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Das Weinlog
29.03.05 @ 21:05
Fruchtig!
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Ich lese gerne, aber nicht unbedingt Weinbeschreibungen.
(Davon ausgenommen sind allerdings die Poesievorlesungen des CW oder die Architekturversuche des –hs.)
Sind doch jene in all ihren Variationen immer wieder gleichen mühseligen Versuche, ein Geruchs- und Geschmacksempfinden in verbindliche Worte zu fassen, speziell bei intensivierter Lektüre zu einem am Lachreiz kitzelnden Unterfangen bestimmt; irgendwann scheint ein Wein dem anderen zu gleichen, dunkles Rubin samt violetten Reflexen und zarten Randaufhellungen passt bald einmal. Und 2004 ist mit Sicherheit das Jahr der kernigen Frucht und knackigen Säure.
Ich lerne aber gerne, dass klare Botrytis mit feiner Bitterschokolade plus Petrol für Rieslinge unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Gegenden gelten kann (wobei die beiden nebeneinander sicher ganz verschieden schmecken würden und dann wahrscheinlich die Herkunft der Bitterschokolade zu definieren wäre!).
Und Lieblingswörter finde ich mir sowieso: Dunkelfrucht zum Beispiel, das hört sich so geheimnisvoll an, Dunkelfrucht am Gaumen, das weckt in mir Assoziationen an dunklen, tiefen Wald, obwohl dort wenig Frucht zu finden ist, aber möglicherweise legastheniere ich geistig und lese Furcht. Dunkelfruchtnase wiederum ergibt ein optisch wenig reizvolles Bild, Weichselnase ist da viel freundlicher. Frucht im Wein ist überhaupt ungemein wichtig (im herrschenden Geschmacksmainstream) und mithin haltlos kombinierbar: klar, transparent, dezent, sauber, blitzsauber sogar, feinziseliert, oder überhaupt: freundlich, hübsch, attraktiv – mit einem solchen Früchtchen vergnügt man sich doch gerne!?
Meine derzeitige Lieblings-Frucht-Formulierung aber fand ich in einer der kleinen feinen Falter-Weinbesprechungen (und das ist jetzt bitte ganz ohne Ironie zu verstehen!):
„Bedingungslose Frucht von grünem Twinny”
Danke, F.H., das sprengt die Grenzen einer sexistischen Weinfruchtbetrachtung, das zergeht auf der Zunge wie ... wie Twinny eben!

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