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Tischgespräche

02.05.07 @ 08:59

Essen, um zu … : Exkurs zum Respekt

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Der Oberkellner hat mir die Rutsche gelegt: Viele Menschen gingen einfach nur essen, um den Hunger zu stillen. Offenbar auch die Business-Mittagesser. Weshalb mir der Respekt vor der Arbeit anderer abging. Obwohl das natürlich eine infame Unterstellung meinerseits ist, denn man kann den Respekt auch im Inneren zollen, während der Mund anderes spricht (und dabei isst).

Nun gibt es aber eine nicht unerhebliche Anzahl von Essensgehern, und da gehören die Herren in den Anzügen, so unterstelle ich schon wieder, in erster Linie dazu: die mit der richtigen Handynummer oder der richtigen Bankverbindung, die dann zusätzlich zu dem schon reichlich zu absolvierenden Restaurantprogramm auch noch zu zerpflücken beginnen: was auf den Tellern liegt. Und dabei – das beklagen mittlerweile viele Köche, daraus nährt sich auch dieser Eintrag – überhaupt nicht mehr mit Freude essen, oder meinethalben auch mit Beiläufigkeit, aber einfach essen um, ja, des Essens willen, sondern im Verlauf dieses einen Essens auch zu einem Urteil zu kommen glauben müssen. Weil nun auch die Wertung eines jeden Einzelnen zählt.

So schlüssig eine Publikumswertung auch scheinen mag, weil sie sich nicht aus einer einzigen subjektiven Tageshaltung, sondern aus der Summe vieler subjektiver Tageshaltungen zusammensetzt: es sind ja doch wieder nur g e w i s s e, die dies dürfen. Vor allem aber verleitet das Zur-Verfügung-Stellen einer solchen Möglichkeit zu einer Haltung, die sich erst recht von einer respektvollen Annäherung an das Gebotene entfernen muss, weil damit die Verführung zu einer kleinen Macht (auch Wichtigtuerei genannt) gegeben ist. Verführung: das ist das Stichwort. Verführt zum Zerklauben, verführt zur falschen Kritik, verführt zur partiellen Aufmerksamkeit, die das Gesamt – und damit den Respekt vor einer Einheit – aus den Augen geraten lässt.

Je mehr ich aber herumdenk', umso wahrhaftiger scheint mir die Essenz von Oberkellners Hinweis zu sein: Essen, um den Hunger zu stillen. Damit begebe ich mich wieder in mein augenblicklich und diesbezüglich so schizophrenes Leben.

57 Kommentare | Kommentar abgeben

mazi, 11.05.07 @ 09:08

Dudenei
Lieber 5622 - der 2000er gehört mir!!!:-)) Nein, ich vergönn ihn Dir schon und erwarte ein Feuerwerk der Ideen;-)).

Achtung und Respekt - diese Unterscheidung versuche ich schon seit längerer Zeit zu erkennen. Wenn wir beim Essen bleiben und den verschiedenen Möglichkeiten es zu würdigen: wann achte ich es? Wann respektiere ich es? Kann ich achten, ohne zu respektieren oder umgekehrt?

Genau diese Diskussion hatte ich in meinem Job, als ich eine Verfassung zusammenstellte: die einen meinten Respekt, die anderen Achtung wäre das Wort, das unbedingt reingehörte (abgesehen davon, dass ich beide reinhaben will). Wo liegt der Unterschied? Ist es eine reine Definitionsfrage? Duden? Human Rights?

Dankbar für alle Antworten (bevor ich die Verfassung auf Elefantenhaut schreiben lasse;-)) ist Eure

5622, 10.05.07 @ 22:34

katiza
das buddhistische tischgebet ist wunderbar. es fasst zusammen, was in jedem hirn unserer mitmenschen vor sich gehen müsste, damit das essen und somit auch die welt eine bessere werden könnte (was sie natürlich nicht mehr werden kann, weil die nahrungsmittelindustrie schon viel zu viel versaut ist - tricatel lässt grüßen)

by the way: gratualation katiza. du hast so ganz nebenbei den 1500 eintrag geschafft. so ganz ohne antritt und spektakel. einfach genial. ihr wisst ja. jubiläen sind meine schwäche. aber für den 2000er hab ich schon einen plan (hehe)

katiza, 10.05.07 @ 21:12

Respekt - was spricht der Duden?
"das Zurückblicken, das Sichumsehen, Rücksicht) 1. a)Ehrerbietung, schuldige Achtung b)Scheu 2. leerer Rand (bei Seiten, Kupferstichen)

Aus einem buddhistischen Gebet zu sprechen vor dem Mahl: "Ich prüfe, ob ich daran denke, woher dieses Essen gekommen ist und mache mir bewußt, wie es zustande kam. Ich prüfe mich weiter. ob ich genug Gutes getan habe, um berechtigt zu sein, diese Speise essen zu dürfen."
So gefällt mir Respekt, sonst ziehe ich Achtung vor....

piccolina, 10.05.07 @ 20:37

Flora und Fauna
Respekt vor der ganzen Erde, der Natur sollte man haben! Und es gibt manche Menschen, die ihn verdient haben. Respekt vor Autoritäten ist manchmal "diplomatisch", doch er kommt nie von Herzen.Es gibt leider so viele Menschen, die die Arbeit anderer nicht zu schätzen wissen, von Respekt gar nicht zu reden. Das sind die Schmarotzer der Gesellschaft, die Überflüssigen und seelisch Hirntoten.

dfw, 09.05.07 @ 20:57

"Was wir draus machen"
meint -ad- so treffend, und kubse, mazi & Co.

Respekt (Wikipedia) bezeichnet eine Form der Achtung und Ehrerbietung gegenüber einer anderen Person. Piccolo zitierend erweitere ich das auf Tiere, Flora und Fauna.

Respekt kann ich lernen, erfahren, annehmen, aber auch lehren.
Lehren vornehmlich durch Vormachen, Vorleben, Vorzeigen als Vorbild, wonach sich dann Andere im Denken, Handeln und innerer Einstellung nach mir richten.

Das verschafft mir Autorität.

Speising ist eine Community. Schon recht groß. Viel beachtet.
Die Speisinger sind Vorbilder, durch Vormachen, Vorleben, Vorzeigen.

Speising ist DIE respektierte Autorität.

DAS machen WIR draus.

Dann hat es "gastrophibischen Sinn".
Respekt ist nicht mehr "etwas völlig Wandelbares".

Ausbalanciert - bestehen wir alle auf unserem "Respekt, dann können wir mit allen Phänomenen umgehen". (-ad-)
"Und werden geliebt". (kubse)
Wegen unserer "inneren Einstellung" und unserer Kompetenz.(mazi)

Auf geht's!!!

mazi, 09.05.07 @ 20:47

Na, ...
... und das war natürlich ÜÜÜberhaupt nicht so intendiert;-))) TomCool, Du alter Agent Provocateur! (ich geh ja mit der Meinung, dass man an vieles denkt nach einer Geburt - aber eher seltener dran, die Nachspeis einzupacken;-). Mir graust's da auch, aber andererseits graust mir auch vor Insekten und Entenzungen, da bin ich also vielleicht kein Maßstab...).

Respekt beruht natürlich im besten Fall auf Gegenseitigkeit, das versteht sich von selbst, ist aber gar nicht so oft der Fall, leider.

TomCool, 09.05.07 @ 20:15

hihi
heut sind's über mich hergfallen, die Weibaleut.

Keinen Humor und keinen Sinn für die Neugier des Kochs.


tzzzzzzzzzz


;-)

karlheinz, 09.05.07 @ 17:02

"Das mit den sms" ...
lässt sich einfach lösen: mob ausschalten im lokal. ich hab deswegen noch keine existentiellen abstriche machen müssen.
@mazi:
"Respekt... den man innewohnen hat,":
hoffentlich auch als gast, denn der eine bedingt den anderen.

mazi, 09.05.07 @ 13:47

Rrrrrrrespekt!
Mein Lieblingsthema, mein Lieblingsthema!! Respekt! Hier bin ich wieder, lieber 5622, hab immer brav mitgelesen, ob einer... (im Traubingblog gestandenen - danke übrigens, lieber piccolo, dass Du mich erhört hast!! Wird Zeit, dass da drüben mal aufgewacht wird! Sowas!) Schwäche aber grad ein wenig pausiert (gut, nicht nur deswegen, meine Arbeit überrollt mich saisonbedingt grad wieder mal, 30.000 Wörter in zwei Tagen, da will man dann selbst nicht mehr viel schreiben...).

Wer mit echtem Respekt - und da geb ich piccolo vollkommen Recht, Respekt gibt's auf zweierlei (na, sicher mehrerlei) Weise: den, den man durch Angstmache verbreitet (der ja kein Respekt in diesem Sinne ist, sondern missverständlich so genannt wird), und den, den man innewohnen hat, aus natürlicher Anlage und Erziehung und ich weiß nicht was. Ja, und den, den man aus Liebe zu einem anderen Geschöpf verspürt! Weiterdenken erlaubt! - in ein Wirtshaus oder Restaurant geht, wird recht schnell fühlen und erkennen, was gespielt wird: Liebe zur Arbeit. Terror in der Küche. Chichi und Tütü.

Respekt beinhaltet nämlich auch hinhören, hinfühlen, zulassen.
Und da sieht man dann halt auch Dinge, die einem vielleicht nicht bewusst waren.

Wird man respektlos, schickt man schnell ein wichtiges sms. Eine hinterfotzige Art. Und so wirksam. Und so feig.

PICCOLO, 09.05.07 @ 11:00

ad & kuse
Respekt soll sich wer verdienen. Es kann auch Spott Respekt sein. Ignorieren ist dagegen eine völlige vvon Ablehnung. Das letztere verdient sich keiner in unserer Welt. Das soll es nur im ´politischen, aber nie im gastrosophischen Sinn geben.
Jetzt ist Respekt dann auch etwas völlig Wandelbares. Dazu soll jemand dort nicht hingehen wo er nicht hingehört. Ein Luxusrestaurant soll sich daher nicht um die Leute kümmern, das es zum Gesindel stempelt. Weil das Geld nicht reicht und der Geschmack dafür sowieso nicht. Hühner haben auch unter Geiern nichts zu suchen.
Daher ist Respekt vor solcher konstruierter Obrigkeit kein wirklicher Respekt der verdient worden ist.

Ich hatte jüngst Gelegenheit zu sehen wie ein bekannter Schüler Alain Ducasse´s kocht. Da geht es um die besten Zutaten die man sich vorstellen kann. Absoluter Respekt vor den Naturstoffen. Der Rest ist so einfach, dass es dafür wieder recht viel braucht, es zu verstehen. Alles besteht eigentlch nur aus der tragenden Grundvoraussetzung für die Kochkunst: Pünktlichkeit. Disziplinierte Köche bis zu den Fingerspitzen. Der Koch in solchen Zeiten muß für diese Arbeit ein Asket sein. Dieser Wille zur "Macht" springt wie ein Funke über und es erzeugt Respekt.
Das andere ist gastronomischer Breitensport, der kann punktuell auch Respekt erzeugen. Nur verdient ist er kaum einmal.

kubse, 09.05.07 @ 10:00

Urteil
Falls das möglicherweise nicht ganz klar war da oben, ich hatte ja die Gänsefüßchen vergessen: der erste satz war ein 5622-Zitat, nicht meine persönliche Meinung. Ich fand es nur einen guten Aufhänger, durchaus diskussionswürdig, weil auch deshalb, Frau Angelika (darf ich Sie denn beim Vornamen nennen?), weil bei Ihnen ein wichtiges Wort auftaucht: bewerten. Oder beurteilen. Denn das ist ja die Aufgabe der Tester, ob mit Handy oder anders.
Ich glaub halt, oder besser gesagt: hab es gelernt, dass wir nicht auf der Welt sind, um zu urteilen. (...sondern zu helfen...)
Und da steht dann plötzlich in der Klammer ein Sinn von Speising: Dem Wirt, dem liebgewordenen Gasthaus h., dem anderen User bei der Entscheidung h., der verzweifelten Hausfrau mit (Koch?-)Ideen h., der Bloghüterin mit Postings h., dem TomCool bei der Geburt ... -äh, naa, des muaßt söwa mochn ;-)

Die Weisheit da oben hab ich übrigens erfahren, als mich einmal vor Jahren ein Sandler in der U-Bahn angschnorrt hat. Mich seither nimmer losgelassen. Irgendwie sind wir ja alle Sandler. Alle gleich. Wollen geliebt werden, gell? wir alle?

Schönen Tag noch,

-ad-, 09.05.07 @ 09:17

Was man draus macht
Das ist es doch immer, kubse? Was man/frau/ich/du/wir draus macht/en.
Der Relaunch von speising ist in den Startlöchern (hoffe ich), dann wird es ein paar Kinderkrankheiten, die zum Auswachsen sind, nimmer geben (hoffe ich), vor allem bezüglich Navigation und Foren. Aber immer noch wird alles davon abhängen, was die community draus macht - also wie sich jeder einzelne einbringt, ganz egal wer den Blog innehat oder ob Lokale bewertet oder einfach beschrieben werden. Und da bin ich aufgrund bisheriger Erfahrungen recht zuversichtlich. Auch wenn dem einen zu wenig g'stritten und dem anderen zu g'scheit g'red wird.

Die Balance zwischen verführen, verführbar sein und doch in der Verantwortung bleiben: ob Beisl, Wirtshaus (apropos: war schon wer in der Ausstellung?) oder Nobeletablissement, ob auf Gast-, Koch- oder Testerseite - ich besteh auf meinem Respekt, dann kann man mit allen Phänomenen umgehen.

kubse, 09.05.07 @ 00:09

Lieber 5622.
die möglichkeit, gourmet-kritiker zu werden, macht aus coolen typen auf dauer schlechte menschen...

Es kommt trotzdem drauf an, was man draus macht. Aber im Prinzip, fürcht ich, hast du Recht. Das mit den sms geht halt so verdammt einfach, so schnell, so ---- VERANTWORTUNGSLOS!

Hast jetzt gebissen oder nicht? knirsch...
Die Gschicht vom Tom ist ja wieder mal großartig. Liebe Grüße zuhaus!!

5622, 08.05.07 @ 23:35

und erst die nabelschnur...
na servas ferdinand ( wo ist eigentlich mazi?) jetzt wirds echt interessant.selten so was cooles wie tom cool erlebt... tut leid alter gauner: aber ich glaub wir müssen in naher zukunft wieder mal in die öffentlichkeit ;-))

ich kann zu diesem thema nur beitragen: die hebamme hat mich natürlich (wie heutzutag jeden glücklichen frischen vater) gefragt, ob ich die nabelschnur mit einer zange abzwicken möchte. ich hab ihr geantwortet, dass dieses ritual mit einer zange lächerlich sei. im amazonas-gebiet wird die nabelschnur vom vater immer noch durchgebissen. weil ich ihr den anblich ersparen wollte, habe ich ihr aber einen für unsere breiten verständlicheren vergleich gebracht: "ich will sie ja nicht arbeitslos machen." gemerkt habe ich mir dann das knirschen, während sie gezwickt hat. ein sehr eigenartiges geräusch, dass ich bis heute gottseidank zweimal hören durfte. der rest war herzerfrischendes schreien von neugeborenen wunderbaren mädels. genieß es tom, es wird selbst einen alten insektenbrater wie dich umhauen: versprochen. bis bald
sagt dein

PICCOLO, 08.05.07 @ 18:40

Jau Tom!
Warum heisstr das denn Mutterkuchen? Was bei den Tieren, sogar bei Pflanzenfressern wie Hasen udn Kühen normal ist war auch der Menschheit früher einmal erste Stärkung nach der schweren "Geburts - Arbeit". Natürlich gibt es auch jetzt immer noch Leute die solche Sachen für extrem wichtig halten. Es gibt medizinische Gründ wenn jemand einem Heilpraktiker mehr glaubt als dem Hausarzt.
Dabei ist es aber schon etwas Unsinn als Mensch in unserer Zeit das zu verspeisen.
Es hat aber eine tiefere Bedeutung. Zuerst ist das Zeug recht nahrhaft, und es ist vom Tier abgeschaut. Was der Kuh guttut kann für den Menschen nicht so schlecht sein.
Die spagyrische Medizin lehrte, daß das Allerbeste für die kranke Person er selber ist, wenn er sich selber verspeist, daher auch Therapien mit Urin und Eigenblut das man kocht und speist. Jeder Dorfbader vergangener Jahrhunderte kannte Rezepterln. Mit Majoran und Kuttelkraut...

Warum es die Tiere so machen? Weil wenn das Zeug in der Wildnis herumliegt, die junge Mutter leichte Beute der "Jäger" werden kann. Daher wird alles verzehrt. Und erste Nahrung für die geschwächte Mutter.

Also Tom , probieren. Wer schon Kakerlaken und Engerlinge verzehrt hat kann das auch probieren. Das kommt doch von einem lieben Menschen und man kann dabei vielleicht ein geniesserisch - kanibalistisches Gefühl erforschen...

Es soll so schmecken wie die erste Milch einer Kuh nachdem sie gekalbt hat. Diese habe ich als Kind oft genossen. Nur das von der Kuh hat ein Urinaroma dabei. Ähnlich einem guten naturlich gereiften Käse, nur stärker.

TomCool, 08.05.07 @ 18:20

Grenzen
Ich stosse mal wieder an die Grenzen dieser website. Ich hätt so ein schönes Gschichtl, das so richtig Speising ist, für Euch. Sogar mit Rezept.

Aber ich weiß einfach nicht, wo ich's hier reinstellen soll.

Jetzt stehts bei mywoman. ;-)

http://tomcool.mywoman.at/stories/52956/

:-D

katiza, 08.05.07 @ 17:49

Um noch ein bisschen das Feuerchen zu schüren....
...vertrete ich die Meinung, dass es sich bei derlei Vergnügungen - vippend smsen - um Männerspiele handelt ;-).
@dfw hat die kubsesche Auszeichnung damals nicht auch noch den sozialen Faktor enthalten? Also keine Gewalt und Gemeinheit hinter den Kulissen - siehe Thread: Sag mir wo die Frauen sind....

karlheinz, 08.05.07 @ 16:01

essen im Hefn
... hat mich u.u. gerade gestreift, habe nämlich aus purem interesse (und: ich kann nicht über etwas urteilen, das ich nicht persönlich kenne)hofer's "rindsrouladen" gekostet.
siehe betreff.
blöd - auch wieder nicht! war noch nicht im häfen.
entschuldigt den inhaltlichen ausritt.

dfw, 08.05.07 @ 15:47

bin schon wieder friedlich
das Bombenschmeißen nehm ich zurück. Gilt als nicht geschrieben. Wäre Anstiftung. Und essen im Hefn ist auch nicht das Wahre.

dfw, 08.05.07 @ 15:21

Konsumterror
nenn ich das eine und Starterror das andere.
Wenn essen zu einer Show degradiert wird, dann sollns gleich so viel Eintritt verlangen, dass es sich nur mehr ganz wenige der "Spassgesellschaft" leisten können. Die werden dann eh irgendwann "weggesperrt".
Wenn mir 2, nein 3 Köche in den letzten Tagen erklären, dass mehr "handytester" kommen als "normale Esser", dann hört sich der "Spass" wirklich auf. Ich frag mich nur, was den Leuten, den R + R & Co. dabei eingefallen ist. Jemand sollte in Klo.burg a Bombe reinschmeißen. Weil's wahr ist.

kubse hat eine Speising-Auszeichnung vorgeschlagen, schon länger her, für wahre Ess- und Kochkultur. Für so eine Auszeichnung bin ich mehr denn je.

karlheinz, 08.05.07 @ 14:33

danke, sechundfünfzigzwozwo!
du sprichst mir aus der seele.
das nächste problem ist die unfreiwillige viperisierung, der wirt, der dich 3mal gesehen, stellt dich sofort als langjährigen kenner der (hauseigenen) szene hin. a bled, werden doch selbst kritiken, welche du dir persönlich erdenkst während du isst, zu essays (mit all ihren windungen). steigt oder schwindet da das selbstvertrauen, das objektive?

"Was ist das Unbezahlbare bei solchen Lokalen wo das "Drinsitzen" an sich schon ein teures Unterfangen ist??"

...hat vorhin jemand so ztrefflich formuliert:
irgendwie haben sich lokalaufenthalte innert der letzten 10 jahre pecuniär verdoppelt, ich verstehs teilweise auch, bin aber trotzdem entsetzt (wahrscheinlich: wie alt ich ob solcher gedanken werde..).
andererseits käme ich aber nicht auf die idee, preisnachlass für wohlgefühl zu verlangen.
und das erinnert mich an das leichte kratzen am rande des mätressentums in diesem thread: das gilt für beide seiten.

5622, 08.05.07 @ 09:51

sogts amoi:
wiel lange wollt ihr jetzt noch über stars in der küche schreiben? erstens: in österreich gibt es keine stars.
zweitens wird man auch vom ständig beschrieben werden kein star. und drittens: hängt mir diese stardudelei zum hals heraus

und viertens: glaub ich, das thema war ursprünglich aein anderes. gings nicht um die kritiken der gäste?
wer immer das auch vorher von den vippenden gourmets schrieb: da stimm ich vollkommen zu. ich geh sogar so weit und behaupte: die möglichkeit, gourmet-kritiker zu werden, macht aus coolen typen auf dauer schlechte menschen... ;-)

ps.: schön dass du wieder da bist kubse.

PICCOLO, 07.05.07 @ 23:29

Yeah Baby - you´re cool!
Es war ja auch nicht so ernst gemeint, ich habe doch jetzt eben in der "RollingPin" gelesen wie Starköche ihrem Anhang aus der Branche das Geldverdienen erklären. Da sind so Größen dabei, wo man als Insider genau weiß wieviel denen ein Commis de cuisine wert ist. Am Erfolg teilhaben nennt man die Gage jetzt! Ultracool, megageil und so weiter.

Jetzt weiß ich auch warum ich letztens bei einem Hillbilly Wirten im Gelände hier den griechischen Salat auf Villeroy Boch "Bento" Porzellan serviert bekam. Der Kollege hat bei einem Workshop mit Starkochbesetzung mitgemacht.

Dort gings um Anrichtekunst. Wäre aber besser gewesen es sei um besseren Essig und Öl gegangen...

TomCool, 07.05.07 @ 23:10

Stars
Wer ein "STAR" sein will, hat definitiv keine Zeit, im Internet irgendwelchen dahergelaufenen Kritikern zu antworten.

Da reicht ein pauschales Wörtchen bei der Oscar-Verleihung. ;-)

QUARK, 07.05.07 @ 15:11

@kubse -- Klingonen...
...verstehen nichts vom Geschäft. Vom Hackebeil und vom Garch und mit Blutwein wissen sie viel. Und der Krieg ist doch der Vater aller Dinge?

kubse, 07.05.07 @ 13:23

@piccolo
Also wennst es schon so konkretisierst: Ich glaub das nicht, das mit CW und Geld und ausschließlich und so. Aber wenn die Herrschaften Stars nicht wollen, kannst sie nicht zwingen. Erwartungen weg...
Ich habs jedenfalls anders gemeint, und möglicherweise auch die Frau Deutsch.

(Im Übrigen, wenn ich schon ad erwähne: Fällt dir eigentlich auf, dass du ziemlich dieselbe Meinung wie sie vertrittst? Ich seh das schon so, wenn ich mal deine Angriffe weg lass. Was das Wichtigtuergehabe etc. anbelangt, sprecht ihr euch gegenseitig aus der Seele - kannst das Hackebeil wieder an seinen Platz hängen ;-))

-ad-, 07.05.07 @ 10:34

Namlos
Letzten Sommer hab ich mir das Lechtal erfahren, an einem kühlen Regentag, einfach nur um zu schauen. Von Lech über Warth hinaus ins Tal, berührt von der anfänglichen Stille und Größe. Und bin hinauf nach Namlos, da wollt ich immer schon hin, einen Ort mit solchem Namen muss man sich einfach mal anchauen. Beim Kreuz war ich nicht, ich wollt - in einer weiteren Zusatzrunde von hinten nach Leutsch kommend - dem profiler einen Besuch abstatten, aber er war nicht da. Bei Schönwetter fahr ich wieder mal nach Namlos.

PICCOLO, 07.05.07 @ 10:03

@kubse
..ich weiß es ist schwer, was mich betrifft denke ich gerne darüber nach - zum Schmunzeln - dass der Bürgermeister von hier ja doch in der LAge sein müßte seine Hätschelbabies zu Kommentaren im Speising Blog zu bewegen. Das wäre respektabel. Oder machtg Cw auch alles 100% nur gegen Bezahlung?

Will meinen: Es muß in unserer Welt des Essens wirklich noch etwas "unbezahlbares" geben können - sollen wollen dürfen... Was ist das Unbezahlbare bei solchen Lokalen wo das "Drinsitzen" an sich schon ein teures Unterfangen ist??

Das flößt mir keinen Respekt ein..

kubse, 07.05.07 @ 09:46

@mazi&oberkllner
Und zur Kuschelecke weiter oben: Ich bin dem Oberkllner durchaus dankbar für die Präzision seiner Meinungen. Das ist mein persönliches Empfinden, das von dem "Nicht erzogen werden Wollen" ganz besondere Nahrung erhält.
Bussis auf die Bauchis ;-)

kubse, 07.05.07 @ 09:41

sms
Wie immer und überall: ich glaub, es kommt drauf an, was ich aus etwas mache, für mich persönlich. Bin ich eh so schon ein negativer Typ, werd ich es beim Essen Zerpflücken und Kritisieren auch sein. Oder andernfalls mit Freude und Respekt handeln. Da ist aber der Punkt, den unsere Tischmutter vielleicht meint: Wenn ich les, "nur gewisse", dann denk ich da nicht an Gourmedia, lieber Piccolo, sondern mehr an die SMS-Gesellschaft der "Wichtigen" (folgerichtig VIPs genannt ;-)), die so anonym bleiben, dass sie ganz leicht den Daumen runter oder rauf strecken -tippen- können, und schon (nach ein paar Mal) hat der Wirt ein Problem mehr. Und wie diese VIP-Tester
gestrickt sein dürfen, lässt sich an den Mittagsessern des vorigen Threads ablesen.

Der Unterschied: Hier in Speising geschieht es auch anonym, aber ich kann mir im Lesen der Kritiken und Erlebnisse ein Bild machen, nicht nur vom Restaurant, sondern auch von xy, der mal einen Guten, mal einen schlechten Tag hatte - mich interessiert da schon sehr der Schreiber, ohne hinter das Akronym schaun zu wollen. Aber diese SMS sind schnell abgeschickt, da bedarf es eben weder eines Nachdenkens noch Respektierens.

Piccolo, erinnerst dich? "Da loggt sich ein Irgendwer ein und kritisiert den Hanner" - darüber kann man eben reden. Und jeder kann selbst entscheiden, was er ernst nimmt.

TomCool, 06.05.07 @ 19:32

Wirtndasein
hab ich ja jetzt 10 Jahre lang hinter mir.

vielleicht das falsche Beisl.

Ob ich jemals wieder sowas vor mir habe, wird sich Dienstag und Mitwoch entscheiden, wenn die Gerichte sprechen.

Ich freu mich schon! ;-)

motorradlberger, 06.05.07 @ 14:46

Alpengasthof Kreuz
(Tel. und Fax 0043-5674/8256,

E-Mail: gasthofkreuz@gmx.at), Zimmer mit Frühstück 17,50 Euro, Halbpension 25,50 Euro

Namloser Hof (Tel. 8153), Zimmer mit Frühstück ab 22 Euro

RESPEKT!!!

motorradlberger, 06.05.07 @ 14:43

5622
Namlos – ein Winter- und auch Sommermärchen. Mit ca 100 Einwohnern. Im Gasthof Kreuz sind wir oft die einzigen Gäste. Die Stube ist schön neu vertäfelt, aber schlicht und schön geblieben, der Topfenstrudel selbst gemacht. Der Wirt erzählt von den Stammgästen, die gern zum Tourenskifahren herkommen, und von meinem Vater der dort die Jagd gepachtet hatte.
Was soll ich sagen, schade, dass die Meinungs- und Respektmacher so etwas nie erreichen, und mit diesen Idyllen ließe sich auch kein müder cent verdienen. Die Betongebirge sind einfach zu weit weg.
Das ist wirklic hetwas für Speisinger. Weit weg von Ihrer PLZ ist es ber nicht - Übers Allgäu, eine Tagesreise mit der BMW.

5622, 06.05.07 @ 13:10

it's only one song
jajaja. aber so wars eben schon immer. es geht runter, dann gehts wieder rauf, dann gehts wieder runter, dann wieder hinauf...

beschweren braucht sich aber auch kein bankrotter wirt drüber. jeder ist für sich selbst verantwortlich, wem er nacheifert. vor allem aber für das stammpublikum, auf das er es abgesehen hat. hat am ende tatsächlich der josef hader in "indien" recht, als er dem dorfer erklärte: "90 prozent der wirte san zu 100 prozent ar...l....r"

@motorradlberger: namlos scheint mir ein bisserl weit weg zu sein. außerdem musste ich bei meinem letzten vorarlberg-besuch englisch mit dem tankwart sprechen, weil unsere dialekte zu unterschiedlich gefärbt schienen...

motorradlberger, 06.05.07 @ 10:00

Wer hat denn hier Respekt??
Man hat ja nur Respekt vor der eigenen Courage! Die ist aber reltiv "eigespritzt" . Auf Wienerisch ausgedrückt. Meinungsvielfalt wird nur in vorgegebenen Richtungen akzeptiert. Daher die Führer. Weil irgendwie braucht der Plebs das. Überall. Daher hat man Respekt vor Heinz Hanner oder dem Steiereckwirten. Sonst sinds hohle Säcke, was sage ich, Seifenblaserl an lauen Lüfterln, was sage ich Schäumchen die am Wirtschaftswachstum picken. Alleine der Abgang einer korrupten Bankencrew bringt sechs Lokale in Existenznöte, wenns schlimm kommt. Wehe es kommt da aber ein mittlerer Finanz - Sturm daher.. Jedes Käslöchli im Montafon lacht sie lauthals aus.. Und Respekt vor Managern die selber Angst vor der immer dräuenden materialistischen Faustwatsche haben? Da lachen dann auch die Bio - Hühner vom Rüetlibauern in Namlos! Mnamlos ist im Lechtal ganz hinten. Sollts mal hinfahren!!

PICCOLO, 05.05.07 @ 15:03

Tom...
..es gibt im Land viele schöne Wirtshäuser. Die schreien alle wenn der Tom an ihnen vorbeifährt: "Tomm bleib stehn!! Rette uns vor der Spitzhacke oder vor dem Dasein als ägyptische Pizzeria bis zum Abriss..

Ich kann mir dich als Wirt herrlich vorstellen. Eine Persönlichkeit die weiterwachsne kann, eine liebe Wirtin hast ja auch dabei - oben wohnst du unten lebst Du. Hinterm Haus hast einen Garten. Die Manager können sich ein Loch ins Knie bohren und ihre Patschen selber wieder aufblaasen. du bistg dort sowieso nur eine Nummer. Irgendwann einmal eine Nummer zu klein wenn die Bude von der Heuschrecke vernascht wird.

Köche sind keine Nutten der Industrie und Fabriksware wie Mangaer schon gar nicht. Daher passen wir nicht einmal in eine Gastro - Messehalle.
Bussi an Alle!

TomCool, 05.05.07 @ 10:22

Mein Mittagessen
verkommt immer mehr zu einer reinen Verkostung mit Bewertungsfindung.

Und in meinem Fall ist das leider Job.

Tagein, tagaus bei irgendwelchen Verkostungen, Verkaufsgespräche, Entwicklungsküche, "Qualitätssicherung" von Speisen, die längst schon beim Kunden angelangt sind. Virtueller "Pass", nur nach dem Abservieren.

"Das hätten wir besser machen können", tönt es.
"Alles kann man besser machen.", töne ich.

Der Job strahlt aus ins Privatleben.

Nichts geht mehr ohne den Gedanken: "Hätte ich das rausgegeben? Benotung? 1? 3? Gar 5?"

Gott sei Dank ist meine Frau dabei. Und ich vergebe eine Eins. Für die Kommunikation, für ihre Anwesenheit, für ihren Bauch. Da vergess ich gleich, was ich eigentlich esse.

Und zum Glück hab ich dann auch noch meistens selbst gekocht. :-D

PICCOLO, 04.05.07 @ 11:07

Das Maggi und das Hügli
.. ist überhaupt kein Anlass für kritische Ansätze. Das sind sogar Errungenschaften, die generell die Gastronomie verbessern. Weil sie magenstärkend und teilweise desinfizierend wirken. Und mancher schlechten Suppe ein akzeptables Aroma verleihen.
Und Naturiumglutaminat.Beim Wirt igitt schreien, und daheim das Zeug kiloweise dazupulvern, weil man just selbst keinen Schimmer von Geschmack hat??

Aber trotzdem: Wo bleien die Hätschelbabies der Szene mit ihrer Meinung? Ignorieren sie ihre Gönner, die jaa auch an der Spitze dieser Plattform sitzen?

PICCOLO, 04.05.07 @ 11:00

Stammtischgewäsch...
ist aber auch so ein Begriff, mit dem man eine bestehende Irrlehre generalsaniert. Weil damit ist das "Geschreibsel" unserer erlauchten GTourmedia Gesellschaft schnell rehabilitiert. Ohne etwas Besser zu wissen.
Der Feinspitz ist hier ein devoter Knilch. Der Breschnev aller Feinspitze wird das zu schätzen wissen.

mazi, 04.05.07 @ 08:02

Unterkieferrhetorik
Selbstverständlich bin ich für Gegenrede - aber in der Form, dass man nicht den knirschenden Unterkiefer á la Gattuso raushört, sondern zur eigenen Hochform aufläuft, herausgefordert nicht durch Stammtischgewäsch, sondern durch ernstzunehmende Bemerkungen, Meinungen, postings.

Kritik, die sich als alleinige Herrscherin der Wahrheit empfindet und nicht relativieren kann, also andere Meinungen auch stehen lassen kann, ist keine Kritik , sondern - leider - Besserwisserei.

Und Besserwisserei ist, schlicht gesagt, für mich ungefähr Maggicarpaccio an filigranem Hüglisalat mit Glutamatschäumchen.

OberkllnerPatzig, 03.05.07 @ 22:28

... deswegen auch Hügli!
Hüglitrinken macht schön.

PICCOLO, 03.05.07 @ 22:26

Man macht sich aber nicht gerne "patzig"
Im Grunde ist er hier ja eine Art virtueller Wirtshausstammtisch. "Gleichgesinnt" aber mit verschiedenen Meinungen. Wir wollen eine bessere Welt und erkennen wie schwierig das geworden ist. Vor mir geistert Hieronimus Bosch´s Bild vom Heuwagen, wo jeder einen Halm herausrauft und rund herum die ganze Welt mit sich selbst streitet.
Eine Metapher für die Welt am Egotrip.
Wehe dem der sich zuviel herausnimmt. Wir haben das noch gar nicht bemerkt, dass Kritik schon etwas unerwünschtes ist. Denn ihr Sinn, die Wahrheit, Gerechtigkeit zu fördern, ist verloren. Was "anerkannt" ist trägt der Anerkannte wie einen Orden vom Kaiser Karl.
Also sagt mal was gegen die bekannten Großmogulen der österreichischen Gourmediaküche?? Da reisst glatt den Bürgermeister mitten unterm Gänseschmalzbrot vom Hocker!
Die können so blöd sein wie sie wollen, so besoffen und grenzdebil wie sie nur können.Und sie können so pleite sein wie der Niederösterreicher. Österreich ist in der Gastronomie noch immer auf Zwergerlgartenniveau!
Weil man die Kritik immer abwürgt. Weil sie dem Mautner Markhof oder jetzt vielleicht dem Roten Bullen nicht passt. Oder die hirnfetten Standards, Kuriere und Kronenzeitungsmacher kennen nichts anderes?

Alles was denen dagegenläuft ist Majetätsbeleidigung.
Bei Angelegenheit des Geschmacks hat man aber doch die Freiheit etwas Unermessliches zu kommentieren.
Aber so wenige Köche kümmern sich hier um diese Stammtisch Streitkultur.

Ich glaube auch die Köche welche hier bei Speising dabei sind, kümmern sich nur um das eigene Lokal und PR dafür,so dass es immer wieder auftaucht usw. Sonst würde ja ein H.H oder der Meister Wörther oder der Gerergarer schon öfter was hereinschreiben. Und ein bißchen streiten. Aber die kennen sich ja am Ende gar nirgends richtig aus?
Die Herren sind meiner Meinung nach um jede Meinung verlegen, weil sie denken in Speising ist ihr Klientel und wenn sie da was "ordinäres" von sich geben verlieren sie ein Werbestandbein.
Viele der angemeldeten Mitglieder gehören längst wieder entfernt, weil sie nur einmal angemeldet waren, als sie ihr Lokal eintrugen. Und das zweite Mal als sie unter einem anderen Profil ihr Restaurant gelobt haben.
So macht ein Blog weniger Spaß. Man hat sich ja ab und zu auch ein paar Watschen verdient. Ich möchte jede genossen haben...

andreasbigler, 03.05.07 @ 21:29

Maggi
Na siehst, wer sich mit Maggi zuschüttet, wird dazu verdammt, in die Branche der Kinderquäler tätig zu werden.

alma, 03.05.07 @ 13:47

geiles hügli
*kicher* Gilt das auch für Maggi? Ich erinner mich an meine Kirchenchorzeit, da saßen wir nach der Probe immer im Kellerstüberl des Gasthofes beim Bahnhof; einer der Tenöre hatte eine mir unerklärliche Affinität zu Maggi, hat es sich in die Hand geträufelt und ausgeleckt. Heute ist er ehrenwerter Hauptschullehrer und hat eine sehr blonde Sopranistin mit vielen Hügeln geheiratet.

OberkllnerPatzig, 03.05.07 @ 12:21

5622: Nimm´ reichlich!
@ Mazi:
Wenn die Plattform Speising das Gasthaus ist, in dem wir uns austauschen, dann ist da bestimmt auch Platz für unterschiedlichste menschliche Facetten: Übellaunigkeit, Ärger, Schnoddrigkeit, Provokation uvm. - die Frage ist, wie man damit umgeht.
Ich empfinde hin und wieder einen Schuss Engstirnigkeit als erfrischend und als Substrat für einen intensiven Gedankenaustausch.
Nur Kuscheln wird mit der Zeit fad, Provokationen und Gegenrede sind das Salz in der Bloggersuppe.

Wo bleibt der heftig ausgetragene Streit überm Schnittlauch auf der Leberknödelsuppe? Warum schreit niemand auf, wenn ein mieses Lokal schöngeschrieben wird? Wo ist die Fraktion, die Hügli echt geil findet? Warum reagiert niemand, wenn das Wirtshauswunder demontiert wird?

Widerspruch, auch bei den Lokalkritiken, ließen das Forum aufleben - es könnten Threads entstehen. Zur Zeit sind es in der Regel zur Kenntnis genommene Einzelmeinungen, feedbacklos hingenommen.

Hier sehe ich eine Chance.

5622, 02.05.07 @ 22:54

ah ja
und patzig: legendär!!! wie immer. ich werde deine 10 punkte bei gelegenheit abkupfern und so tun als ob die mir eingefallen wären. oder hast du auf deine 10 regeln schon copyright?

5622, 02.05.07 @ 22:44

i kenn mi nimma aus
kann mir jemand gschwind mal schreiben, worums jetzt gerade genau geht?
und zwei sachen noch:
@liebeserklärung von dfw an ad: hab ich mir gleich gedacht, dass du auf strenge damen stehst ;-))

@mazi: mir gehts manchmal ähnlich. aber glaub mir: heut liegt's voll am wetter. mich regt auch schon den ganzen tag alles mögliche auf und im endeffekt stellt sich raus: eh alles nur halb so wild...
bussi auf die bauchis

PICCOLO, 02.05.07 @ 22:01

Es fällt mir schwer zu trennen...
Aber ich sehe eine Evolution des Fein sinnigen Geschmacks direkt vor uns. Oberkellner Patzig beschreibt es wieder gut. Wir kommen immer mehr mit völlig ungebildeten Kundschaften zusammen. Solche Personen die vermutlich glauben alles kaufen zu können.
Sie benutzen das Gastgewerbe das es schon lange nicht mehr schafft, zuerst sich selbst gerecht zu werden. Weil es praktisch überall ist. Im Kika beim Lutz, beim Frisör usw.. Jetzt ist der Angestellte im Restaurant keine respektable Person mehr. Weil jeder das zu können scheint.
Nur der Haubenkoch wird noch als etwas "Besonderes" registriert, den Fernsehkoch noch, und der aus der Pietro Pizzi Werbung.
Essen wenn es überall ist, löst beim Menschen nicht mehr jenes Gefühl aus das benötigt wird um zu geniessen. Der Hunger nach einer langen Postkutschenfahrt. Nach der Arbeit am Acker. Essen ist keinen Dank an seine Glückgöttin mehr wert. Man vergleicht die Leichtigkeit wie industrielles Essen entsteht mit dem Koch im Restaurant. Und will Alles! Und ganz fein. Von links von rechts, immer.

Und irgendwann dann ist es soweit. Man bleibt daheim und kocht sich was. Weil Restaurant Essen immer teurer wird. Und die Manieren - auch der Angestellten - immer schlimmer.
Dieses mütterliche Gefühl und hingebungsvolle Dienstleistungsbereitschaft, ohne das die Arbeit gar nicht voran geht, will man für so wenig Geld gar nicht mehr hergeben. Die Unternehmer machen es den Leuten nicht leicht. Gastronomie! Mir graut vor Dir!!

Und was wann es keine Betriebe mehr gibt wo man das erlernen kann? Wenn alles nur mehr "ge - manged" wird?? Betriebsgesellschaften wohin man schaut. Wo kein direkter "Patron" mehr da ist - der auch väterlichen Schutz bietet.

Die Hure ist mir ein Anliegen. Die "Edelhure" ist nicht nötig, sie erscheint wie die Diamantgeschmückten Handys kommen. Das ist auch nur eine Notdurft, aber des Hochmuts. Ich akzeptiere es und nur damit kein politisch motivierter Eindruck entsteht: Was beliebt ist auch erlaubt. Aber auslegen tue ich das für mich und hier schon so. Ich will etwas Besseres.

mazi, 02.05.07 @ 20:44

Wo?
Alles ist Veränderung. Offenbar auch der Blog - was ich aber sehr vermisse, ist die gewisse Leichtigkeit, der Humor, das Augenzwinkern.
Intelligenz zeigt sich meiner Meinung auch im Lachen über sich selbst. Über überzogene Erwartungen, über erlittene "Schmach", über die eigene Wichtigkeit. Wo das fehlt, gewinnt Kleingeistigkeit, Engstirnigkeit, Dogmatismus.
Und nicht nur in der Kirche ist das unangenehm.

Ein Gast, der glaubt, dass der Wirt ihm zu Kreuze kriecht, nur weil er beschlossen hat, Geld (oder eine gute Kritik) bei ihm zu lassen.

Ein Wirt, der sich selbst hochstilisiert zum Gott des Kochlöffels und Gäste einfach rausschmeißen kann, wenn sie ihm nicht ins Gemüse passen.

Ein Kitiker, der meint, der Weisheit letzten Schluss gefunden zu haben und sich entsprechend in Hochmut und Herablassung übt.

All das ist unangenehm und dumm. Einfach dumm.
Und Dummheit ist der Feind des Feinen.
Beim Essen.
Beim Schreiben.
Beim Lieben.

Grobschlächtiges Jammern ist unangebrachtes Konservieren. Mit neuen Ideen, ohne sein Selbst zu verlieren und ohne, was mir wichtiger scheint, den Respekt vor dem Anderen, sei es Gast, Gastgeber oder Ware, zu vergessen, kann man dem entgegenwirken.

Pedantische Wortklaubereiblogs gibt es genug. Speising hat sich erfrischend davon unterschieden.
Bis jetzt.

OberkllnerPatzig, 02.05.07 @ 19:50

Gesucht: Nash-Gleichgewicht!
Es ist schon einige Zeit her, da gab es im Standard einen schönen Holzer-thread zum Thema "10 ways to kill your Umsatz". FH hat sich da über lausige Kellnerleistung ausgebreitet, meine Replik war "10 von vielen Methoden, unfreundlich bedient zu werden". Und genau da spiegelt sich diese rare Balance zwischen berechtigten Ansprüchen eines Gastes und den nachvollziehbaren Erwartungen eines Wirten an seinen Gast wider. Auch ich konnte nicht immer der Versuchung widerstehen, Gäste zu erziehen - wohlwissend, dass das komplett sinnlos ist, wiewohl wichtig für die Psychohygiene.

Hier meine Liste:
1) Die Annahme, der einzige Gast im vollen Lokal zu sein
2) 10 Stationen a 12 Tische im Freien, dem erstbesten vorbeilaufenden Kellner " A Seidl" zuraunen, ohne noch einen Tisch gefunden zu haben und nach erfolgter Platznahme zu glauben, bereits bestellt zu haben
3) Reserviertschilder nach Gutdünken zu vertauschen und sich zu zweit auf einen 6-Personen-Tisch zu setzen
4) Zur "Rush-hour" beim Weinkosten eine peinliche 5-Minutenshow abziehen
5) Unzufriedenheit über die Speise / Getränk / Lokaldesign / Preise / Platzsituation am Kellner auszulassen (unfreundlich, despektierlich, kein Trinkgeld)
6) Auf die Frage "Mit- oder ohne Kohlensäure" in ein lang anhaltendes Entscheidungtief zu fallen
7) Sessel eines Nachbartisches als Garderobe zu gebrauchen
8) Zu tun, als ob man reserviert hätte
9) Den Kellner am eigenen Tisch zu ignorieren (sic!)
10) 1 Minute nach Frage des Kellners nach einem weiteren Getränkewunsch (diesen verneinend) so zu tun, als ob man seit Stunden am verdursten wäre
etc. etc. etc.....

Ich bleibe dabei, als Wirt hat man zwar das Recht, sich seine Gäste auszusuchen (im Rahmen unserer Verfassung), sollte davon aber möglichst selten Gebrauch machen. Es gibt eben keine blöden Fragen ...

dfw, 02.05.07 @ 18:48

Die perfekte Gastgeberin
Am 06.01 fiel mein Blick auf sie. Über dem Bild heißt es "Das Gastlog" und darunter "Tischgespräche". Am 06.01. habe ich mich bei Speising registriert.

Die Einladung zu ihren Tischgesprächen habe ich gern angenommen. Was sie serviert hat an Köstlichkeiten war vom feinsten. Wöchentlich hat sie die Karte gewechselt. Und mich überrascht mit neuen Kreationen aus dem Reich der Sinnesfreuden. Einiges davon war stark gewürzt. Gepfeffert und gesalzen. Manches schien mir ungenießbar. Ich habe es trotzdem gekostet. Es hat geschmeckt. Deshalb bin ich einer ihrer Stammgäste geworden. Jederzeit willkommen.

Ihr Tisch war immer wunderschön gedeckt. Mit silbernen Platztellern und Glasorgeln. Mit feinstem Porzellan und prachtvollen Blumen.

Ihre Phantasie habe ich bewundert beim Zusammenstellen der Themen. Sie waren anspruchsvoll. Sie waren bereichernd. Nie sinn-los. Manchmal bin ich vom Thema abgeschweift. Manches Gespräch war zu hitzig. Sie hat es mir grosszügig nachgesehen. Auch bei weniger Sinnhaftem ist Sinnvolles zustande gekommen.

Sie hat mich zum Lachen gebracht und zum Sinnieren, zum Zuhören und Mitlesen. Sie lehrte mich Tischmanieren. Einmal hat sie mich heruntegeholt von einer Wolke der Begeisterung. Das war gut so.

Als Gast war ich bei ihr König. Sie blieb die Kaiserin.

Sie hat mich heute zum allerletzten Tischgespräch eingeladen. Mit Wehmut im Herzen bin ich gekommen, das gebe ich zu. Sie wusste, dass sie nur einige Zeit wird einladen können. Die Zeit ist viel zu schnell vergangen.

Die Themen, die sie heute umschreibt, sind meine Lieblinge als Speisinger. Als hätte sie es geahnt. Es geht um die Kultur des Essens und um die Kultur der Restaurantkritik.

Meine wunderbare Gastgeberin hat einen Namen.

Ihr Name ist Angelika Deutsch.

Sie möge meine Dankbarkeit für ihre Gastfreundschaft entgegennehmen.

-ad-, 02.05.07 @ 18:12

Edel-...
Über die Definition der Edelhure, lieber Piccolo, müssen wir nochmal diskutieren. Aber nicht hier. Die Mitte finden: d'accord.

PICCOLO, 02.05.07 @ 17:52

Ich muß dem Herrn Oberkellner Patzig Respekt zollen..
Essen ist eine Notdurft. Nicht mehr. Wer anders isst oder darin vom Früheren her mehr sieht, als Restauration seiner Kräfte - öffnet sich eine Art Büchse der Pandora. Körperliche Wracks auf Grund von Über - Essen und Über - Esskultur laufen dir jeden Tag zehn überm Weg. Die Lust auf immer neue Geschmäcker hinterlässt auch geistige Wracks die ihre arttypische Ernährungs- notwendigkeit korrumpiert haben.

Der Wirt oder Gastgeber erscheint mir hier wie eine raffinierte Edel - Hure. Die Hure ist für mich eine "entartete" Frau, eine Frau die alle erwünschten erotischen Attribute ihres Wesens "verkauft" und durch das Geschäft damit,die Fraulichkeit und Mütterlichkeit uvm. völlig verkehrt. Falschheit gepaart mit Habgier.

So wird Essen in den jetzigen oberen Kreisen der Gesellschaft wieder zum Gegenstand des Hochmuts. Auf beiden Seiten. Da der Wirt der den Gast knechten will, und dort der Verspeiser der den Wirt, der sich an seine Regeln binden muß damit der überhaupt hingeht, - versklavt.

Die Mitte muß sein, dass man den Gepflogenheiten des Zeitgeists als Gast und als Wirt Rechnung trägt. Man kann den Weltmarkt nicht übersehen und die Errungenschaften der modernen Ernährungslehre. Aber nur als Zugeständnis. Man soll aber das der Gastronomie zugrungegelegte Wesen - Befriedigung eines existenziellen Zwangs nie außer Acht lassen..

OberkllnerPatzig, 02.05.07 @ 14:22

Wirt vs. Gast
... ich bin halt doch lieber im Gasthaus als im Wirtshaus. Ich will auch nicht erzogen werden. Auf Eigentümlichkeiten bitte ich doch sehr höflich, gleich vorweg aufmerksam gemacht zu werden (beim Reservieren, bei der Begrüßung, vor der ersten Bestellung) - ich möchte auch rechtzeitig gehen können, wenn ich nicht dem Wunschgastbild eines Wirten entspreche.

Ich kann Lokale, die nur ganz bestimmte Gäste wünschen, partout nicht ausstehen. Dieses "Untereinandersein", das selbstgefällige Zurschaustellen des "Ichgehöredazu" kotzt mich in der Regel an, egal ob Yppenplatz oder Tuchlauben.
Je breiter das Spektrum der Gäste, desto stimmungsvoller für mich. Ein Gastbetrieb sollte auch so etwas wie Menschlichkeit ausstrahlen, ein Grundprinzip zwischen Gastgeber und Gast. Ein Ort, zugänglich für jeden, niemals abweisend, stets einladend.

andreasbigler, 02.05.07 @ 11:59

Essen, um den Hunger zu stillen - "Erwachsenen Erziehung" ?!
Diese Aussage trifft in erster Linie auf alle Menschen zu, da wir ja sonst verhungern würden. Aber ich erinnere mich auch, dass man diesen lebensnotwendigen Vorgang in Ruhe durchführen sollte - so sagen zumindest einige befreundetet Mediziner - und ich kann dem nur beipflichten. Wenn die Zeit für ein relaxtes Mittagessen nicht reicht, dann ist ein kleiner Snack, der den ärgsten Hunger stillt, wesentlich besser und auch erfreulicher.

Ein befreundeter Wirt - er hat mich gebeten sein Lokal NICHT zu "promoten" - wurde bis vor einem Jahr von "Multitasking-(Fr)essern" regelrecht heimgesucht. Nun hat er diesem Treiben ein Ende gesetzt, in seinem Lokal werden keine Telefone, Palms, Lapptops und Co geduldet und "wichtige", stressmachende Tischgespräche sollten auch vermieden werden, nicht einmal ein Haustelefon läutet in der Gaststube, da geht es absolut gemütlich und entspannt zu. Die modernen Kommunikationsmittel werden in wunderschönen versperrbaren Kästchen deponiert und während sich die Gäste bei der "Nahrungsaufnahme" erholen, übernehmen zwei Mitarbeiter des Restaurants alle eingehenden Anrufe. Beim Verlassen des Lokals bekommen alle Gäste die für sie bestimmten Notizen, um sich ihrem Burnout wieder ein Stückerl nähern zu können.

So unüblich das klingt und so sehr alle Beteiligten befürchteten, das würde viele Gäste verärgern und daher "vertreiben", um so mehr wurden alle vom Gegenteil überrascht, das Lokal ist zu 95% ausgelastet, weil sich die Gäste nicht bevormundet, sondern umsorgt fühlen.

Ach ja, sollte jemand herausfinden, wo sich dieses Lokal befindet, ein gut gemeinter Tipp: Für uneinsichte "Handyfonierer", gibt es den Handypfahl - die dort aufgenagelten Telefone sind echt!

piccolina, 02.05.07 @ 11:18

Dank an 5622!
Himmlisch geschrieben, herzhaft gelacht - Danke!
Ja, so einfach gehts, wie Hesse und am Ende der Autor schreibt.
Piccolo wird nicht meißeln, er wird sicher nur auf seine Website verweisen, das steht's ja drin, wie er so richtig denkt.
Ich kann eigentlich auch die Bewertungs-Manie nicht ganz verstehen und ich bedauere Köche/Köchinnen, die dadruch ständig im Leistungsstress stehen. Ist die Koch-Meister-Prüfung nicht schon arg genug? Ist die Gaststube leer, spricht sie Bände und jeder weiß, der Koch hat Dauergrippe. Wie sagte meine kochunbegabte Mutter, wenn ich nach dem ersten Bissen fragend auf sie blickte: "Iss, Kind, man kann es essen!" - Betonung auf "kann".
Ich werde jetzt meine Lieblingsfriseuse fragen, ob sie den "Goldenen Kamm" anstrebt und meinen Auto-Rudi, ob er schon einen "Schraubenzieher mit Brilli" hat für seine begnadete Phantasie, mein Auto immer wieder zum Fahren zu überreden. Immerhin ist mein "Cuxi" Bj.1989 (kein Tippfehler = 1989!)und er fährt noch... -
Das Ärgerliche an Hauben ist nur, dass der Gast für die Auszeichnung bezahlen muss, die doch eigentlich nur den Koch erfreuen soll. Ich bewundere jeden, der, von seiner Kochkunst überzeugt, auf diese Haubenjagd verzichtet und auf seine Gäste vertraut, die ihn mit jedem Wiederkommen direkt und ehrlich auszeichen! - Wie wär's mit einem "Goldenen Tellerchen" für treue Gäste?

5622, 02.05.07 @ 09:33

uiuuuuuuiiiiiiiiii!!!
jetzt wirds wieder heiß und ich seh im gedanken schon piccolo vor mir wie eine rede in granit auf die speising-homepage meisselt...

für mich stellt sich zu diesem thema eigentlich nur eine einzige frage: warum muss ein restaurant überhaupt bewertet werden. wer nahm sich von wem irgendwann das recht, sich als weltlicher gott aller köche aufzuspielen? frisöre kriegen von niemand "kämme" verliehen, mechaniker keine "schraubenzieher" und ärzte keine "spritzen". aber die köche hecheln ihren sternchen, häubchen, gabelchen und sonst was hinterher. warum reicht unseren köchen nicht ein blick in ihre gaststube, um herauszufinden, ob sie gute oder schlechte arbeit leisten?

Und was unsere lieben testesser betrifft, möcht ich noch einen auszug aus einem meiner lieblingsgedichte über die menschliche Bedingtheit von heinrich heine zitieren:
"Der Mensch, der hat nur einen Mund
Weil zwei Mäuler ungesund
Mit dem einen Maule schon
Spricht zu viel der Erdensohn
Wenn er doppelmäulig wär -
fräß und lüg er auch noch mehr

Hat er jetzt das Maul voll Brei
Muss er schweigen unterdessen
Hätt er aber Mäuler zwei -
Dann lüge er sogar beim Fressen"

wenn es noch wen interessiert und weil es thematisch Bestand eines früheren Blogs war: der schlusssatz des gedichts lautet folgendermaßen:

"Was dem Manne dient zum Seichen -
Damit schafft er Seinesgleichen"

schön, gell: wenn man hin und wieder aufs wesentliche hingewiesen wird
meint euer

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