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Das Weinlog
22.06.04 @ 20:40
300 Flaschen Burgunder (Nachtrag zum Bloomsday)
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Da James Joyce seinen Protagonisten Leopold Bloom nicht nur die selbstzubereiteten Hammelnieren verspeisen ließ ( www.speising.net/weblog/index.php?detail=22847 ), sondern auch tagsüber verköstigte, wurden auch diese liter- bzw. kulin-arischen Ereignisse vergangene Woche ausgiebig begangen. So folgten 2000 „Bloomsdayer” den Spuren ihres Helden in Davy Byrnes Pub in der Dubliner Duke Street und vertilgten dort 300 Flaschen roten Bourgogne 1999 des Hauses Jadot zu dem sie das literarisch verewigte Gorgonzolasandwich verzehrten.
Es wird berichtet ( www.decanter.com/news/55997.html ) , dass sowohl die Wein- als auch die Gorgonzolavorräte zur Neige gingen, noch bevor es der Bloomsday ihnen gleich tat.
Obwohl ressortmäßig eigentlich unzuständig, erlaube ich mir doch für wagemutige Joyce-Fans unter den Traubingern ein entsprechendes Rezept mitzuteilen.
Irisches Sodabrot
Das Backrohr auf 220 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen
300ml Universal Weizenmehl (bei Bedarf mehr)
240ml Vollweizenmehl
1,5 TL Speisesoda (Natron)
120ml Hafermehl
60ml Weizenkeimlinge
60ml Butter
310ml Buttermilch
Eine 22cm Kastenform sorgfältig buttern und mehlen.
Die trockenen Zutaten in eine Schüssel zusammensieben und die Butter rasch einarbeiten bis die Masse krümelig wird. Mit einem Kochlöffel die Buttermilch untermischen und rasch durchkneten (nicht länger als eine Minute). Falls der Teig klebrig ist, noch etwas Mehl zugeben.
In die Form drücken und ca. 30 Minuten backen bis die Oberseite braun und knusprig ist.
Gorgonzola-Sandwich
(Davy Byrnes Pub-Style)
für 4-6 Personen
1 irisches Sodabrot in Scheiben geschnitten
225g Gorgonzola
Dijonsenf
grünen Salat
Tomaten
Butter
Salz und Pfeffer
Die Hälfte der Brotscheiben dünn mit Butter bestreichen und mit einer großzügigen (!) Schicht Senf bedecken („A warm shock of air heat of mustard haunched on Mr Blooms heart.”).
Mit Salatblättern, dünnen Tomatenscheiben und Käse belegen. Salzen und pfeffern nach Geschmack.
Mit je einer weiteren Brotscheibe bedecken. und in Streifen schneiden.
Dazu trinkt Bloom ein Glas Burgunders. Besser Berufene als ich mögen beurteilen ob dieser Burgunder tatsächlich (wie am Dubliner Bloomsday) rot war, aber ich habe gewisse Schwierigkeiten, mir roten oder auch weißen Burgunder als ultimative Kombination mit dem Sandwich vorzustellen. Doch Bloom scheint es genossen zu haben. (”Sips of his wine soothed his palate.)
Für die Erfahrungen engagierter Traubinger, die sich einem Selbstversuch unterzogen haben wäre ich äußerst dankbar.
In der Zwischenzeit trinke ich roten Burgunder, ohne mich den Gefahren eines Senf-Gorgonzolasandwiches auszusetzen:
Sylvie Esmonin, Volnay Santenots 1er Cru, 1999
In der Nase rotbeerig, feinsäuerliche Frucht, sehr klar und konzentriert, Weichseln und Blutorangen, auch etwas süße dunkle Kirschen. Tiefe.
Straffer Gaumen. Orangig-säuerlich. Frisch und lebendig. Gute, noch etwas strenge Struktur. Dabei elegant und mit feiner zarter Süße. Zug. Gute Länge. 17.5
(Gesehen um 36€ bei Quendlers feine Weine)
Auch wenn der Wein klar die 08/15 Limits verpasst scheint er mir doch angesichts des sehr guten Jahrgangs und des vertretbaren Preis-Leistungs-Verhältnisses ein außerordentlich empfehlenswerter Burgunder.
-hs.

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