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SPEISING Open

20.08. @ 17:15

Souterrain im Gastgarten

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Komplett verständnislos sitze ich im Gastgarten unter einem gewaltigen Sonnenschirmsystem. Eigentlich wollte ich ja im Freien sitzen, den Blick auf die Umgebung genießen, Passanten beobachten, ein wenig Blau des Himmels sehen und mich von der Sonne anblinzeln lassen. Doch immer mehr Gastronomen wissen das zu verhindern. Sie investieren viel Geld in Sonnenschirmsysteme, welche garantiert kein Licht durchlassen, absolut regendicht sind und auch bei starken Wind nicht abgespannt werden müssen. Im Winter dienen sie dem Erhalt der teuer erkauften Temperatur durch die an ihnen montierten Heizstrahler. Wien 1, am Graben. Ich kann die Gastronomen ja verstehen. Sie wollen auch bei Regen den Gastgarten nutzen können – und womöglich auch im Winter. Jedoch führen diese gewaltigen Stoffplafonds das Freilufterlebnis ad absurdum. Während einzeln aufgespannte Sonnenschirme sicherlich mühsam zu handhaben sind, bleiben die Stoffplafonds immer auf „zu“. Unter freiem Himmel sitzen sieht anders aus. Die Luft steht unter diesen riesigen Schirmsystemen. Des Weiteren nehmen sie den Blick auf die Umgebung. Was hast Du davon, auf einem der schönsten Plätze in Graz zu sitzen (L´Osteria am Mehlplatz), wenn Du vom Platz nichts sehen kannst. Keine Fassaden, nichts – nur die Sonnensegel von unten. Meist stellen die Gastronomen dann auch noch Kirschlorbeer-Hecken oder Oleander zur Abgrenzung auf, dann bleibt einem nicht einmal der letzte Sehschlitz zwischen Boden und Sonnensegel. So sitzt man im stickigen, dusteren Gastgarten wie in einem Zimmer, bekommt von der Umgebung genau Nüsse mit – und denkt sich, dass es im Souterrain wahrscheinlich angenehmer, weil kühler wäre. Und am Abend, wenn die Sonne bereits untergegangen ist, werden diese Schirmsysteme dann auch nicht abgespannt, dann wird es richtig stickig.
Noch absurder scheint es mir, wenn große, Schatten spendende, kühlende Bäume in einem Gastgarten stehen, und selbst unter diesen noch Schirme aufgespannt werden (Brunner im Servitenviertel). Alles, was das Essen und Trinken im Freien in der schönen Jahreszeit auszeichnet, wird dadurch verunmöglicht. Und dieser Trend zum Draußensitzen wie drinnen greift leider um sich.
Gregor Fauma, aka OKP

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