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14.10.15 @ 15:34

Ist das noch bio ...?

Ich habe gerade eben mit Frau DI Tokic von der MA 39 telefoniert, der Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien. Auf der Suche nach Daten zum Wiener Hochquellwasser bin ich über eine Formulierung gestolpert, die mich letztendlich bei ihr hat anrufen lassen: "Im Rahmen der 'Umfassenden Kontrolle' des Trinkwassers wird der Nachweis von mehr als 50 Pestiziden gefordert. Befinden sich die Stoffe unter der Bestimmungsgrenze, so hat - laut Gesetz - die Angabe "Pestizide im untersuchten Umfang nicht bestimmbar" zu erfolgen."

Mir war nicht klar, ob die Formulierung "unter der Bestimmungsgrenze" bedeutet, dass man zwar etwas findet, es aber wegen der geringen Konzentration nicht angeben muss, oder ob man einfach gar nichts findet. Ihre Antwort war deutlich: "Man findet gar nichts". Jedoch würde man nicht sämtliche am Markt kursierende Pestizide in den Test miteinschließen, sondern exakt Siebenundfünfzig von mehreren Hundert. Laut Trinkwasserverordnung bräuchte nur auf jene Pestizide geprüft werden, mit deren Aufscheinen im Wasser auch zu rechnen wäre (BGBl. II Nr. 304/2001). Mit anderen Worten: Es könnten sich Pestizidspuren von Hunderten Pestiziden im Hochquellwasser befinden, nur dass man es nicht wüsste, da man nicht danach teste. Finde ich irgendwie bedenklich.

Noch bedenklicher empfinde ich folgenden Zusatz: "Da sich die Konzentration dieser Schadstoffe über viele Jahre unter der Bestimmungsgrenze befand, hat die Lebensmittelaufsichtsbehörde mit Bescheid MA 59/II-1260/07 vom 30. Mai 2007 diese Untersuchung auf die Dauer von fünf Jahren ausgesetzt."

Meine Frage lautet nun, ob bio-zertifizierte Lebensmittel, die Wiener Hochquellwasser zur Genese benötigen, eigentlich noch bio genannt werden dürfen. Das Wasser selbst ist jedenfalls nicht bio-zertfiziert.

Gregor Fauma
www.wien.gv.at/wienwasser/qualitaet/ergebnis.html#wasser

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