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Das Weinlog
24.11.05 @ 16:22
Statussymbol und Sammlerobjekt
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Bei so manchen Gesprächen über Wein keimt bei mir die Erinnerung an die Schulzeit, als man in der Pause mit den Pickerlsammlungen zur bevorstehenden Fußball-WM geprahlt hat. Heutzutage kann man in den Bildungsstätten damit vermutlich niemanden mehr beeindrucken, dafür erhöht sich der soziale Status Quo mit dem Preis und der Neuheit des Handys.
Mit dem Älterwerden verschieben sich die Statussymbole zu wertvolleren Dingen wie Schmuck und Auto, aber - nach meinem Empfinden - auch immer verbreiteter zu Wein. "Ich hab noch einen X vom Y im Keller!" oder "Ich hab gestern einen Z getrunken" - hört man relativ oft. Aber was macht Wein als Statussymbol so interessant? Ist es der Wert an sich oder schwingt da auch Stolz auf das Wissen mit, wenn man einen guten Wein möglichst auch noch aus einem besonderen Jahrgang zu nennen weiß?
Dieses Prestigeempfinden beim Thema Wein hat sich dem Vernehmen nach bis in den fernen Osten fortgepflanzt, wo große Gewächse aus dem Bordelais sehr beliebt sind. Man erzählt sich aber auch Anektdoten, dass der Wein mit Cola gestreckt wird, wenn er zu sauer ist oder mit Zwiebeln versetzt, wenn er zu wenig herb ist.
Das Statussymbol der Statussymbole in der Weinwelt ist folgerichtig ein repräsentativer Weinkeller. Arme Leute, die keine echten K&K-Ziegeln in ihrem privaten Kellergewölbe haben! Und dann dürfen Prestigeweine in Magnum, Methusaelm, Balthasar und größer natürlich auch nicht fehlen. Für die Bestückung eines Weinkellers werden sogar Fachleute engagiert, weil das Wissen oder die Zeit der gestressten Manager nicht ausreicht, um sich selbst darum zu kümmern.
Ich persönlich stimme Ludwig Neumayer zu, wenn er sagt: "Der beste Lagerplatz für Wein ist die Erinnerung". Und was meint Ihr?

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