinstopfen, mit Füllen füllen oder mit Gewürzen würzen - und hier beginnt es so richtig lustig zu werden. Rührt zum Beispiel Erika aus Stammersdorf einen Ant, der mit Thymian gewürzt wurde, nicht an, so ist mir das Powidl. Auch ihre Tatsache, dass ausschließlich Majoran an die Ente gehöre, ist mir Blunze - bei der Ente ist einfach alles erlaubt. Was habe ich nicht schon Marinaden angerührt ... Honig, Rosmarin, Chili etwa; oder Kümmel, Knoblauch, Ingwer ... Hauptsache, ein zäher Batz, mit dem ich das Tier-mit-A während dem Garen im Rohr bepinselte. Ich tat auch schon Stärke rein, wollte lackierten Börd und hab sie übergossen, dass man schon von einer Duschgarung gesprochen hatte (Ich habe selbstverständlich die verchromte Bratensaftdusche, ha!).

Aber was ich auch anstellte, eines wurde des verdammte Viech nie: knusprig, mit aromatischer Haut, ausgebraten und doch saftig.
Ich begann, mich mit den Temperaturen zu spielen; erhöhte und senkte diese zu den unterschiedlichsten Zeitpunkten, öffnete Deckel, setze auf Roste und steckte auf Metallphalli - alles für die Fisch. Vorstellung und Realität lagen so nah beinander wie Pluto und Saturn. Bei Muttern und Schwiegermuttern kommt die Bratfolie erfolgreich zum Einsatz, doch das lehne ich ab - wo kommen wir denn dahin, wenn der Zugang zum Tier während dem Braten verwehrt ist? Das geht einfach nicht, das ist ja schon beinahe Konvinienz.
Dann aber, endlich, die Erlösung: Tante Resi, Godmother of Ducking, sprach zu mir (bitte ein verwurzeltes Velmer-Himbergerisch vorstellen): "Lass´ den Braten in Ruh´. Soll er knusprig werden, dann derfst eam net einpinseln oder übergießen, des is ois a Bledsinn. Leg´ den Pinsel nieder!"

Morgen, Samstag, können die geneigten Leser meine Pinselsammlung am Flohmarkt in der Oberkirchergasse erstehen. Aber Obacht, das sind Sammlerstücke!

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